Der Tag startete mit einem Ausflug zum Bezirksrathaus (geschäftlich bedingt). Ich mag dieses Rathaus, weil es mir so ein Kleinstadt-Heimatgefühl gibt. Naja, und weil ich es zu Fuß erreichen kann. Im Hardtberg-Rathaus sind nur Dienstag und Mittwoch von 9 bis 13 Uhr Termine für die Öffentlichkeit möglich. Aber immerhin, die Online-Terminvereinbarung klappte hervorragend und ich wurde pünktlichst aufgerufen. Um genau zu sein sogar ein wenig zu früh, weil mehrere Leute vor mir nicht erschienen.
Danach habe ich im Büro viel Buchhaltung gemacht. Das sind diese unglamourösen Seiten des eigenen Ladens. Hätte mich vor drei Jahren mal jemand gefragt, wie ich mir diese Selbständigkeit vorstelle, hätte ich was von kreativer Social-Media-Arbeit, Knaller-Events und bereichernden Gesprächen mit einer Vielzahl an Menschen erzählt. Das wäre nicht einmal gelogen, aber es gibt eben auch diese Verwaltungsseite. Wer seinen Laden im Griff haben will, der muss sich halt auch mit Buchhaltung und Steuern beschäftigen. Wesentlich mehr, als man sich das vorher ausgemalt hat. Ich glaube, wenn Gründungswillige wüssten, was da alles auf sie zukommt, würde niemand mehr gründen.
Am Abend war ich jedenfalls so angenervt und lustlos, dass ich das Steven-Wilson-Konzert am Kunstrasen sausen ließ. Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht einmal, wer das ist.
Hm, gar nicht mal so schlecht. Doch was verpasst.