Auf die Minute genau seit 15 Jahren bin ich nun aktiver Blogger. Noch nie zuvor war ich in etwas derart konsequent – außer vielleicht beim Atmen.
Fünfzehn Jahre sind eine lange Zeit. Eine noch viel längere, wenn man sie sich in Internetjahren denkt. In einem derart volatilen Umfeld durchzuhalten mit einer Form des Publizierens, die mehr als einmal totgesagt wurde, finde ich auch aus einem internethistorischen Blickwinkel interessant.
Nur ein einziges Mal hatte ich eine Sinnkrise. Nach zehn Jahren brauchte ich eine Pause und schloss offiziell mein Blog. Wie das so ist, habe ich im gleichen Schritt angefangen, in einem Tumblr-Blog weiterzumachen. Nach wenigen Wochen machte ich dann 1ppm auf, zog die Tumblr-Posts mit rein und machte dann hier weiter.
Eine Technikgeschichte
In den Jahren habe ich viele Blogsysteme durchprobiert. Mit Greymatter habe ich begonnen, dann kam das in unseren Breitengraden populäre Sunlog. Ein historischer Fehler, denn als der Support eingestellt wurde, rächte es sich, dass die anderen, die amerikanischen Blogsysteme keine Sunlog-Importfunktion hatten. Um zu pMachine wechseln zu können, musste ich die alten Artikel über den Umweg Movable Type reinholen. Dabei gingen neben Umlauten vor allem viele alte Kommentare über Bord.
Aus pMachine wurde die ExpressionEngine, die bis zum Ende des JC-Logs zuverlässig ihre Dienste leistete. Mit dem Wechsel zu 1ppm setzte ich dann schließlich das bis heute mit Abstand populärste System ein: WordPress.
Noch wesentlich häufiger als das System wechselte ich jedoch das Design. Mein Blog war und ist eine Spielwiese, auf der ich Dinge ausprobiere und meiner (hust) Kreativität freien Raum lasse. (Und ja, ich bin auch zurzeit unzufrieden und würde gerne – Zeit vorausgesetzt – eine Frischzellenkur durchführen.)
Soziale Kontakte durch Social Media
Das Bloggen hat mir wertvolle Freundschaften verschafft, hat mir viele interessante Kontakte eingebracht und mir beruflich derart genützt, dass ich letztlich von der schiefen Marktforschungsbahn abgekommen bin und einen seriöse Selbständigkeit als Social-Media-Fuzzi begonnen habe.
Fünfzehn Jahre sind 42 Prozent meines Lebens. Bloggen hat mich durch so viele Lebensphasen begleitet, dass ich sie gar nicht mehr in einem normal langen Satz unterbringen könnte. Wenn später mal Historiker erforschen, wie aus mir so ein schrulliger Kauz werden konnte, werden sie eine solide Datengrundlage haben.
Alle Veränderungen überlebt
Das Bloggen, wie ich es heute praktiziere, unterscheidet sich sehr vom Webloggen 2001. Früher schrieb ich viele Ein-Satz-Postings und schnelle Linktipps. Pro Tag veröffentlichte ich mehrere Beiträge. Solche Dinge landen heute in anderen Kanälen. Das Blog ist mittlerweile für längere Texte da. Aber der grundlegende Aufbau, die Kommentare und Multimedialität, auch die Regelmäßigkeit, wenn auch in anderer Form, sind im Grunde noch heute so wie damals.
Ich habe immer gedacht, dass Bloggen zwar etwas ist, das ich länger als ein paar Monate machen werde. Dass ich jedoch so deutlich in die Blogpubertät komme, das war nicht zu erwarten.
Ich habe nicht vor, aufzuhören.
Foto: New Old Stock
\o/
Happy blogger birthday, Hase! Auf die nächsten 15! ?
Hihi, danke! :)
Es zeigt sich doch mal wieder: Totgesagte leben länger. Ich finde man sollte das Bloggen noch mal so richtig schön totsagen! Und Dich und Deinen Blog hochleben lassen! Hurra!
:)
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Blogger-Jubiläum!
Habe mit Wohlgefallen registriert, dass du den Ursprung des Wortes Blog verinnerlicht hast und den richtigen Artikel verwendest, auch wenn der Duden beides zulässt :-)
Danke! :)
Und da ich ja auch meinem Bildungsauftrag nachkommen muss, empfehle ich dir für die Das-oder-der-Blog-Diskussion folgendes Video: http://www.belleslettres.eu/artikel/der-oder-das-blog_genus.php
Ich zumindest war danach geläutert.
Hoch das Glas, alter Freund. Wie die Frau Pia schon sagte: Auf die nächsten 15.
Klonk! ?
Danke für den Link! Wirklich aufschlussreich.
Oder „Was ne geile Rede“, wie so mancher meiner Facebookfreunde sagen würden ...
Ich find’s ja irgendwie sehr heimelig, dass man Menschen, die man in der Steinzeit des Social-Media-Dings irgendwo kennengelernt hat, dann an anderer Stelle wiederfindet.
Auf die nächsten 15 :-)
Und ich finde es schön, dass man so lange diese Art von Kontakt pflegen kann. :)
Einen Tag verspätet herzliche Glückwünsche, Großer!
Danke! :)
Respekt! Und Glückwunsch!
Danke! :)
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