(Eigent­lich 8. Quar­tal plus einen Monat. Ich habe es lei­der nicht schnel­ler geschafft. Aber tun wir mal so, als wäre es Anfang September.)

Klein-Tyler ist jetzt zwei Jah­re alt und nun auch offi­zi­ell ein rich­tig gro­ßes Klein­kind. Ich zitie­re kurz aus dem Wochen­be­richt, in dem ich die vor­ge­schrie­be­ne sieb­te Unter­su­chung erzähl­te: „Der Kerl sprengt die Ska­len. Die Grö­ße pass­te gera­de noch auf den obe­ren Rand der Gra­fik im Unter­su­chungs­heft, beim Gewicht wur­de das Kreuz schon leicht außer­halb plat­ziert. Der Kin­der­arzt gab sich gene­rös: ‚Ist noch im erlaub­ten Rah­men.‘ Na denn. Haupt­sach’ g’sund, wie man in mei­ner Hei­mat sagen würde.“

Der jun­ge Mann beginnt sei­ne Trotz­pha­se. Bei einem Kind, das schon vor­her einen äußerst aus­ge­präg­ten Wil­len besaß, ist das beson­ders lus­tig. Wenn ihm etwas nicht passt, setzt oder legt er sich an Ort und Stel­le hin, manch­mal bäuch­lings mit trom­meln­den Fäus­ten, wie in so einem Film. Auch mal mit­ten auf die Stra­ße, was dann nicht so viel Freu­de berei­tet. Oder er schlägt und tritt um sich, was bei sei­ner kör­per­li­chen Kon­sti­tu­ti­on eine ech­te Her­aus­for­de­rung sein kann.

Pünkt­lich wie im Kin­der­rat­ge­ber ver­zeich­net, begann er auch, ers­te Wör­ter zu spre­chen. Aber nicht nur eini­ge Lau­te, die man mit Kennt­nis der Umge­bungs­va­ria­blen irgend­wie deko­die­ren kann, son­dern auch schon Mini­sät­ze mit drei, vier Wör­tern. Das sind dann gleich zwei Ent­wick­lungs­schrit­te auf ein­mal. Wun­dert mich aller­dings auch nicht, denn Klein-Tyler ist ein pfif­fi­ges Kerl­chen, das schnell Zusam­men­hän­ge begreift, sich Neu­es ohne Pro­ble­me aneig­net und stets bemüht ist, zu sei­ner Schwes­ter aufzuschließen.

Tyler muss­te durf­te im ver­gan­ge­nen Quar­tal aus dem elter­li­chen Schlaf­zim­mer in sein eige­nes Gemach umzie­hen. (Die­ser gan­ze Umbau­stress im ver­gan­ge­nen Jahr muss sich ja irgend­wann mal aus­zah­len.) Ihm mach­te das deut­lich weni­ger aus als sei­ner Mut­ter. Ganz schnell hat er ver­stan­den, dass er nach mir rufen muss, um mor­gens aus dem Bett geholt und eine Mor­gen­milch aus­ge­hän­digt zu bekom­men. Und er hat nun bes­ser ver­in­ner­licht, dass das sein Zim­mer ist. Auch wenn er sich am liebs­ten immer noch dort auf­hält, wo sei­ne Schwes­ter ist.

Der jun­ge Mann ist außer­dem sehr gewis­sen­haft. So zieht er mich nach dem Früh­stück zum Zäh­ne­put­zen, denn das muss ja sein. Er legt sein Kuschel­tier ordent­lich in sein Bett, wenn wir zur Kita auf­bre­chen und bringt sei­ner Schwes­ter die Jacke, damit sie auch mal in die Puschen kommt. Über­haupt hat er sehr genau ver­in­ner­licht, wann was im Tages­ab­lauf pas­sie­ren muss – ohne dabei unfle­xi­bel zu wer­den. Im Gegen­teil ist er Neu­em gegen­über sehr auf­ge­schlos­sen und freut sich, ande­re Orte zu ent­de­cken oder mit ande­ren Men­schen umzugehen.

Ansons­ten ist der Kerl ein ech­ter Char­meur. Wer ihm ins Gesicht blickt, gerät augen­blick­lich in Ver­zü­ckung. Kann ich ver­ste­hen, ich bin ihm auch voll­stän­dig ver­fal­len. Er besitzt eine ein­ma­li­ge Lache, die der­art anste­ckend ist, dass man sofort mit­la­chen muss. Klein-Tyler ist durch und durch ein wun­der­ba­res Kind. Ein klei­ner Abzug in der Gesamt­be­wer­tung folgt nur aus der Tat­sa­che, dass er tota­les ein Mama-Kind ist. Ich bin meis­tens nur dann gut genug, wenn die Mut­ter nicht in der Nähe ist.

(Ich dan­ke Alex Matz­keit für die Idee des Quar­tals­be­richts. Hier gibt es alle von Klein-Tyler. Und hier zum Ver­gleich die sei­ner Schwes­ter.)

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