Klein-Lea ist weiterhin das großartigste Kind der Welt, keine Zweifel. Das gilt auch immer noch für die körperliche Größe, sie überholt mittlerweile Vierjährige. Die Kleiderquellen aus der Verwandtschaft sind versiegt, weil deren Kinder die Sachen noch selbst brauchen. Und es ist schon spürbar an der einen oder anderen Stelle, dass man mehr von Klein-Lea erwartet, weil sie älter aussieht. Aber andererseits hat das ja auch Vorteile. Sie ist zum Beispiel sehr sportlich und kann ohne Probleme springen, rennen, klettern, hüpfen und Dinge tun, die sich Gleichaltrige noch nicht trauen. Sie macht das sogar sehr gerne, sie möchte am liebsten jede wache Minute im Freien verbringen. Hätten wir einen Garten mit Trampolin, ich wüsste stets, wo ich sie suchen müsste.
Knapp zwei Wochen konnten wir das Haus jedoch nicht verlassen. Klein-Lea hatte über die Tagesmuttergruppe Corona mitgebracht, ich habe darüber ausführlich berichtet: Corona I, Corona II. Die Kleine hat die Infektion wie eine kleine Erkältung weggesteckt. Hätte sie nicht rote Bäckchen gehabt und wäre sie nicht zwei Tage lang etwas schläfriger gewesen als sonst, wir hätten es nicht einmal mitbekommen.
Ansonsten sind wir alle sehr glücklich mit der neuen Tagesmutter, die bis auf den Corona-Ausfall durchgängig betreut. Ein ganz neues Erlebnis, natürlich auch für Klein-Lea, die richtig Struktur in die Woche bekommen hat, die sich (meistens) auf die Gruppe freut und insgesamt gut angekommen ist, auch wenn es offensichtlich auch in diesem Alter schon schwer ist, in eine bestehende Gruppe reinzukommen. Ein Glück, dass sie so ein offenes Wesen hat und zumindest die Herzen der Erwachsenen im Sturm erobert.
Es ist aber auch gerade eine schwierige Phase, in der Klein-Lea steckt. Sie testet immer heftiger ihre Grenzen aus, man muss manchmal auch sehr deutlich sagen, ab wo es nicht mehr weiter geht. Gleichzeitig ist sie auch sehr anhänglich, sie kuschelt viel, was irgendwie auch eine schöne Entwicklung ist. Wir hatten unlängst auch Phasen, in denen Klein-Lea jede Nacht rief, weil sie zwischen den Eltern schlafen wollte. Es ist zwar supersüß, morgens nicht vom lauten „PAPAAAA!“ über das Babyphone, sondern von dem sich ankuschelnden Kind geweckt zu werden, aber unser aller Schlaf litt beträchtlich. Jetzt gerade haben wir es zum zweiten Mal geschafft, dass sie die Nacht wieder in ihrem eigenen Bett durchschlief. Mal sehen, wie lange es anhält.
Wenn man mich allerdings nach der deutlichsten Veränderung in den vergangenen drei Monaten fragen würde, antwortete ich einmal mehr: die Sprache. Klein-Lea spricht nun ganze Sätze, bildet Vergangenheits- und Zukunftsformen und unterscheidet zuverlässig zwischen sich selbst und anderen. Vor allem aber erzählt sie nun in logischen Zusammenhängen, was sie beispielsweise bei der Tagesmutter erlebt hat, was sie sonst bewegt oder auch, wovor sie gerade Angst hat. Ihr Langzeitgedächtnis baut sich immer mehr auf, sie erinnert sich immer mehr an länger zurückliegende Ereignisse und kann sie mit aktuellen verknüpfen. Ich genieße es sehr, mit ihr nun richtige Gespräche führen zu können.
Die kommenden drei Monate werden wieder spannend. Mein kleiner Goldschatz und ich werden drei Tage und drei Nächte voneinander getrennt sein; so lange wie noch nie. Dafür werden wir später fünf Wochen eng zusammen sein, wenn wir die Lücke zwischen Betreuungsende bei der Tagesmutter und Beginn der Kita überbrücken. Und dann wird meine Kleine ein großes Kita-Kind! 🥹
(Ich danke Alex Matzkeit für die Idee des Quartalsberichts. Hier findest du alle.)
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