„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brüllen immer am Monatsfünften. Es soll die alte Tradition des Tagebuchbloggens zumindest für einen Tag im Monat beleben. Im Blog von Frau Brüllen werden die Beiträge dann immer gesammelt. Hier ist der aktuelle Monat.
Es ist ein Montag.
[3:30] Klein-Lea klettert über mich in die Bettmitte. Mein milder Versuch, sie zur Rückkehr in ihr eigenes Bett zu bewegen, wird mit einem klaren „Nein!“ beschieden. Ich will schlafen und nicht diskutieren, deshalb lasse ich das Kind unter meine Decke krabbeln und schnarche weiter.
[6:30] Nachdem mich die Kleine, die mittlerweile den Großteil meiner Bettseite übernommen hat, seit einer halben Stunde dazu bringen wollte, aufzustehen, stehe ich auf. Wir staunen nicht schlecht: Vor den Fenstern liegt gut ein Zentimeter Schnee. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den neunzehn Jahren, in denen ich mittlerweile im Rheinland wohne, schon zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison Schnee gesehen hätte. Klein-Lea versteht erst meine Begeisterung nicht, will sich das weiße Wunder dann aber doch ganz genau ansehen.
[7:15] Nachdem ich äußerlich gesäubert bin und Klein-Lea nicht mehr Schlafanzug trägt, hole ich Klein-Tyler aus seinem Babybettchen. Er ist nämlich auch schon wach und möchte gerne die Welt kennenlernen. Seine Mutter hingegen, erschöpft von einer anstrengenden Nacht, möchte gerne noch eine Runde schlafen. Im Laufstall im Wohnzimmer ist der kleine Mann zufrieden, hier kann er eine Menge entdecken.
[8:30] Nachdem wir alle gesättigt sind, das Kind außerdem Süßigkeiten aus zwei seiner drei Adventskalender verspeist hat (es ist der pure Wahnsinn, aber was will man machen) und wir uns die Beißerchen geschrubbt haben, bringe ich Klein-Tyler wieder zur Mutter und Klein-Lea in die Kita.
[9:15] Ich bin im Büro angekommen. Ich friere, obwohl ich schon vor zwei Stunden aus der Ferne die Heizung eingeschaltet habe. Mein Büroraum wird in dieser Jahreszeit sowieso nie richtig warm, aber über dieses Wochenende ist er so richtig ausgekühlt. Ekelhaft.
[11:15] Ich düse zur Zahnarztpraxis, die aus familiären Gründen eine Dreiviertelstunde Autofahrt entfernt liegt. Dort ist die Hölle los, weil – das wird mir von gleich drei Personen dort unabhängig voneinander berichtet – alle Welt noch schnell im Dezember einen Termin haben möchte. Ich fühle mich irgendwie mitschuldig, aber ich wurde explizit um einen Dezembertermin gebeten, deshalb weiß ich jetzt auch nicht.
[13:15] Zurück im Büro mache ich erst einmal Mittagspause mit zwei der drei Kolleg:innen, die noch arbeitsfähig sind. Auch bei uns herrscht ein vergleichsweise hoher Krankenstand. Davon lasse ich mich aber heute nicht mehr stressen. Trotzdem arbeite ich kurz darauf wieder.
[17:30] Klein-Lea hat sich schon mittags aus der Kita gebrüllt. Heißt: Sie hat so viel Terz gemacht, dass die Erzieherinnen glauben mussten, sie wäre krank und ihnen nichts anderes übrig blieb, als die Mutter anzurufen und um Abholung zu bitten. (Natürlich wurde die Mutter angerufen.) Ich mache also ein wenig eher Feierabend, um zuhause für Entlastung zu sorgen. Der heutige Arbeitstag war vergleichsweise kurz, aber das werde ich noch nachholen, fürchte ich.
[20:00] Wir haben gemeinsam einen Stiefel geputzt und vor die Tür gestellt, dann habe ich Klein-Tyler in den Schlaf gewiegt, danach haben wir gemeinsam gegessen und das Türchen des dritten Adventskalenders geöffnet. Klein-Lea wurde noch gebadet und ins Bett gesteckt und schwupps!, schon sitze ich auf dem Sofa und tippe einen Blogbeitrag in den Rechner.
[21:45] Ich werde ins Bett gegangen sein. Verbunden mit der Hoffnung, dass der Kleine seine erste Runde nicht während der ersten Tiefschlafphase verlangt, weil das immer die schlimmsten Nächte werden.
📧 Lass dich über neue Beiträge per E-Mail informieren!
🐖 Du findest das hier gut? Wirf was ins Sparschwein meiner Kinder! Vielen Dank! 🫶