Eine Bühne, ein paar Reihen Menschen von hinten im Vordergrund. Auf der Bühne stehen zwei Männer mit Mikrofonen in der Hand. Der eine zeigt auf eine gelbe Folie mit einigen Sponsorenlogos, der andere (der Autor) sieht zu. Auf einem großen Bildschirm links von der Bühne ist das Veranstaltungslogo auf gelben Grund zu sehen.

BarCamp Bonn 2024: Wie ich den Glauben an Städte-Barcamps wiederfand

Ver­gan­ge­nen Sams­tag ver­an­stal­te­ten wir das neun­te Bar­Camp Bonn. Es war wie­der ein gro­ßes Ver­gnü­gen und für mich eines der bes­ten Bar­Camp Bonn, das mich sehr moti­viert hat, wei­ter auch an the­men­of­fe­ne Städte-Barcamps zu glauben. 

Das Bar­Camp Bonn 2024 fand bei unse­rem wun­der­ba­ren Location-Partner SISTRIX in der Nähe des Haupt­bahn­hofs statt. Es lief auch des­halb so gut, weil wir so groß­ar­ti­ge Unter­stüt­zung von den Men­schen bei SISTRIX hat­ten und weil Kol­le­gin Johan­na sich für die Gesamt­or­ga­ni­sa­ti­on ver­ant­wort­lich zeichnete.

State of Barcamps

Ich lie­be Bar­camps. Sie sind Orte des Aus­tauschs auf Augen­hö­he. Alle Men­schen sind nett und hilfs­be­reit und man geht immer mit einem Lächeln und einem Sack voll neu­er Erkennt­nis­se und Denk­an­stö­ße nach Hau­se. Das nach außen zu trans­por­tie­ren ist aller­dings schwer, denn Bar­camps ver­steht man nor­ma­ler­wei­se erst, wenn man mal an einem teil­ge­nom­men hat. Es war also noch nie das Leich­tes­te, neue Leu­te von dem For­mat zu überzeugen.

Noch viel schwe­rer ist es, Unter­neh­men und Partner:innen davon zu über­zeu­gen, die Ver­an­stal­tung zu unter­stüt­zen, denn Bar­camps sind aus Tra­di­ti­on und dem guten Grund, nie­man­den auf­grund der Ein­tritts­prei­se aus­zu­schlie­ßen, sehr güns­tig. Das Geld muss also von Sponsor:innen kom­men. Frü­her war das trotz­dem noch leich­ter: Unter­neh­men sahen das Poten­zi­al, sich in der loka­len Com­mu­ni­ty zu prä­sen­tie­ren, sich zu ver­net­zen und viel­leicht sogar neue Mitarbeiter:innen ken­nen­zu­ler­nen. Das wird aber zuneh­mend schwe­rer, gera­de bei the­men­of­fe­nen Städte-Barcamps. Das sieht man an vie­len Orten – zuletzt wur­de das tra­di­ti­ons­rei­che Bar­camp Ruhr ein­ge­stellt, auch das Bar­camp Köln exis­tiert nicht mehr (was uns auch Besucher:innen aus die­sen Regio­nen bescher­te). Es ist ein­fach schwer zu ver­mit­teln, was eine Ver­an­stal­tung bringt, wenn man vor­her gar nicht sagen kann, wor­um es gehen wird.

Aus die­sem Grund hat­te ich auch eine Ses­si­on ange­bo­ten: „Sta­te of Bar­camps“. Ich habe ganz wun­der­bar mit vie­len Leu­ten dar­über dis­ku­tiert. Mit dabei Barcamp-Veteran:innen und (ehe­ma­li­ge) Barcamp-Organisator:innen. Es waren vie­le gute Tipps dabei, die wir auch schon oft bei ver­schie­de­nen Gele­gen­hei­ten aus­pro­biert hat­ten. Was nicht heißt, dass man nicht immer wie­der zum Bei­spiel dar­über nach­den­ken soll­te, wie man Nach­hal­tig­keit für die Inhal­te schaf­fen kann (Stich­wort: Pro­to­kol­lie­rung). Auch ein Image-Video, das nicht nur die Vor­stel­lungs­run­de und Ses­si­onpla­nung zeigt, son­dern auch mal, was danach pas­siert, war eine super Idee, die wir mal umset­zen wer­den. Und die Inspi­ra­ti­on wer­den wir eben­so umset­zen, im Nach­gang eine (digi­ta­le) Spen­den­sau auf­zu­stel­len, damit Leu­te etwas spen­den kön­nen, die nach dem Bar­camp den­ken: Oha, das war mir doch mehr wert als die paar Eintrittskröten.

State of Social Media

Außer­dem hing ich mich an eine Ses­si­on von Tho­mas Rie­del dran. Wir luden ein, über Social Media zu dis­ku­tie­ren. Die Run­de blieb größ­ten­teils bei Twit­ter und sei­nen Nach­fol­gern hän­gen. Ins­be­son­de­re wur­den die Vor- und Nach­tei­le von Mast­o­don, Fedi­ver­se und Threads dis­ku­tiert. Wir streif­ten aber auch die The­men Lin­ke­dIn und Hass in sozia­len Medi­en. Auf­fäl­lig ist bei­spiels­wei­se, dass immer weni­ger Men­schen per­sön­li­che Din­ge öffent­lich tei­len. Wie @snoopsmaus Romy Mlinzk so rich­tig anmerk­te, zie­hen sich Men­schen zuneh­mend in halb- und nicht-öffentliche Com­mu­ni­ties wie WhatsApp-Gruppen zurück. Das macht den Platz für ande­res frei, das man eigent­lich gar nicht haben möch­te. Und das ist scha­de, denn Social Media hat ja gera­de die Mischung zwi­schen Infor­ma­ti­on und per­sön­li­chen Aus­tausch aus­ge­macht; die Mög­lich­keit, mit Men­schen direkt ins Gespräch zu kom­men, auch mit denen, mit denen man das sonst nicht so leicht gekonnt hät­te. Aber es gibt ja auch noch die Ecken im Inter­net, in denen es so ist, allen vor­an Mast­o­don und das Fedi­ver­se, wo sich Com­mu­ni­ties fin­den und aus­tau­schen, aber sich wegen des offe­nen Pro­to­kolls über­grei­fend ver­net­zen können.

State of Dankbarkeit

Ich stat­te­te auch noch wei­te­ren Ses­si­ons Besu­che ab, war dann aber lei­der auch immer wie­der in Orga-Dinge ein­ge­bun­den. Den­noch war es das ers­te Bar­Camp Bonn, das ich auch mal als Teil­neh­mer und Ses­si­on­ge­ber genie­ßen konnte.

Ich dan­ke also dem gan­zen Team, allen Teil­neh­men­den und Ses­si­on­ge­ben­den sowie natür­lich unse­ren wun­der­ba­ren Sponsor:innen und Partner:innen, die das erst alles ermög­lich­ten: SISTRIX, Restau­rant Godes­burg, Bonn​.digi​tal, IHK Bonn/Rhein-Sieg, Rhein­wun­der, DHL Group, Stadt­wer­ke Bonn, i3 Kom­mu­ni­ka­ti­on, Rheinwerk-Verlag, O’Reilly-Verlag, Cop­pen­eur, BVMW, BASIC Thin­king

Das nächs­te Bar­Camp Bonn wird das zehn­te sein. Es wird also auf jeden Fall nächs­tes Jahr statt­fin­den und ich freue mich wie Bol­le dar­auf. Ich war schon lan­ge nicht mehr so moti­viert, die­ses the­men­of­fe­ne Städte-Barcamp auszurichten.

🌐 Hier ist der Nach­be­richt vom Bar­Camp Bonn mit vie­len wei­te­ren Links zu Nachberichten

Vie­len Dank fürs Lesen! Du möch­test kei­nen Bei­trag mehr ver­pas­sen? Abon­nie­re mein Blog per E-Mail, als RSS-Feed oder im Fedi­ver­se: @blog@1ppm.de! Du drückst Aner­ken­nung lie­ber in Euros aus? Mei­ne Kin­der freu­en sich über eine klei­ne Spen­de! 💜

2 Antworten

  1. Dan­ke für Dei­ne Zusam­men­fas­sung und mei­ne Erwäh­nung. Das war ein schö­nes Bar­Camp und ich wäre trau­rig, wenn das nicht nächs­tes Jahr zurück kommt!

    1. Nächs­tes Jahr ist safe. Das Zehn­jäh­ri­ge las­sen wir uns nicht entgehen! 😀