Als wir die Tiefgarage betreten, hören wir einen lauten Sirenenton. Einen sehr, sehr lauten. Ein zwischen zwei hohen Tönen changierender Alarmruf, der nichts Gutes bedeuten kann.
Wir wundern uns, während wir das Ticket bezahlen. Wir ärgern uns, während wir die fünf Stockwerke zum Parkdeck mit dem Auto hinunterlaufen. Wir sind beinahe taub, als wir dort ankommen. Zu keinem einzigen Zeitpunkt jedoch machen wir uns Gedanken über den Grund des Alarms. Ist irgendwo ein Feuer ausgebrochen? Droht eine Kohlenmonoxidvergiftung? Ist eine Diebesbande dabei, ein Auto nach dem anderen aufzubrechen? Oder hat der Hausmeister nur eine Tür nicht richtig verschlossen? Egal, was, es kümmert uns nicht. Es interessiert auch niemanden der bestimmt zwanzig weiteren Personen, denen wir in der Tiefgarage begegnen. Wie wir auch bewegen sie sich in aller Ruhe durch den Untergrund. Erst, als wir die Tiefgarage verlassen und uns ein Polizeiwagen mit eingeschalteter Signalanlage begegnet, kommt uns in den Sinn, dass der Alarm vielleicht doch einen Grund gehabt haben könnte.
Man ist in einer Welt, in der ständig irgendetwas Signal gibt, in der fortdauernd Dinge licht- und lautstark Aufmerksamkeit einfordern, offenbar schon viel zu abstumpft, um wirklich begründeten Alarm noch als solchen wahrzunehmen.
(Zuerst veröffentlicht im Techniktagebuch. Foto: Shutterstock.)
@Johannes ich dachte erst, dass Bild sei ein GIF und wollte schon meckern, da GIFs ja irgendwie in meine Zuständigkeit fallen.
Hm, also ich bekomme samstags 12.00 Uhr zum Probealarm immer ein leicht beklemmendes Gefühl, ob das das jetzt auch »nur« die Probealarm-Tonreihenfolge war oder doch echt.
Probealarme sind echte Alarme, das kenne ich noch aus meiner THW-Zeit. Bei der Funkalarmierung kommt dann am Ende eine Durchsage, dass das nur ein Probealarm ist, bei den Sirenen sollte man als potentiell Betroffener einfach wissen, dass ein Probealarm geplant war (oder dumm aus der Wäsche gucken, wenn man der Einzige ist, der in der Unterkunft auftaucht).
Verzeih mir meinen Klugschiss.
Te absolvo.
Ich weiß ja nicht einmal, was ich machen soll, wenn ich bemerke würde, dass das ein echter Alarm wäre. Außer alle üblichen Medien anmachen und schauen, ob Bayer/Degussa oder irgendein ein anderer Chemiekocher hier in der Gegend in die Luft geflogen ist.
Wäre mal einen eigenen Beitrag wert. Tatsächlich gelten ja die Sirenensignale nach wie vor, die schon im Dritten Reich ihre Gültigkeit hatten. Aber kaum einer könnte heute noch sagen, wann Feuer ist und wann Fliegeralarm und außerdem werden immer mehr Sirenen abgebaut, weil die Einsatzkräfte viel schneller, genauer und informativer per Funkruf, SMS und Co. alarmiert werden können. Deshalb fährt der Katastrophenschutz bzw. die Polizei heutzutage mit Lautsprecher durch die Wohngebiete, wenn etwas Ungewöhnliches zu tun ist.
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