Nichts Neues an der Familienfront. Man lässt auf sich warten. Das kann ja noch heiter werden.
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Diese Saison habe ich nicht so viele Kunstrasen-Konzerte gesehen wie letztes Jahr. Das lag ein kleines bisschen am Programm, aber hauptsächlich an der Tatsache, dass ich bei einem spontanen Abzug ewig gebraucht hätte, bis ich zuhause bin. Am Sonntag habe ich es trotzdem riskiert, denn es waren die Scorpions da.
Ich muss kurz ausholen. Als ich mitten in der schlimmsten Pubertät war, mir die Haare lang wachsen ließ und schwarzes Metall hörte, kam ein guter Freund meines Vaters mit einem Stapel LPs (das steht für „Langspielplatten“, liebe Kinder) zu uns nach Hause, damit ich auch mal „richtiges Metal“, also Achtzigerjahre-Rock höre. Die Platten wurden auf Kassette überspielt und ich lernte, dass diese Wind-of-change-Jammernden aus Hannover auch mal richtig gute Musik gemacht hatten. Ich fing nicht an, der guten alten Zeit nachzutrauern, aber ich lernte, die Scorpions zu respektieren und fand auch später noch ab und zu mal einen Song nicht völlig misslungen.
Szenenwechsel zurück in die Gegenwart. Da stand ich also im Matsch, der mal ein Rasen war und sah sehr alte Männer, die immer noch ordentlich abrockten, denen man aber auch deutlich ihre Unlust anmerkte. Das war vermutlich nicht nur dem Alter geschuldet, sondern auch dem letzten Konzert einer längeren Tournee, aber trotzdem war ich weniger angetan als beispielsweise bei Michael Patrick Kelly; was schon was heißt, wenn man meine jeweilige mentale Ausgangsposition betrachtet.
Das Gelände war trotzdem einmal mehr voll, die Leute hatten Spaß und wenn es nicht immer wieder diese Lautstärkediskussionen gäbe (die auch nicht weggehen werden, weil wir halt in Bonn sind), dann wäre alles super. Ich bin gespannt, was nächstes Jahr so kommt, denn der bisher bekannt gewordenen Pietro Lombardi ist jetzt nicht Sting, um das mal vorsichtig zu formulieren.
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Linktipp: Im Techniktagebuch habe ich über meinen neuen Rucksack geschrieben.
Komisch, die Geschichte mit den Scorpions habe ich auch irgendwann schon mal geschrieben. War genau so :)
Aber „Pietro Lombardi ist jetzt nicht Sting“ ist mein Lieblingssatz des Tages!
Haha, wenigstens hast du die Kurve zu einem richtigen Musiker bekommen. ?
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