BandscheibenvorfallDer eigent­lich Vor­fall muss schon frü­her pas­siert sein, rich­tig akut wur­de es ab Don­ners­tag­abend, natür­lich genau vor dem drei­tä­gi­gen Pfingst­wo­chen­en­de. Eine Band­schei­be hat­te kei­ne Lust mehr auf Dienst nach Vor­schrift und schau­te mal, was so außer­halb der Wir­bel­säu­le vor sich geht. Durch mein Rum­ge­jog­ge hat sich die Band­schei­be in eine Posi­ti­on bege­ben, wo sie auf einen Nerv drückt und mir des­halb unent­wegt Schmer­zen berei­tet, der sich schön ins lin­ke Bein zieht und mich ein wenig unrund lau­fen lässt.

Am Diens­tag­mor­gen bin ich also gleich zum Ortho­pä­den. In Bonn gibt es eine rie­sen­gro­ße Gemein­schafts­pra­xis mit gleich acht sol­cher Fach­ärz­te drin. Ich dach­te, das wäre eine gute Idee, denn dann käme ich auch ohne Ter­min viel­leicht irgend­wo unter. Aber Pus­te­ku­chen. Trotz gro­ßer Schmer­zen schick­te man mich nach ein­stün­di­ger War­te­zeit unver­rich­te­ter Din­ge wie­der nach Hau­se, man kön­ne erst am Fol­ge­tag etwas für mich tun.

Am Mitt­woch erhielt ich dann end­lich die Dia­gno­se und – viel wich­ti­ger noch – ein Rezept für 800er Ibu­profen. Sie sor­gen dafür, dass ich mich bewe­ge, denn nur das sorgt dafür, die Band­schei­be zu über­zeu­gen, wie­der nach Hau­se zu rut­schen. Tags­über geht das alles schon recht gut. Die Näch­te dage­gen sind immer noch die Höl­le, weil ich mich stun­den­lang nicht bewe­ge. Vor allem nachts, aber auch zu jeder ande­ren mög­li­chen Gele­gen­heit darf, soll und will ich auf mei­nem neu­en Lebens­ge­fähr­ten, dem Heiz­kis­sen, liegen.

Es dau­ert bis zu drei Mona­te, bis sich die Band­schei­be „zurück­ent­wi­ckelt“ hat. Ich bin jetzt end­gül­tig alt.

Illus­tra­ti­on: Shut­ter­stock, Sebas­ti­an Kaulitzki

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