Seit eini­gen Mona­ten bin ich Zei­tungs­abon­nent. In dem Satz steht tat­säch­lich kein „wie­der“, denn ich habe noch nie vor­her eine Zei­tung abon­niert. Ja natür­lich, es gab das eine oder ande­re Pro­be­abon­ne­ment, zum Bei­spiel von unse­rem Lokal­blätt­chen General-Anzeiger. Bei Tages­zei­tun­gen hat mich aber immer die Fre­quenz gestört. Ich habe nicht jeden Tag Zeit, eine Zei­tung zu lesen.

Die nor­ma­le Tages­zei­tung hat für mich außer­dem wenig Neu­ig­keits­wert. Den größ­ten Teil des bedruck­ten Papiers habe ich schon min­des­tens einen Tag vor­her im Inter­net gele­sen. Die dar­über hin­aus gehen­den Infor­ma­tio­nen hal­ten sich stark in Gren­zen. Eine Lokal­zei­tung hat gar nicht die Res­sour­cen, um tief­grei­fend zu recher­chie­ren. Es gibt die berühm­ten Mel­dun­gen vom Kanin­chen­züch­ter­ver­ein, aber dafür loh­nen sich die Aus­ga­ben nicht.

Die Zeit“, deren Abon­nent ich nun bin, hat den unge­heu­ren Vor­teil, nur ein­mal die Woche her­aus­zu­kom­men. Das ist eine Fre­quenz, mit der ich umge­hen kann. Die Erschei­nungs­wei­se hilft auch dabei, The­men mit weni­ger Auf­re­gung und dafür mehr Recher­che anzu­ge­hen. Genau das, was ich im Inter­net oft vermisse.

Und ja, ich lese sie tat­säch­lich auf Papier. Aus­ge­rech­net ich. Es ist eine schö­ne Abwechs­lung für jeman­den, der die gan­ze Woche mit elek­tro­ni­schen Medi­en beschäf­tigt ist, sich am Wochen­en­de mal ein paar Stun­den zu neh­men, um kon­zen­triert in die The­men der Woche einzutauchen.

Man könn­te mei­nen, das wäre anti­zy­kli­sches Ver­hal­ten. Ich glau­be jedoch, dass es wie bei so vie­lem die Mischung macht und dass klas­si­sche Medi­en sehr gut Online ergän­zen kön­nen, wenn sie sich auf ihre Stär­ken kon­zen­trie­ren und nicht ver­su­chen, in einem unglei­chen Kampf stur tra­di­tio­nel­le Her­an­ge­hens­wei­sen auf­recht zu erhalten.

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