Liebes Tagebuch,
ich war schon wieder in München. Sogar über Nacht. In Riem, bei der Messe, um genau zu sein, um mir die fürchterliche Online Communication Conference anzutun, in der unendlich viele Anzugträger darüber fachsimpelten, wie sie ihre conversions boosten können, ohne credibility zu losen.
https://twitter.com/Johannes/status/397672432435470336
Es gab auch anderthalb gute Vorträge, aber letztlich blieben bei mir nur zwei Dinge hängen:
https://twitter.com/Johannes/status/397745244399472640
https://twitter.com/Johannes/status/397748970505920513
Ansonsten ist in München das Folgende passiert: Ich strandete am späteren Abend in einem Landgasthofhotel, im Nebengebäude mit eigenem Eingang und passablen Drei-Sterne-Zimmern. Ich hatte Hunger. Ich suchte im Internet nach Essensmöglichkeiten in der Umgebung und fand einen McDonald’s in 1,6 Kilometer Entfernung. Ich zog mir meine Schuhe und Jacke an und wanderte los. Als ich kurz nach 21 Uhr eintraf, fand ich nur verschlossene Türen vor. Wer kann denn auch schon ahnen, dass in München-Riem um 21 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden? Denn selbst die Tankstelle, die ich auf dem Hinweg noch als Notfalloption für eine Portion Snickers abspeicherte, war auf dem Rückweg dunkel. Die rettende Idee hatte dann die beste Verlobte der Welt, die mir ganz einfach einen Online-Lieferdienst vorschlug. Ich orderte eine Vier-Käse-Pizza und wegen der Anstrengung mit Extra-Ananas und einer Flasche Bier. In das Anmerkungen-Feld schrieb ich: „Bitte auf dem Handy anrufen, ich komme dann runter“, denn ohne Schlüssel kam man ja nichts ins Gebäude. Es hat hervorragend funktioniert:
https://twitter.com/Johannes/status/397489011906076672
Desweiteren war ich letzte Woche zwei Mal in Gelsenkirchen, direkt beim Stadion in Buer, im Krankenhaus. Zum Glück nur zu Besuch.
Ach, und dann war da ja noch diese Lesung. Die war ja mal toll. Nicht wegen meiner Moderation, schon klar, sondern wegen der Vorlesenden, die ungelogen der Knaller waren. Jetzt kann ich es ja gestehen, dass ich die Lesung ja auch nur deshalb zusammen mit Sylvia organisiert habe, damit mir meine Lieblingsautorinnen und -autoren vorlesen. Dass da noch Publikum dabei war, war allerdings auch ganz praktisch. Und vor allem sehr, sehr toll. Eine Wiederholung ist quasi schon beschlossene Sache.
Die Woche, liebes Tagebuch, war also schon sehr schön. ★★★★✩
War die Online Communication Conference wirklich so fürchterlich? Ich wollte übermorgen zur nächsten Runde in Düsseldorf, weil die Vortragsagenda so gut klang.
Ja, darauf bin ich auch reingefallen.
Hmm, dann warne ich die Kollegin vor und lasse sie alleine hin.
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