Montag, 20. Juli 2020
Wir waren einkaufen.
Dienstag, 21. Juli 2020
Noch schlaftrunken haue ich einen Tweet raus, der für meine Verhältnisse ein bisschen steil geht.
Ansonsten machen wir einen entspannten Rheinuferspaziergang auf Höhe Bonn-Oberkassel. Das Mittagessen nehmen wir drei auf einer Bank mit Rheinblick ein und auch sonst ist Aufswasserschauen ja immer sehr entspannend.
Mittwoch, 22. Juli 2020
Und dann gehen wir noch einmal richtig wandern, also so mit Wanderschuhen und Kind auf dem Rücken. In Altenahr starten wir und klettern erst einmal hoch zur Burgruine Are, wo wir – es kristallisiert sich da ein neues Hobby heraus – mit schönstem Blick unser Mittagessen zu uns nehmen. Danach geht es den halben Berg runter und den nächsten wieder hoch und so weiter. Die Strecke ist gar nicht so weit, aber es sind schon einige Höhenmeter, die wir zurücklegen. Ich bin ganz schön geschafft, als wir noch ein Getränk in einem Gasthaus in Altenahr zu uns nehmen. Dort scheißt man so richtig auf sämtliche Corona-Bestimmungen, ich bin aber auch zu schlapp, um mich weiter darüber aufzuregen.
Donnerstag, 23. Juli 2020
An meinem letzten offiziellen Elternzeittag genieße ich endlich einmal das Rentnerleben. Um zehn Uhr habe ich einen Friseurtermin vereinbart – man will ja ordentlich frisiert wieder im Büro auftauchen. Nach dieser Erledigung gehe ich noch verschiedentliche Besorgungen in der Duisdorfer Fußgängerzone machen und bin mittags schon wieder zuhause. Weil Frau und Kind immer noch auf dem Spielplatz sind, mache ich mir einen Vanilla Latte, setze mich auf die Dachterrasse und blogge. Es ist herrlich.
Gut, der Nachmittag zieht sich dann ein wenig, da muss ich noch ein wenig üben, bis ich wirklich mal Rentner bin. Jetzt ist es aber auch zu spät, meine Elternzeit ist nun vorbei. Das ging ganz schön schnell. Kaum zu glauben, wo sind die ganzen Wochen nur hin? So rückblickend bin ich aber auch nicht überrascht. Ich benötigte über drei Wochen, um mal einen ganzen Tag nicht mehr an mein Unternehmen zu denken. Gleichzeitig waren wir damit beschäftigt, eine Tagesmutter bzw. einen Tagesvater zu finden. Und als wir dann wirklich mal die gemeinsame Zeit genießen wollten, kamen neue Herausforderungen auf die Ehefrau zu, die uns viel beschäftigten. Erst in den letzten zwei, drei Wochen konnten wir mal ein paar Ausflüge machen und wenigstens stundenweise dem Alltag entfliehen.
Gedacht war das alles ganz anders. Wir wollten die erste Elternzeithälfte am Gardasee verbringen. Da hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das war auch gut so, sonst hätten wir die ganzen anderen Herausforderungen wohl nicht bewältigt bekommen. Ein wenig fühlen wir uns aber schon der unwiederbringlichen Zeit zu Dritt beraubt.
Andererseits finde ich es trotzdem toll, so viel Zeit mit meiner Tochter verbracht zu haben. Das waren zwei wunderbare Monate, in denen sie so viele Fortschritte in ihrer Entwicklung gemacht hat. So gerne hätte ich noch mehr Zeit mit ihr verbracht, aber eigentlich war es schon halber Wahnsinn, volle zwei Monate aus dem eigenen Laden raus zu sein. Vor allem, weil der Geschäftspartner auch gerade mehr mit anderen Baustellen beschäftigt ist. Dass er mir trotzdem diese Zeit ermöglichte, erfüllt mich mit Dankbarkeit.
Ich will auch nicht leugnen, dass ich mich freue, wieder zu arbeiten. Wobei die größte Freude daran ist, mal wieder raus zu kommen und auch andere Menschen zu sehen. Es wird aber auch gut tun, wieder mehr Aufgaben zu haben. Ich brauche einfach eine gewisse Arbeitslast für mein Wohlbefinden; wahrlich keine neue Erkenntnis.
Freitag, 24. Juli 2020
Die Wiedereingliederung in das Arbeitsleben verläuft unspektakulär. Ich freue mich über das Zwei-Frau-Empfangskomitee am Morgen, die (schon um Sinnloses bereinigten) über 800 E-Mails sind dagegen etwas, mit dem ich mich lieber erst später beschäftige. Eigentlich telefoniere ich nur den ganzen Tag mit Sascha, der mich so grob auf den aktuellen Stand bringt. Die wichtigste Nachricht ist natürlich, dass unsere drei Kolleginnen fantastische Arbeit leisteten, dass alles geklappt hat, dass sie sich zu Teilen auch völlig autonom organisiert haben, was mir mal wieder zeigt, dass man nicht mikromanagen muss, weil Angestellte auch sehr gut allein zurechtkommen, wenn man ihnen nur die Freiheiten dazu gibt.
Anders gesagt: Eigentlich bräuchte ich gar nicht wiederkommen. Kommen auch alle ganz gut ohne mich zurecht. Pech für sie, dass es andersherum nicht so ist.
Samstag, 25. Juli 2020
Von der anstrengenden Arbeitswoche muss ich mich erst einmal erholen. Es reicht lediglich zu einem Spaziergang über das Feld.
Sonntag, 26. Juli 2020
Wir flugen noch einmal aus, aber nicht zu weit weg. Wir drehen eine Runde durch den Stadtwald bei Rheinbach. Besonders aufregend ist es nicht, aber wenigstens schön ruhig, weil sich die Menschen in dem weitläufigen Areal gut verteilen.
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