Zeitungsausschnitt mit der Überschrift „Es gibt eine aktive digitale Szene“ und einem Foto von mir und Sascha.

Zehn Jahre Bonn​.digi​tal

Ein Jahr­zehnt. Das klingt nach einer lan­gen Zeit und fühlt sich gleich­zei­tig an wie ein Wim­pern­schlag. Als Sascha und ich 2015 Bonn​.digi​tal grün­de­ten, such­ten wir bei­de den Weg in die Selb­stän­dig­keit. Und wir wuss­ten vom gemein­sa­men Orga­ni­sie­ren des Bar­Camp Bonn: Wir bei­de kön­nen mit­ein­an­der. Mehr brauch­te es nicht an Gewissheit.

Die übli­chen Grün­dungs­ri­tua­le haben wir natür­lich zele­briert. IHK-Beratung? Check. Busi­ness­plan? Check. Und im Nach­hin­ein muss man sagen: Die­ses Auf­schrei­ben von Annah­men, Zie­len und Zah­len erwies sich als erstaun­lich bestän­di­ges Fun­da­ment. Es ist nicht alles ein­ge­tre­ten, aber es gibt uns bis heu­te einen Kompass.

Glück, auch im Unglück

Wir hat­ten schlicht­weg Glück. Zur rich­ti­gen Zeit mit dem rich­ti­gen Pro­dukt am rich­ti­gen Ort zu sein, ist der heim­li­che Grün­der­traum. Und mit unse­rer Social-Media-Beratung lagen wir 2015 genau im sich beschleu­ni­gen­den Trend. Wir beka­men sofort die ers­ten Auf­trä­ge. Inter­es­san­ter­wei­se tru­del­ten par­al­lel dazu aber auch direkt zwei Anfra­gen für die Durch­füh­rung von Bar­camps ein. Klar, das hat­ten wir auf dem Schirm – aber dass sich die­ser Event-Bereich so dau­er­haft und prä­gend eta­blie­ren wür­de, damit hat­te im Busi­ness­plan nie­mand gerechnet.

Dann kam Coro­na und schüt­tel­te uns kräf­tig durch. Plötz­lich war alles anders. Und doch wie­der nicht. Wir hat­ten als eine der ers­ten Agen­tu­ren „Digital-Events“ auf der Web­site ste­hen – schon seit 2015. Damals mein­ten wir die digi­ta­le Beglei­tung von Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen. Mit Coro­na änder­te sich schlag­ar­tig, was unse­re Kun­den und wir selbst dar­un­ter ver­stan­den: Näm­lich rei­ne Online-Events. Die­se bizar­re Zeit war ein gewal­ti­ger Beschleu­ni­ger. So spon­tan, wie die digi­ta­le Event-Welle über uns her­ein­brach, so spon­tan ver­ebb­te sie 2022 auch wie­der. Kein Wun­der, dass 2021 bis heu­te unser umsatz­stärks­tes Jahr geblie­ben ist.

In zehn Jah­ren ver­än­dert sich alles. Auch Social Media. Damals waren wir die Beglei­ter in das viel­zi­tier­te „Neu­land“. Heu­te ist es weni­ger die Ein­füh­rung in die Tools, son­dern viel mehr die stra­te­gi­sche Bera­tung und die inhalt­li­che Unter­stüt­zung, die gefragt sind. Die Nach­fra­ge nach hoch­wer­ti­gen Inhal­ten ist kon­ti­nu­ier­lich gestie­gen. Die logi­sche Kon­se­quenz war 2024 die Grün­dung der neu­en Ein­heit „Medi­en­pro­duk­ti­on“, um genau die­se Bedar­fe zu bedie­nen – von pro­fes­sio­nel­len Fotos und Vide­os über 360°- und Droh­nen­auf­nah­men bis hin zu Podcasts.

Nicht nur eine Erfolgsgeschichte

Natür­lich lagen wir nicht immer rich­tig. Da war zum Bei­spiel die groß­ar­tig durch­dach­te Bonn​.Aca​de​my. Wir hat­ten ein wun­der­ba­res Schu­lungs­pro­gramm, tol­le Dozent:innen, einen Ort, hüb­sche Fly­er und eine Web­site. Was wir ver­ga­ßen? Auch für Teil­neh­men­de zu sor­gen. Eine lehr­rei­che Lek­ti­on in Demut und Fokussierung.

Oder die Ent­schei­dung, Spon­sor beim Bon­ner SC zu wer­den – mit­ten in die Pan­de­mie hin­ein. Unser Logo prang­te auf der Wer­be­ban­de in einem lee­ren Sta­di­on. Tja.

Trotz allem: Wir sind ganz gut durch­ge­kom­men, all die Jah­re. Die Her­aus­for­de­run­gen blei­ben. Ich bin heu­te noch froh, gegrün­det zu haben. Die Selbst­stän­dig­keit gibt mir die Frei­heit, mein Leben nach mei­nen Vor­stel­lun­gen zu orga­ni­sie­ren. Ich wüss­te nicht, wie ich die­ses gan­ze Fami­li­en­dings auf die Rei­he bekä­me, wenn ich Anwe­sen­heits­pflicht hät­te. Ich habe die Muße, Din­ge aus­zu­pro­bie­ren. Und ich habe die – zumin­dest theo­re­ti­sche – Mög­lich­keit, mir mei­ne Chefs und Che­fin­nen selbst auszusuchen.

Die Down­si­des will ich nicht ver­schwei­gen: Die Ver­pflich­tung gegen­über dem Team kann einem schlaf­lo­se Näch­te berei­ten, wenn es mal nicht so läuft. Sascha und ich strei­ten auch manch­mal über den rich­ti­gen Weg oder ande­re Klei­nig­kei­ten, wobei wir uns nie so sehr zer­kracht haben, dass ich auch nur eine Sekun­de dar­an zwei­fel­te, dass wir das alles zusam­men wup­pen können.

Hoffnungsvoller Ausblick

Zum Schluss bleibt vor allem eines: Dank­bar­keit. Für Sascha. Für jedes Team­mit­glied, das uns auf die­sem Weg unter­stützt hat und unter­stützt. Für alle Kund:innen, Partner:innen, Dienst­leis­ter und ande­re Weg­be­glei­ten­de. Und natür­lich unse­ren Fami­li­en. Ohne euch wäre das alles nicht mög­lich gewesen.

Mal sehen, wohin die­ser Weg uns als nächs­tes führt. Auf die nächs­ten zehn Jahre!

Vie­len Dank fürs Lesen! Du möch­test kei­nen Bei­trag mehr ver­pas­sen? Abon­nie­re mein Blog per E-Mail, als RSS-Feed oder im Fedi­ver­se: @blog@1ppm.de! Du drückst Aner­ken­nung lie­ber in Euros aus? Mei­ne Kin­der freu­en sich über eine klei­ne Spen­de! 💜

5 Antworten

  1. @JottEmm Glück­wunsch! Dann bin ich ja auch fast so lan­ge mit dabei. Bei einem der ers­ten Bar­Camps habe ich euch ken­nen­ge­lernt. Viel Erfolg und Spaß weiterhin

    1. Vie­len Dank! Leu­te wie du haben uns gehol­fen, los­zu­lau­fen. 🏃🏻‍♂️

  2. Auch wenn ich es im Fedi­ver­se bereits kund tat - Herz­li­chen Glück­wunsch zu die­sem Mei­len­stein. Ich fin­de es bemer­kens­wert, was und wie ihr das durch­zieht. Als (ent­fern­ter) Bran­chen­be­glei­ter kann ich vie­le der von dir genann­ten Punk­te sehr gut nach­füh­len. Das digi­ta­le Uni­ver­sum wird täg­lich kom­ple­xer, man muss sich immer wie­der etwas neu erfin­den. Das kos­tet Kör­ner, aber macht sich am Ende des Tages auch bezahlt.

    Schön, dass ihr Bonn digi­ta­ler und damit noch ein Stück bes­ser macht.

    1. Dan­ke für die­sen lie­ben Kom­men­tar! Wenn es ein­fach wäre, wür­den es ja alle machen. 😀

      1. Genau das ist auch mein Mantra. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert