Gelesen

📕 Katha­ri­na Nocun, Pia Lam­ber­ty: True Facts: Was gegen Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen wirk­lich hilft ⭐⭐⭐ – Als alter Inter­net­ha­se habe ich nichts Neu­es erfah­ren, aber das muss ja nichts hei­ßen. Den Bera­tungs­teil „Was tun, wenn jemand abrutscht?“ fand ich ein wenig zu über­sicht­lich und undeut­lich, was viel­leicht auch der unüber­sicht­li­chen und undeut­li­chen Lage geschul­det ist. Ich fra­ge mich aller­dings, was im Schwes­ter­werk „Fake Facts“ noch drin­ste­hen soll, denn ein bedeu­ten­der Teil der rund 160 Sei­ten geht für eine Zustands­be­schrei­bung drauf. Dafür ist alles gut geschrie­ben, man kann das Buch ange­nehm durcharbeiten.

📘 Nad­ja Her­mann: Erzaehl­mir­nix – Leben mit Men­schen ⭐⭐⭐⭐ – Muss man mögen! Wirk­lich, ihr soll­tet das mögen!

📙 Robin Alex­an­der: Macht­ver­fall: Mer­kels Ende und das Dra­ma der deut­schen Poli­tik: Ein Report ⭐⭐⭐⭐ – Ob Robin Alex­an­der wirk­lich ein so infor­mier­ter Jour­na­list ist, der bei jeder Hin­ter­zim­mer­sit­zung, bei jeder Auto­fahrt und jedem Tele­fo­nat ein Ohr hat­te, sei dahin­ge­stellt. Dass er aus pro­fa­ner Poli­tik ein span­nen­des Buch schrei­ben kann, das zumin­dest logisch erscheint, ist aber unbe­strit­ten. Als poli­tisch Inter­es­sier­ter habe ich es ger­ne gelesen.

📗 Jan Böh­mer­mann: Gefolgt von nie­man­dem, dem du folgst: Twitter-Tagebuch. 2009-2020 ⭐⭐⭐⭐ – Eine sehr gute Klo­lek­tü­re für das schnel­le Lesen zwi­schen­durch. Das Buch ent­hält nicht nur die Tweets von Böh­mer­mann, son­dern auch jeweils Ergän­zun­gen zum Kon­text und den genann­ten Per­so­nen. Es ist also auch ein his­to­risch inter­es­san­tes Werk, das mir eini­ge längst ver­ges­se­ne Vol­ten der eins­ti­gen Tages­nach­rich­ten wie­der vor Augen führte.

Außer­dem habe ich bereits aus­führ­lich rezen­siert:
📕 Birk Grü­ling: Eltern als Team: Ideen eines Vaters für geleb­te Ver­ein­bar­keit ⭐⭐⭐
📘 Ben­ja­min Wocken­fuß, Ste­fa­nie Mes­sing (Ill.), Ste­pha­nie A. Kowal­ski (Ill.): #Tol­ler­Pa­pa – Erzie­hen ist (auch) Män­ner­sa­che
📙 Lutz Becker, Gun­nar Sohn: Was wür­dest du machen, wenn du „König von Deutsch­land“ wärst?

Gesehen

📺 How to Sell Drugs Online (Fast) (Staf­fel 3) ⭐⭐⭐⭐⭐ – Ich muss­te erst ein wenig in die Serie rein­kom­men, der Plot war mir anfangs ein biss­chen zu platt. In der drit­ten Staf­fel dreht er aber sowas von auf, das hat rich­tig Spaß gemacht. Ich war rich­tig trau­rig, dass ich die Fol­gen so schnell wie­der durch hat­te. (Und wie sel­ten ist das bit­te, dass eine Serie in der drit­ten Staf­fel noch ein­mal einen drauflegt.)

📺 Ande­re Eltern (Staf­feln 1, 2) ⭐⭐⭐⭐ – Gegen Ende der bei­den Staf­feln wird es lei­der bei­de Male zu viel, zu abge­dreht. Aber ansons­ten ist die Serie, in der rich­tig gute Impro-Schauspieler:innen eine Grup­pe von Eltern dar­stel­len, die zusam­men eine Kita in Köln-Nippes auf­ma­chen, so schmerz­haft nah an der Rea­li­tät, dass ich dau­er­gig­gelnd vor dem Fern­se­her saß. Einen ähn­li­ches Funny-because-it’s-true-Erleb­nis hat­te ich zuletzt bei Stromberg.

🎞 The Litt­le Things ⭐⭐⭐ – Den­zel Washing­ton, Rami Malek, Jared Leto: das klingt nach einem groß­ar­ti­gen Auf­ge­bot. Altern­der Poli­zist mit auf­zu­ar­bei­ten­der Ver­gan­gen­heit hilft jun­gem Nach­wuchs­po­li­zis­ten gegen einen Seri­en­kil­ler: das klingt wie eine rich­tig aus­ge­lutsch­te Sto­ry, die man schon mehr­fach gese­hen hat. Und so ist der Film dann auch soli­des Hollywood-Handwerk ohne Über­ra­schun­gen. Scha­de dar­um. (Der Film fällt im Bechdel-Test natür­lich auch gna­den­los durch.)

🎞 Fata­le ⭐️⭐️⭐️ – Gar nicht mal ein so seich­ter Hol­ly­woodschin­ken, weil er ein paar gute Wen­dun­gen ent­hält. Aber dann doch vol­ler Kli­schees und Unlo­gi­ken. Eine net­te Unter­hal­tung also, aber auch nicht mehr.

📺 Squid Game (Staf­fel 1) ⭐️⭐️⭐️⭐️ – Erfolg­reichs­te Netflix-Serie aller Zei­ten mit zwei­fel­haf­tem Inhalt. Sie war inter­es­sant genug, um sie unbe­dingt wei­ter­schau­en zu müs­sen, auch wenn sie eines um das ande­re Kli­schee bedien­te. Ganz schlimm wird das Ende, das sich ganz furcht­bar über die kom­plet­te letz­te Fol­ge wie ein end­lo­ser Kau­gum­mi zieht.

📺 Jerks (Staf­feln 1–3) ⭐️⭐️⭐️⭐️ – Ich bin eigent­lich nicht so ein Fan des vul­gä­ren Haudrauf-Humors, der bei Jerks gepflegt wird. Aber nach­dem ich mir alle Figu­ren der Serie so rich­tig unsym­pa­thisch geschaut hat­te, gewann ich sie sehr lieb. Und obwohl vie­le Wen­dun­gen abseh­bar sind, gibt es doch immer wie­der Momen­te, in denen ich laut auf­lach­te. Und, ja, noch ein paar Momen­te mehr, in denen ich mich fremd­schäm­te. Den­noch, mal ehr­lich, wie vie­le deut­sche Seri­en gibt es, bei denen man über­haupt ehr­lich und dre­ckig lachen kann?

Gehört

🎧 11 Leben – Die Welt von Uli Hoe­neß ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ – Über Jah­re bin ich dem Pod­cast gefolgt, in dem nicht nur das Fuß­ball­le­ben des namens­ge­ben­den Spie­lers und Mana­gers nach­ge­zeich­net wird, son­dern vie­le Jahr­zehn­te Bun­des­li­ga­ge­schich­te. Das ist sehr inter­es­sant und war lehr­reich. Und dazu auch noch gut und sym­pa­thisch von Max-Jacob Ost und sei­nem Team pro­du­ziert. Mit dem gro­ßen Fina­le, das ich nicht spoi­lern will, ende­te die Serie nun. Schade.

🎧 Insi­de Aus­tria – Sebas­ti­an Kurz’ Auf­stieg und Fall ⭐️⭐️⭐️⭐️ – Ein pro­fes­sio­nell vom öster­rei­chi­schen Stan­dard und dem Spie­gel recher­chier­ter und auf­be­rei­te­ter Pod­cast, der in zunächst sechs Fol­gen erzählt, wie Sebas­ti­an Kurz so schnell und so jung zum Bun­des­kanz­ler wer­den konn­te und war­um er das heu­te nicht mehr ist. Der Pod­cast läuft seit­dem wöchent­lich wei­ter und erzählt mehr über das Alpen­land, aus dem ein Teil mei­ner Fami­lie stammt.


Legen­de:
⭐ Nicht mein Geschmack, abge­bro­chen
⭐⭐ Immer­hin durch­ge­hal­ten
⭐⭐⭐ Gute Unter­hal­tung
⭐⭐⭐⭐ Fan­tas­ti­sches Werk
⭐⭐⭐⭐⭐ Außer­ge­wöhn­li­che Spit­zen­klas­se
*) Wer­ke von befreundeten/persönlich bekann­ten Autor:innen bewer­te ich nicht öffentlich

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