Es wirkt ewig lang her. Martin Schulz trat gegen Angela Merkel als Bundeskanzler an, wurde Anfang 2017 wahnsinnig gehypet, erreichte einhundert Prozent bei der Wahl zum SPD-Vorsitzenden, um dann nur ein Jahr später ohne irgendwas dazustehen. Der Spiegel-Journalist Markus Feldenkirchen begleitete Schulz in dieser ganzen Zeit. Man erahnt, wie es passieren konnte, dass der, dem man anfangs als ersten SPD-Kandidaten zutraute, Angela Merkel abzulösen, das schlechteste Bundestagswahlergebnis aller Zeiten holte; wie es passieren konnte, dass aus dem riesengroßen Hoffnungsträger für die älteste Partei Deutschlands ein Politiker ohne Ämter wurde; wie wenig es in der SPD noch um die Sache und wie viel es um Macht und Ämter geht.
So spannend das Buch geschrieben ist, so lieblos ist leider das Hörbuch eingelesen. Helmut Winkelmann hat sicher eine markante Stimme, aber der Duktus passt nicht zur Sprache Feldenkirchens. Man merkt es auch an der Aussprache vieler Fremdwörter, wie wenig zuhause Winkelmann in moderner Sprache ist. Zusammen mit der seltsamen Track-Aufteilung – Kapitel starten meist mitten im Track, dafür sind sie dann aber mehrfach in unterschiedliche Tracks aufgeteilt – wünschte ich mir am Ende, das Buch selbst gelesen zu haben.
Ich vergebe gut gemeinte 4 von 5 Schulz-Zügen: 🚂🚂🚂🚂
📧 Lass dich über neue Beiträge per E-Mail informieren!
🐖 Du findest das hier gut? Wirf was ins Sparschwein meiner Kinder! Vielen Dank! 🫶