Was machst du eigent­lich den gan­zen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brül­len immer am Monats­fünf­ten. Es soll die alte Tra­di­ti­on des Tage­buch­blog­gens zumin­dest für einen Tag im Monat bele­ben. Im Blog von Frau Brül­len wer­den die Bei­trä­ge dann immer gesam­melt. Hier ist der aktu­el­le Monat.

Ein Mitt­woch, glau­be ich.

[6:30] Der klei­ne Mann kommt heu­te drei Stun­den spä­ter als gewöhn­lich zu uns ins Bett. Die Toch­ter schläft schon seit ein paar Näch­ten ohne Bet­ten­wech­sel, sie folgt weni­ge Minu­ten spä­ter. Die Eltern sind also eini­ger­ma­ßen aus­ge­ruht. Moment. Die Eltern? Wie­so liegt die Frau noch neben mir? Die woll­te um die­se Uhr­zeit doch schon auf dem Weg ins Büro sein! Stellt sich her­aus: Ihr geht es nicht gut, sie bleibt heu­te im Home­of­fice. Na gut, ich bin jetzt wach.

[8:30] Nach dem Mor­gen­pro­gramm habe ich die Kin­der in der Kita abge­lie­fert und wid­me mich nun mei­nem Sportprogramm. 💪

[10:00] Ich kom­me im Büro an. Die Rei­hen lich­ten sich auch dort, ein ers­ter krank­heits­be­ding­ter Aus­fall ist zu bekla­gen. Der Rest hält durch, teil­wei­se im Home­of­fice, teil­wei­se mit mir vor Ort. Ich bin recht pro­duk­tiv, das muss ja auch mal.

[17:45] Dann bre­che ich mit Kol­le­ge Marc auf. Wir wol­len an der Dis­kus­si­on der Bundestagsdirektkandidat*innen für Bonn teil­neh­men, die im Kam­mer­mu­sik­saal am Beet­ho­ven­haus statt­fin­det. Marc macht Fotos, ich bin sein Assis­tent, tref­fe also vie­le Leu­te und quat­sche die gan­ze Zeit. Die Dis­kus­si­on mit nicht weni­ger als sechs Kandidat*innen ist sehr streng gere­gelt. Der Mode­ra­tor stellt unge­fähr fünf­hun­dert Fra­gen, jede*r hat nicht mehr als eine Minu­te Zeit für eine Ant­wort. Es ist also wenig dyna­misch und wenig erkennt­nis­reich. Ich neh­me mit: Jes­si­ca Rosen­thal (SPD) und Kat­rin Uhl­ig (Grü­ne) sind durch ihre ers­ten drei­ein­halb Jah­re im Bun­des­tag rhe­to­risch deut­lich gewach­sen. Hen­drik Stre­eck (CDU) hat ein vol­les Buch mit Spick­zet­teln, um wenigs­tens ein biss­chen Sub­stanz in sei­nen Aus­sa­gen zu haben. Dumm nur, wenn er als Ers­ter eine Fra­ge beant­wor­ten muss­te, da konn­te er vor­her nicht nach­le­sen. Jür­gen Reps­chlä­ger (Die Lin­ke) konn­te aus sei­ner chan­cen­lo­sen Posi­ti­on am meis­ten her­aus­ho­len und wirk­te am lockers­ten. Anna Heimann (FDP) ist eine 18-jährige Stu­den­tin, die sich wacker schlägt, aber, FDP, ihr habt wohl eher an die Bin­dung eines jun­gen Par­tei­mit­glieds gedacht als an eine Mög­lich­keit, dass sie direkt in den Bun­des­tag gewählt wird. Und über den komi­schen Vogel von der soge­nann­ten AfD brau­che ich nicht reden, der hat sich selbst schön demon­tiert. (Wer das alles sehen möch­te, hier gibt es die Auf­zeich­nung.)

[21:15] Nach noch eini­gen net­ten Gesprä­chen bin ich wie­der zuhau­se. Ich tref­fe dort die Ehe­frau, der es wie­der bes­ser geht. Wir schau­en noch die Tages­schau nach, dann gehen wir in die Heia.

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