6. Quartalsbericht Klein-Tyler

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Er hat es dann doch noch kurz vor Berichts­zeit­rau­men­de geschafft. Klein-Tyler ist nun auch offi­zi­ell haupt­säch­lich auf zwei Füßen unter­wegs. Dafür hat er sich aber auch Zeit gelas­sen. Zwi­schen­zeit­lich war es schon ein Run­ning Gag bei uns, dass Tyler ein­fach zu prag­ma­tisch sei: Er sei schließ­lich auf allen Vie­ren genau­so schnell wie ande­re auf zwei Geläu­fen, war­um sich also die Mühe machen und neue Fer­tig­kei­ten ler­nen? Aber dann wag­te er zag­haf­te ers­te Schrit­te und merk­te dann wohl doch eine ande­re Fort­be­we­gungs­qua­li­tät. Er ist nun auf Augen­hö­he mit sei­nen Kita-Freund:innen und – viel­leicht noch wich­ti­ger – er kann noch ein wenig mehr mit sei­ner Schwes­ter mithalten.

Was sich Tyler an Ener­gie im Bewe­gungs­ap­pa­rat spar­te, inves­tier­te er im letz­ten Quar­tal in den prä­fron­ta­len Kor­tex. Er lernt sehr schnell und ahmt vie­les auf­merk­sam nach. Er putzt ger­ne, sowohl sei­nen Mund ab, als auch den Tisch vor sich, er puz­zelt wie ein Ein­drei­vier­tel­jäh­ri­ger und er macht alles nach, was sei­ne gro­ße Schwes­ter ihm zeigt – auch die gefähr­li­chen Din­ge, klar. Und ja, er hat natür­lich auch gelernt, Türen zu öff­nen und Licht­schal­ter zu betä­ti­gen. Ein. Aus. Ein. Aus. Tyler! Ein. Aus. Ein. Aus. TYLER! Ein. Aus. Ein. Aus.

Wo war ich? Ach ja. Es beginnt nun auch die Zeit, in der sich aus dem gan­zen Gebrab­bel ers­te Wör­ter her­aus­schä­len. Über­aus ent­zückt war ich bei­spiels­wei­se, als er mir mor­gens, als Gegen­leis­tung für das Milch­fläsch­chen, sei­nen Schnul­ler mit einem lau­ten „Bit­te!“ ent­ge­gen­reich­te. Ist das nicht ein höf­li­cher jun­ger Mann! Zu die­ser Pha­se gehört jedoch auch, dass wir uns noch ver­ste­hen ler­nen müs­sen. Das eine oder ande­re Mal ver­zwei­felt der klei­ne Kerl dar­an, dass die doo­fen Eltern ein­fach nicht kapie­ren, was er mit dem ener­gi­schen „Dada! Dah! Brr da!“ sagen will, Mensch, er zeigt doch sogar noch dar­auf, jetzt schaut doch mal hin!

Klein-Tyler hat immer noch einen star­ken Wil­len und kann den zur Not auch kör­per­lich durch­set­zen. Aber eigent­lich braucht er das gar nicht, weil er mit sei­nem Lächeln jede:n um den Fin­ger wickelt. Bräuch­te die Kita einen Tür­ste­her, er wäre der per­fek­te Mann dafür: Robust im Auf­tre­ten, aber ein­ver­nehm­lich in der Ansprache.

Spä­tes­tens jetzt war es das dann also mit einem Baby im Hau­se Mirus. Da wird es einem schon schwer ums Herz, aber auf der ande­ren Sei­te freue mich noch sehr viel mehr, den gro­ßen klei­nen Racker und sei­ne Schwes­ter auf­wach­sen zu sehen.

(Ich dan­ke Alex Matz­keit für die Idee des Quar­tals­be­richts. Hier gibt es alle von Klein-Tyler. Und hier zum Ver­gleich die sei­ner Schwes­ter.)

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