Juhu, wir haben ein Schreikind! Das heißt, nein, eigentlich nicht, sie ist schon recht friedlich und ich rechne ihr immer noch hoch an, dass sie nachts lange schläft. Ganz zaghaft schält sich auch eine morgendliche Aufwachzeit heraus, die gar nicht so weit entfernt ist von der Zeit, die ich dem Wecker mitgegeben habe. Jetzt muss ich nur noch lernen, nicht noch bis ein Uhr nachts meine Minecraft-Welt weiterzubauen, sondern die Stunden zu nutzen, die mir Klein-Lea schenkt.
Mein noch nie ausgeprägter Wille, Feierabendvater zu sein, schwindet allerdings zusehends. Denn gerade abends hat die Kleine ihre Schreizeit, ist mit sich und der Welt unzufrieden und lässt das bevorzugt an mir aus. Das heißt, an einem normalen Arbeitstag bekomme ich von meiner Tochter nichts mit als Gebrülle und volle Windeln.
Erwähnte ich schon den Kater, der glaubt, schreien wäre neuerdings der Umgangston in diesem Haushalt?
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Immerhin darf ich manchmal erwachsene Menschen sehen und habe damit einen klaren Vorteil gegenüber der Frau. In der Berichtswoche war ich zum Beispiel bei der IHK-Veranstaltung Best of Startups/Ideenmarkt, bei der ich sogar arbeiten durfte, aber vor allem ganz viele Glückwünsche zur Neugeborenen abholen konnte.
Am Freitag war außerdem zum vierten Mal das NachhaltigkeitsCamp Bonn, das wir wieder mitorganisierten und das ich auch wieder co-moderieren durfte. Ich mag dieses Barcamp nicht nur wegen der Location Basecamp, sondern weil da mal ganz andere Menschen rumlaufen, die man sonst leider nicht auf Barcamps sehen kann. Auch dieses Jahr waren bestimmt zwei Drittel der Teilnehmenden Barcamp- und NachhaltigkeitsCamp-Neulinge. Die Feedbackbefragung zum Ende ergab, dass sich fast alle (dann noch anwesenden) gut aufgehoben fühlten. Sowas befriedigt natürlich ungemein und entschädigt für die wirklich, wirklich schmerzenden Füße, die man als Orgateam-Mitglied nach so einem Tag hat.
Der größte Lerninhalt war dieses Jahr übrigens, wie leicht es ist, selbst Seife zu sieden. Danke für dieses Session, Jutta! Wenn ich irgendwann mal wieder Zeit habe, probiere ich das aus.
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Noch ein Linktipp zum Schluss, weil es thematisch so gut passt:
Schlafmangel: Der gefährliche Akt der Selbstoptimierung
„Morgenroutinen sind in, Schlafmangel gilt als Erfolgsfaktor, Liegenbleiben wirkt verdächtig. Dabei bliebe uns - und anderen - viel Leid erspart, wenn wir endlich ausschlafen würden.“