Dachdecker (Berlin, VEB Baureparaturen Lichtenberg Jugendbrigade)
Zumin­dest Dach­de­cker kön­nen behaup­ten, auf der Arbeit zu sein ((cc) Deut­sches Bun­des­ar­chiv, Bild 183-1984-0803-028)

Je nach­dem, mit wem man redet, bekommt man unter­schied­li­che Anga­ben, wenn man sie oder ihn nach dem Ort der Werk­tä­tig­keit befragt:

  • Man­che sind auf der Arbeit,
  • ande­re befin­den sich in der Arbeit und
  • man­che sind ein­fach bei oder an der Arbeit.

Ich habe dabei regio­na­le Unter­schie­de aus­ge­macht. Da, wo ich her­kom­me, also eher im süd­li­chen Teil Deutsch­lands, sag­te ich noch, ich gin­ge in die Arbeit. Hier im Rhei­ni­schen behaup­te ich seit eini­gen Jah­ren jedoch, ich wäre auf der Arbeit, um nicht komisch ange­se­hen zu wer­den. Wenn­gleich mir die Vor­stel­lung, auf das Dach zu stei­gen, immer ein hin­ter­grün­di­ges Grin­sen abringt. Die genaue geo­gra­fi­sche Zuord­nung von Leu­ten, die bei oder an der Arbeit sind, fehlt mir lei­der noch. (Viel­leicht kann mir da eine Lese­rin oder ein Leser weiterhelfen?)

Herr Zwie­bel­fisch Bas­ti­an Sick meint dazu:

Vor dem Wort „Arbeit“ sind die Prä­po­si­tio­nen „auf“, „bei“ und „in“ prin­zi­pi­ell gleichwertig.

Die oft gemach­te Unter­stel­lung also, dass eine der oben genann­ten For­mu­lie­run­gen falsch sei, ist schon ein­mal hin­fäl­lig. So fehl­te „auf der Arbeit“ nur ein Wort­teil („auf der Arbeits­stel­le“), „in der Arbeit“ meint tat­säch­lich das Gebäu­de (so wie ich das ken­ne) und „bei der Arbeit“ sei ein­fach nur „beim Arbei­ten“. Zu „an der Arbeit“ meint Sick nichts, ich ver­mu­te jedoch, dass es auf das Glei­che wie „beim Arbei­ten“ hinausläuft.

Letzt­lich ist die Arbeit wohl also ein schö­nes Bei­spiel dafür, wie man in unter­schied­li­chen Regio­nen den glei­chen Umstand ausdrückt.

Was machen eigent­lich die­je­ni­gen, die kei­ner Arbeit nach­ge­hen? Sind die dann auf Urlaub? Bei der Arbeits­lo­sig­keit? An der Wei­ter­bil­dung? In Studium?

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