Er hat es dann doch noch kurz vor Berichtszeitraumende geschafft. Klein-Tyler ist nun auch offiziell hauptsächlich auf zwei Füßen unterwegs. Dafür hat er sich aber auch Zeit gelassen. Zwischenzeitlich war es schon ein Running Gag bei uns, dass Tyler einfach zu pragmatisch sei: Er sei schließlich auf allen Vieren genauso schnell wie andere auf zwei Geläufen, warum sich also die Mühe machen und neue Fertigkeiten lernen? Aber dann wagte er zaghafte erste Schritte und merkte dann wohl doch eine andere Fortbewegungsqualität. Er ist nun auf Augenhöhe mit seinen Kita-Freund:innen und – vielleicht noch wichtiger – er kann noch ein wenig mehr mit seiner Schwester mithalten.
Was sich Tyler an Energie im Bewegungsapparat sparte, investierte er im letzten Quartal in den präfrontalen Kortex. Er lernt sehr schnell und ahmt vieles aufmerksam nach. Er putzt gerne, sowohl seinen Mund ab, als auch den Tisch vor sich, er puzzelt wie ein Eindreivierteljähriger und er macht alles nach, was seine große Schwester ihm zeigt – auch die gefährlichen Dinge, klar. Und ja, er hat natürlich auch gelernt, Türen zu öffnen und Lichtschalter zu betätigen. Ein. Aus. Ein. Aus. Tyler! Ein. Aus. Ein. Aus. TYLER! Ein. Aus. Ein. Aus.
Wo war ich? Ach ja. Es beginnt nun auch die Zeit, in der sich aus dem ganzen Gebrabbel erste Wörter herausschälen. Überaus entzückt war ich beispielsweise, als er mir morgens, als Gegenleistung für das Milchfläschchen, seinen Schnuller mit einem lauten „Bitte!“ entgegenreichte. Ist das nicht ein höflicher junger Mann! Zu dieser Phase gehört jedoch auch, dass wir uns noch verstehen lernen müssen. Das eine oder andere Mal verzweifelt der kleine Kerl daran, dass die doofen Eltern einfach nicht kapieren, was er mit dem energischen „Dada! Dah! Brr da!“ sagen will, Mensch, er zeigt doch sogar noch darauf, jetzt schaut doch mal hin!
Klein-Tyler hat immer noch einen starken Willen und kann den zur Not auch körperlich durchsetzen. Aber eigentlich braucht er das gar nicht, weil er mit seinem Lächeln jede:n um den Finger wickelt. Bräuchte die Kita einen Türsteher, er wäre der perfekte Mann dafür: Robust im Auftreten, aber einvernehmlich in der Ansprache.
Spätestens jetzt war es das dann also mit einem Baby im Hause Mirus. Da wird es einem schon schwer ums Herz, aber auf der anderen Seite freue mich noch sehr viel mehr, den großen kleinen Racker und seine Schwester aufwachsen zu sehen.
(Ich danke Alex Matzkeit für die Idee des Quartalsberichts. Hier gibt es alle von Klein-Tyler. Und hier zum Vergleich die seiner Schwester.)
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