Der eigentlich Vorfall muss schon früher passiert sein, richtig akut wurde es ab Donnerstagabend, natürlich genau vor dem dreitägigen Pfingstwochenende. Eine Bandscheibe hatte keine Lust mehr auf Dienst nach Vorschrift und schaute mal, was so außerhalb der Wirbelsäule vor sich geht. Durch mein Rumgejogge hat sich die Bandscheibe in eine Position begeben, wo sie auf einen Nerv drückt und mir deshalb unentwegt Schmerzen bereitet, der sich schön ins linke Bein zieht und mich ein wenig unrund laufen lässt.
Am Dienstagmorgen bin ich also gleich zum Orthopäden. In Bonn gibt es eine riesengroße Gemeinschaftspraxis mit gleich acht solcher Fachärzte drin. Ich dachte, das wäre eine gute Idee, denn dann käme ich auch ohne Termin vielleicht irgendwo unter. Aber Pustekuchen. Trotz großer Schmerzen schickte man mich nach einstündiger Wartezeit unverrichteter Dinge wieder nach Hause, man könne erst am Folgetag etwas für mich tun.
Am Mittwoch erhielt ich dann endlich die Diagnose und – viel wichtiger noch – ein Rezept für 800er Ibuprofen. Sie sorgen dafür, dass ich mich bewege, denn nur das sorgt dafür, die Bandscheibe zu überzeugen, wieder nach Hause zu rutschen. Tagsüber geht das alles schon recht gut. Die Nächte dagegen sind immer noch die Hölle, weil ich mich stundenlang nicht bewege. Vor allem nachts, aber auch zu jeder anderen möglichen Gelegenheit darf, soll und will ich auf meinem neuen Lebensgefährten, dem Heizkissen, liegen.
Es dauert bis zu drei Monate, bis sich die Bandscheibe „zurückentwickelt“ hat. Ich bin jetzt endgültig alt.
Illustration: Shutterstock, Sebastian Kaulitzki
Ooou-Aua.
Gute Besserung!
Dankeschön!
[…] weniger Sport getrieben als im Vorjahr. Daran schuld ist die halbjährige Unterbrechung nach dem Bandscheibenvorfall im Mai. Vor allem in den ersten Monaten merkte ich, wie sehr mir das (oft ja auch nervige) Laufen […]
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