Was machst du eigent­lich den gan­zen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brül­len immer am Monats­fünf­ten. Es soll die alte Tra­di­ti­on des Tage­buch­blog­gens zumin­dest für einen Tag im Monat bele­ben. Im Blog von Frau Brül­len wer­den die Bei­trä­ge dann immer gesam­melt. Hier ist der aktu­el­le Monat.

Es ist ein Urlaubsdienstag.

[8:45] Lang­sam schla­ge ich die Augen auf. Huch, es ist schon hell, na sowas. Das Bett neben mir ist frei, die Frau ist früh raus, sie muss die­se Woche schon arbei­ten. Ich blin­ze­le zur Uhr. 8:47 Uhr. Mein Denk­ap­pa­rat kommt erst lang­sam in Gang aber dann: FUUUUUUCK! Das Baby­pho­ne! Ich habe es bestimmt ver­ges­sen ein­zu­schal­ten! Ich sit­ze auf­recht im Bett. Aber, hm, es ist an. Hat es noch die Ver­bin­dung zum Sen­der? Ja, auch das.

Tat­säch­lich ist die Klei­ne genau­so im Urlaubs­mo­dus wie ich. Das kön­nen wir aber nicht aus­ar­ten las­sen, ab nächs­ter Woche ist hier wie­der (Corona-)Alltag und bei­de Eltern­tei­le müs­sen früh auf­ste­hen. Sanft wecke ich also das schla­fen­de Süß­we­sen, die erst ein wenig per­plex ist, dann aber auch schnell die Lage erkennt: „Da!“ ruft sie und zeigt auf das Licht, das durch den schma­len Schlitz im Dach­fens­ter scheint. 

[9:00] Die merk­bar aus­ge­schla­fe­ne Klein-Lea und ihr Vater früh­stü­cken und gehen den Tag lang­sam an.

[10:00] Am Früh­stücks­tisch gibt es noch ein kur­zes beruf­li­ches Tele­fon­ge­spräch, aber das soll unse­re Zwei­sam­keit sonst nicht wei­ter beeinträchtigen.

[11:00] Wir machen uns auf den Weg. Ein kur­zer Besuch im Ghetto-Netto1 tut Not, denn es fehlt uns an Grund­nah­rungs­mit­teln. Ins­be­son­de­re benö­tigt der Haus­mann Eier für die am Abend geplan­ten Pala­tschin­ken Eier­ku­chen Pfannkuchen.

Anschlie­ßend ver­schlägt es uns auf den nächst­bes­ten Spiel­platz. Bei den Außen­tem­pe­ra­tu­ren ist es ja auch kein Pro­blem, den Ein­kauf im Kin­der­wa­gen lie­gen zu las­sen. Wir (!) lau­fen danach nach Hau­se. Seit ges­tern trai­nie­re ich mit Klein-Lea, an mei­ner Hand zu lau­fen. Das klappt sehr, sehr gut, auch wenn sie ab und zu prüft, ob ich das immer noch ernst meine.

[12:45] So spät schon! Das pas­siert, wenn der Tag mit Ver­zö­ge­rung beginnt. Ich mache der Klei­nen ihr Mit­tag­essen fer­tig, ver­füt­te­re es und brin­ge sie nach kur­zer Ver­dau­ungs­zeit ins Bett. Sie schläft ein, bevor sie die Matrat­ze berührt.

[13:30] Papa-Zeit. Da ich so lan­ge geschla­fen habe, brau­che ich kei­nen Mit­tags­schlaf und freue mich des­halb, Zeit zum Blog­gen zu haben.

[16:30] Okay, jetzt reicht es auch mal. Die Klei­ne wird immer mehr zu mei­nem Mini-Me, sie scheint Schlaf zuneh­mend zu schät­zen. Trotz­dem, das geht ja nicht, dass sie den gan­zen Tag ver­pennt. Außer­dem ist die Mut­ter nach Hau­se gekom­men, die will ja auch was vom Kind haben.

[18:00] Ich habe die ange­kün­dig­ten Pala­tschin­ken Eier­ku­chen Pfann­ku­chen erstellt. Sie wer­den nun in den Eltern­mün­dern instal­liert. Klein-Lea darf zuse­hen und ein wenig mit­na­schen. (Ja, sie hat schon vor­her ihr eige­nes Essen bekom­men. Du brauchst nicht die Num­mer vom Jugend­amt raussuchen.)

[19:30] Nach einem Bad geht es schon wie­der ins Bett mit der Klei­nen. Was für ein Leben! Die Eltern plat­zie­ren ihre Sitz­mus­keln auf dem Sofa. Die eine nickt ein, der ande­re ist umfäng­lich mit sei­nem Han­dy beschäf­tigt. Haupt­sa­che, der Fern­se­her läuft.

[22:00] Heiabu­bu nun auch für die Eltern. Der Autor bloggt, wun­dert sich, wie er irgend­wo im Arti­kel von der ers­ten zur drit­ten Per­son wur­de, und baut dann an sei­ner Minecraft-Welt weiter.

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  1. Eine Wort­schöp­fung von Vanes­sa, die schon lan­ge Ein­zug in unse­re All­tags­spra­che gehal­ten hat.
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