Klein-Tyler sitzt schräg am Tisch, den rechten Ellbogen aufgestützt. Mit der rechten Hand macht er mit Daumen und Zeigefinger ein O. Vor ihm liegt ein Bettchen mit Apfelstücken. Er guckt aufgeschlossen zum Fotografen, der sich im Hintergrund im Backofen spiegelt (es ist der Autor). Über Klein-Tylers Augen wurde eine Sonnenbrille retuschiert.

4. Quar­tals­be­richt Klein-Tyler

Na gut, ich kann doch noch nicht berich­ten, dass der Ein­jäh­ri­ge schon lau­fen kann. Aber im letz­ten Quar­tal hat Klein-Tyler nicht nur ange­fan­gen, auf sei­ne ganz eige­ne Art zu krab­beln. Er steht schon längst lie­ber als dass er sitzt oder krab­belt und er for­dert bei jeder Gele­gen­heit ein, an den Hän­den gehal­ten irgend­wo lang­zu­lau­fen. All­zu weit weg ist der nächs­te, ich mei­ne: der ers­te Schritt nicht.

Der Autor hält Klein-Tyler schräg auf den Armen. Der Kleine blickt von der Kamera weg. Der Autor sieht ihn sehr verliebt an.

Auch sonst ist Klein-Tyler ein ganz nor­ma­les zwölf Mona­te altes Kind. Er spielt ger­ne, meis­tens mit den Sachen sei­ner Schwes­ter. Außer­dem über­prüft er mit Vor­lie­be regel­mä­ßig, ob das Gesetz der Schwer­kraft noch gilt. Und natür­lich muss er immer wie­der tes­ten, wie die Welt schmeckt. Wie gesagt, ein ganz nor­ma­les Baby Kleinkind.

Klein-Tyler betet sei­ne gro­ße Schwes­ter an. Eines sei­ner ers­ten Wor­te war eine Laut­fol­ge, die schwer nach ihrem Namen klingt. Er macht ihre Geräu­sche nach, er krab­belt ihr über­all hin­ter­her und fühlt sich in ihrem Zim­mer am wohls­ten. Wenn die bei­den dort sind und spie­len, herrscht meis­tens gro­ße Har­mo­nie. Es gibt aber auch die ande­ren Momen­te, in denen Klein-Lea ihrem Bru­der immer wie­der etwas aus den Hän­den reißt. Frü­her hat er das klag­los hin­ge­nom­men, mitt­ler­wei­le äußert er zum Glück sein Unbe­ha­gen. Es ist sehr span­nend zu sehen, wie er sich immer mehr Respekt ver­schafft und sich durch­zu­set­zen ver­sucht. Auch wenn Klein-Lea natür­lich das ehr­fürch­tig bewun­der­te Vor­bild bleibt.

Was den Appe­tit angeht, hat sich Klein-Tyler nicht ver­än­dert. Er ist nach wie vor kein Kost­ver­äch­ter und hat bis­her jeden Schritt mit­ge­macht, der ihn an nor­ma­les Essen her­an­führt. Ein­zig Wein­trau­ben ver­schmäht er zu gro­ßen Tei­len. Die eig­nen sich dafür aber gut, um erneut das Vor­han­den­sein der Schwer­kraft zu überprüfen.

Drei Tage vor sei­nem ers­ten Geburts­tag begann Klein-Tylers Kita-Eingewöhnung. Davon wer­de ich dann in einem Vier­tel­jahr berichten.

(Ich dan­ke Alex Matz­keit für die Idee des Quar­tals­be­richts. Hier gibt es alle von Klein-Tyler. Und hier zum Ver­gleich die sei­ner Schwes­ter.)