Nach­dem ich im letz­ten Jahr krank­heits­be­dingt auf eine Teil­nah­me ver­zich­ten muss­te, mach­te ich mich die­ses Mal wie­der auf nach Ossen­dorf zu QSC, um beim Bar­camp Köln dabei zu sein. Tra­di­tio­nell bot ich kei­ne Ses­si­on an, was auch irgend­wie gar nicht nötig erschien:

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Es ist schon eine Aus­zeich­nung für ein Bar­camp, dass sich so vie­le aktiv betei­li­gen möch­ten. Und obwohl dann auch noch vie­le gleich zwei oder mehr Ses­si­ons anbo­ten, war das Ses­si­onboard am Ende immer noch nicht voll. Das liegt natür­lich auch dar­an, dass es bei QSC genü­gend Räu­me gibt, eine ein­zig­ar­ti­ge Luxussituation.

Mitgenommene Sessions

Ich war nur am Sams­tag da und habe auch nicht wenig Zeit damit ver­bracht, mit Leu­ten zu quat­schen. Des­halb habe ich nur drei Ses­si­ons wirk­lich mit­ge­nom­men, die aber alle sehr inter­es­sant waren.

New work

Zuerst ging ich in eine Run­de von Anne Krä­mer rein, die sich mit „New work“ beschäf­tig­te, also der moder­nen Aus­ge­stal­tung von Arbeit und Arbeits­plät­zen. Für mich ist die­ses The­men­spek­trum aus zwei Grün­den inter­es­sant: Ich war lan­ge Zeit Arbeit­neh­mer und poch­te immer auf mög­lichst viel Gestal­tungs­frei­heit mei­nes Jobs – nicht sel­ten gegen den Wider­stand mei­ner Arbeit­ge­ber. Jetzt bin ich selbst Arbeit­ge­ber und muss ler­nen, dass es eben nicht so ein­fach ist mit dem Ver­trau­en, dass es sich erst auf­bau­en muss und dass moder­ne Arbeits­mit­tel auch unge­heu­er­li­che Kon­troll­mög­lich­kei­ten erlauben.

Genau die­ses The­men­spek­trum wur­de dann auch in der Ses­si­on bespro­chen. Viel Neu­es kam dabei nicht raus, es war eher ein Erfahrungs- und Erwar­tungs­aus­tausch, den ich trotz­dem gut fand und zu dem ich auch etwas bei­zu­tra­gen hatte.

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70-20-10

Die zwei­te Ses­si­on war von Chris­ti­an „Sozial-PR“ Mül­ler, der uns sei­ne 70-20-10-Methode vorstellte:

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Ich fin­de es immer inter­es­sant, Zeit- und Arbeits­ver­wal­tungs­me­tho­den ken­nen­zu­ler­nen. Wäh­rend mei­nes Stu­di­ums habe ich dar­über eine Semi­nar­ar­beit ver­fasst und vie­le Mög­lich­kei­ten ken­nen­ge­lernt; die von Chris­ti­an kann­te ich aber noch nicht. Er teilt sei­ne Arbei­ten auf in „aktu­ell und wich­tig“, „Poten­ti­al“ und „Spaß“ und ver­gibt für alle drei Grup­pen Zeitbudgets:

  • 70% für alles, was kon­kre­ten und erwie­se­nen Nut­zen bringt, also die täg­li­che Arbeit und das Drum­her­um wie Steu­ern und Buchhaltung.
  • 20% für alles, was auch unter dem Ober­be­griff „Wei­ter­bil­dung“ zusam­men­ge­fasst wer­den könn­te: Neue Werk­zeu­ge aus­pro­bie­ren, neue Ver­brei­tungs­ka­nä­le nut­zen, Din­ge tun, die jetzt noch kei­nen kon­kre­ten Nut­zen brin­gen, aber Poten­ti­al für die Zukunft besitzen.
  • Und 10% für alles, das kei­nen kon­kre­ten Nut­zen hat, aber ein­fach Spaß macht.

Die Auf­tei­lung hat sich für Chris­ti­an bewährt, er beton­te aber auch, dass ande­re Jobs ande­re Ver­hält­nis­se bedeu­ten könn­ten. Ein Coach bei­spiels­wei­se, der mit sei­nen Kun­den an der Zukunft arbei­te, müs­se natür­lich mehr im Bereich Poten­ti­al arbeiten.

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Community Management beim Kölner Stadt-Anzeiger

Die drit­te und für mich letz­te Ses­si­on boten Chris­ti­ne Bad­ke und Ken­dra Sten­zel vom Stadt-Anzeiger an, die über Kom­men­tar­kul­tur und vor allem den kor­rek­ten Umgang mit Hass­kom­men­ta­ren spra­chen. Als Tages­zei­tung haben sie viel zu tun, es gibt zwei fest­an­ge­stell­te Mit­ar­bei­ter für Social Media, außer­dem hel­fen social-media-affine Redak­teu­re und Freie aus.

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Was die mit­ge­brach­ten Bei­spie­le zeig­ten, war vor allem, dass Com­mu­ni­ty Manage­ment extrem schwer ist. Man muss Kom­men­ta­re immer im Zusam­men­hang erfas­sen, gera­de die Hass­kom­men­ta­to­ren aus dem rech­ten Spek­trum sind sehr gut dar­in, deut­li­che Wor­te zu umschif­fen und ver­meint­lich rechts­si­che­re Sät­ze zu wäh­len. „Gold­jun­ge“ etwa kann im rech­ten Kon­text auf ein­mal sehr abschät­zig gemeint sein. Und ob ein Smi­lie ein­fach ein Smi­lie ist oder schon eine Belei­di­gung, wird ein auto­ma­ti­sches Sys­tem nie erken­nen können.

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Nicht zuletzt spielt Erfah­rung eine wesent­li­che Rol­le. Wer sei­ne Pap­pen­hei­mer kennt, wer sich mit dem Umgangs­ton in sei­nem Bereich aus­kennt und kla­re Regeln hat (und sie auch durch­setzt!), der kann die Kom­men­tar­kul­tur fördern.

Auf Wiedersehen

Es war ein schö­ner, ange­neh­mer, unauf­ge­reg­ter Tag in Ossen­dorf. Das Bar­camp Köln ist ein biss­chen Fami­li­en­tref­fen – das wur­de auch deut­lich, als sich auf Nach­fra­ge geschätz­te 80 Pro­zent als Barcamp-Wiederkehrer zu erken­nen gaben. Klar kann man da über Durch­läs­sig­keit, Neu­re­kru­tie­rung von Bar­camp­t­eil­neh­mern und so wei­ter dis­ku­tie­ren. Für mich per­sön­lich ist es schön, in Köln Men­schen zu tref­fen, die man sonst eher sel­ten sieht.

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Vie­len Dank an das Orga-Team (Anne, Bri­git­te, Kat­ja und Ste­fan) sowie an die fabel­haf­ten Spon­so­ren!

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