Gegen die infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung ver­stieß die “Lünepost”. Sie zeigt regel­mä­ßig Fotos, auf denen jeweils eine Sze­ne aus dem Stra­ßen­le­ben der Stadt gezeigt wird. Das Gesicht einer der dort abge­bil­de­ten Per­so­nen wird von der Zei­tung gelb ein­ge­kreist und damit durch einen so genann­ten “Glücks­kreis” her­vor­ge­ho­ben. Unter dem­Fo­to wird der Auf­ent­halts­ort der Per­son zum Zeit­punkt der Auf­nah­me genannt und es wird ein Ein­kaufs­gut­schein von 25 Euro ver­spro­chen, wenn sie sich inner­halb von vier Wochen bei der Zei­tung mel­det. Der Beschwer­de­aus­schuss [des Pres­se­rats] hält es für ethisch nicht ver­tret­bar, dass die betref­fen­den Per­so­nen ohne ihr Wis­sen in der Zei­tung ver­öf­fent­licht wer­den. Die Anga­ben zu Zeit­punkt und Auf­ent­halts­ort sei­en zudem Anga­ben aus dem Pri­vat­le­ben der Abge­bil­de­ten, die ohne deren Ein­ver­ständ­nis ver­öf­fent­licht würden.

DWDL

Wie kommt man als Zei­tung auf eine so abwe­gi­ge Idee für ein Gewinn­spiel? Und vor allem, wie kann man dort ernst­haft glau­ben, dass es nie­man­dem auf­fal­len wird, dass man damit mas­siv gegen das Per­sön­lich­keits­recht ver­sto­ßen wird? Oder ist man in Lüne­burg etwa tat­säch­lich der Mei­nung gewe­sen, das sei ein­fach nur eine net­te Idee, die kei­nem weh tut?

Edit 26.03.11, 01:15: Für ein paar Stun­den stand hier noch ein ande­rer Satz, der unge­fähr das glei­che aus­drü­cken soll­te, aber irgend­wie so durch­ein­an­der war, dass ich selbst nicht mehr wuss­te, was ich eigent­lich sagen woll­te. Ich hof­fe, das ist jetzt ein wenig kla­rer geworden.

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