„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brüllen immer am Monatsfünften. Es soll die alte Tradition des Tagebuchbloggens zumindest für einen Tag im Monat beleben. Im Blog von Frau Brüllen werden die Beiträge dann immer gesammelt. Hier ist der aktuelle Monat.
Vorletzter Tag der Elternzeit. Ich muss mal eben nachsehen, was für ein Wochentag – ah, es ist ein Mittwoch.
[4:00] Dem kleinen Herrn dürstet es. Ich bereite eine Milchmahlzeit zu und verabreiche sie.
[6:00] Eine Schlafphase hat er uns noch einmal gegönnt, aber jetzt ist Klein-Tyler hellwach und nölt ein wenig herum. Wie sich kurz darauf herausstellen wird ist eine volle Windel der Grund für die etwas ungeduldige Aufforderung, sich um ihn zu kümmern.
[6:30] Nachdem nun auch Klein-Lea zu uns ins Bett gesprungen ist, beginnen wir das morgendliche Programm. Ich mache erst Lea, dann mich nass, danach frühstücke ich.
[8:30] Auf geht’s in die Kita! Klein-Lea wünschte sich, mit dem Fahrrad chauffiert zu werden. Das lohnt sich zwar auf dem kurzen Weg kaum, aber ich habe ja Zeit und gerade nichts anderes vor, warum also nicht.
[9:00] Zuhause räume ich den allerletzten Karton aus. Der Abschluss der Umbaumaßnahmen ist also in Sichtweite. Ich juble.
[10:30] Ein anderes Projekt für die Elternzeit ist der Verkauf eines unserer zahlreichen Autos. Nach einem Fehlschlag am Vortag bei WirkaufendeinAuto.de (Terminvereinbarungsprobleme), probierten wir unser Glück heute bei einem Ankäufer für mobile.de. Es ist eine seltsame Veranstaltung, auch wenn der Händler sehr nett und zuvorkommend ist. Am Ende kommt allerdings ein Angebot heraus, das mehr als 20 Prozent unterhalb des automatisch errechneten Preises liegt. Und der war schon nah an unserer Schmerzgrenze. Wir einigen uns also darauf, uneinig zu sein. Ich bin genervt, dass wir an diesem Punkt nicht weiterkommen.
[12:00] Zurück zuhause bekommt erst Klein-Tyler, dann die Eltern was zu essen. Beim Aufschneiden eines Käsestücks darf mein Daumen ausprobieren, wie scharf das neue Küchenmesser ist: sehr scharf. Ich durchblute zwei Pflaster. Aber immerhin ist es ein gerader, gleichmäßiger Schnitt.
[13:00] Nach dem Schreck und schwach vor lauter Blutverlust begeben wir drei uns zum Mittagsschlaf.
[14:00] Ich wache auf, weil ich von zwei Fliegen attackiert werde. Ich versuche, noch ein wenig zu dösen, aber die Fliegen bleiben hartnäckig. Es endet nicht gut für die beiden.
[15:30] Es gibt jetzt eine Regenpause für etwa zwanzig Minuten. Da Klein-Lea mit dem Fahrrad auch wieder abgeholt werden möchte, sattle ich den Drahtesel und reite los. In der Kita bleibt nicht viel Zeit für Smalltalk, denn ich bleibe beim Ziel, trocken wieder nach Hause zu kommen. Es klappt.
[16:00] Die Kinder spielen, teils miteinander, teils gegeneinander. Ich schlichte, ich spiele mit, ich tanze Ballett mit Klein-Lea (und Klein-Tyler auf dem Arm, der vor Freude gluckst). Die Kindesmutter bereitet währenddessen eine „Sommerlasagne“ zu.
[17:30] Abendessenzeit. Klein-Lea entscheidet sich gegen eine Teilnahme.
[18:15] Der kleine Mann bekommt sein Abendessen, während die Kindesmutter Klein-Lea noch Geschichten vorliest. Dann starten wir die Bettgehroutinen. Die Personalverteilung heute: Die Frau bringt Klein-Tyler ins Bett, ich Klein-Lea.
[19:30] Alle Kinder sind weggepackt. Ich setze mich zur Frau aufs Sofa und will bloggen. Stattdessen bearbeite ich erst einmal geschäftliche Mails und Chatnachrichten und mache ein wenig Buchhaltung. So war das zwar nicht geplant, aber eigentlich bin ich ganz froh, wenn ich ein wenig Herr der Lage bleibe und Freitag nicht von irgendwas überrascht werde. Ehrlich gesagt macht es mir sogar ein wenig Spaß.
[21:30] Die Eltern werden ins Bett gegangen sein. Gute Nacht!
PS: Das Beitragsbild hat nichts mit dem heutigen Tag zu tun und passt nicht einmal zum Inhalt. Warum sollte ich anders handeln als jedes durchschnittliche SEO-optimierte Blog.
📧 Lass dich über neue Beiträge per E-Mail informieren!
🐖 Du findest das hier gut? Wirf was ins Sparschwein meiner Kinder! Vielen Dank! 🫶