Liebes Tagebuch,
die letzte Woche war – hust-hust-hust-schnief-Aspirin-einwerf – eher so nicht-toll. Die Halsschmerzen aus dem letzten Bericht haben viele kleine Virenkinder gezeugt. Ich war allerdings doof genug, trotzdem montags noch zu arbeiten. Das Pflichtgefühl trieb mich, denn es galt, einiges für den nächsten Tag vorzubereiten. Außerdem hatte ich ja abends noch diesen kleinen Vortrag bei der Socialbar Bonn, den wollte ich auch ungern ausfallen lassen. Das Adrenalin ließ mich ziemlich gut durchhalten, die ganzen Ähs schreibe ich aber trotzdem meinem dicken Kopf zu. Und, äh, als ich, ääh, zuhause ankam, brachen dann sämtliche Dämme, das war nicht mehr schön.
Den Rest der Woche verbrachte ich daher in einem feinen Dämmerzustand, in dem Schlafphasen unterbrochen wurden von Teekochen und Aspirinzuführungen. Donnerstag konnte ich deshalb leider auch nicht den Geburtstag der Liebsten im gebührenden Ausmaß feiern. Das holten wir dann ein wenig am Wochenende nach bei der großen Sause in Schwiegerelternhausen. Nicht die allerbeste Idee in Hinsicht auf den Genesungsprozess, aber definitely worth it, wie wir Australier sagen.
Ein angenehmer Nebeneffekt: Ich war, trotz Zuweisung des WLAN-Passwortes, 48 Stunden so gut wie offline. Ich bin froh, dass ich deswegen einige Diskussionen in meiner Filterbubble nur noch nachlesen kann. Ich reagiere nämlich auch nachträglich noch höchst allergisch auf Kommentare, die so oder so ähnlich anfangen: „Ich weiß genau, wie du dich fühlst! Mir geht es genauso!“ Ich hasse diese Egozentriertheit der Menschen, wenn andere gerade ihr Herz ausschütten, auch wenn sie es gut meinen, und es ist reiner Zufall, dass dieser Satz schon wieder mit einem Ich angefangen hat.
Alles in allem, liebes Tagebuch, war die Woche trotz der Highlights ziemlich schwach. ★★✩✩✩
[...] The Week In Review, 23 [...]
Kommentarfunktion ist geschlossen.