Eine Glaskaraffe aus gelblich-bräunlichen Glas, reich verschnörkelt, drumherum vier kleine Gläser in gleicher Farbe auf einem dunkelbraunen Tisch. Im Hintergrund ist ein Balkon zu erahnen, der den Blick auf das Rheintal und Bonn freigibt.

#WMDEDGT am 5. September 2023

Was machst du eigentlich den ganzen Tag?

Was machst du eigent­lich den gan­zen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brül­len immer am Monats­fünf­ten. Es soll die alte Tra­di­ti­on des Tage­buch­blog­gens zumin­dest für einen Tag im Monat bele­ben. Im Blog von Frau Brül­len wer­den die Bei­trä­ge dann immer gesam­melt. Hier ist der aktu­el­le Monat.

Es ist ein Dienstag.

[6:30] Die Nacht ist zu Ende, als der klei­ne Mann Hun­ger anmel­det und Klein-Lea davon wach wird und mit in unser Bett schlüpft. Wie immer, indem sie ele­gant wie ein Kro­ko­dil an Land über mich drü­ber krabbelt.

[8:30] Nach­dem alle Kin­der und die Erwach­se­nen mit Früh­stück ver­sorgt sind, die Brot­box für Klein-Lea bestückt wur­de und alle Zäh­ne geputzt sind, ver­zie­he ich mich ins Home­of­fice, das ich heu­te prak­ti­scher­wei­se ange­mel­det habe. Weil Klein-Tyler gera­de in der Ein­ge­wöh­nung ist, nimmt die Ehe­frau Klein-Lea heu­te gleich mit in die Kita. Es kommt mir sehr gele­gen, dass ich ein wenig mehr Zeit am Mor­gen zum Arbei­ten habe, es ist näm­lich viel zu tun.

[12:30] Seit zehn Uhr habe ich einen digi­ta­len Work­shop gege­ben. Jetzt bin ich nach 150 Minu­ten, in denen fast nur ich gere­det habe, ange­mes­sen platt. Ich mache erst ein­mal Mit­tags­pau­se. Kurz vor­her waren Frau und Zweit­ge­bo­re­ner zurück aus der Kita. Letz­te­rer wird nun zum Mit­tags­schlaf gelegt.

[14:30] Klein-Tyler ist wach, die Mut­ter gibt ihm noch den Nach­mit­tags­snack zu spei­sen und ver­schwin­det dann ihrer­seits im Home­of­fice, sie bil­det sich näm­lich heu­te wei­ter und ich habe die Bla­gen am Hals darf mich um die süßen Kin­der­chen kümmern.

[15:15] Ich unter­bre­che also das Arbeits­pro­gramm, über­zie­he den Klei­nen mit einer Schicht Son­nen­creme und gehe mit ihm raus. Wir gehen bei strah­len­dem Son­nen­schein eine Run­de übers Feld. Eigent­lich ist es schon sehr heiß, aber ich beschwe­re mich wirk­lich nicht über noch ein paar rich­ti­ge Som­mer­ta­ge zum Aus­klang die­ser Jahreszeit.

[16:15] Wir tref­fen in der Kita ein, sam­meln die gro­ße Schwes­ter ein und lau­fen bzw. fah­ren nach Hause.

[16:45] Nach­dem Klein-Lea noch was gesnackt hat (und ich ein biss­chen neben­bei gear­bei­tet habe), spie­len wir. Genau­er: Ich war Kun­de in Klein-Leas Kauf­manns­la­den (oder eher: Kauf­frau­en­la­den) und bezahl­te mit dem neu­en Spiel­geld, das wir heu­te im Brief­kas­ten hat­ten. (Ein super Tipp, den ich irgend­wo im Inter­net auf­ge­ga­belt hat­te: Ein­fach ein Set kos­ten­lo­ses Spiel­geld bei der Bun­des­bank bestel­len und schon ist die Kas­se aus­ge­stat­tet.) Klein-Tyler ver­ar­bei­tet mei­ne Ein­käu­fe, indem er sich Sachen aus dem Korb klaut und degustiert.

[18:00] Mit fort­schrei­ten­der Dau­er des Nach­mit­tags wird der Klei­ne immer schlech­ter gelaunt. Jetzt schreit er sich rich­tig­ge­hend ein, nicht ein­mal das All­heil­mit­tel Abend­essen kann sei­ne Lau­ne noch ret­ten. Er ist heil­los drü­ber, der auf­re­gen­de Ein­ge­wöh­nungs­tag macht ihm sehr zu schaf­fen. Es ist auch für mich anstren­gend, bis ich ihn irgend­wann end­lich beru­higt bekom­me. Par­al­lel habe ich Klein-Lea ein kal­tes Abend­essen zube­rei­tet; sie isst ja mit­tags warm, die Glückliche.

[18:30] Die Beru­hi­gung von Klein-Tyler war nur vor­über­ge­hend. Wenigs­tens steht die Kin­des­mut­ter nun eben­falls wie­der zur Ver­fü­gung. Wir brin­gen in einem gemein­sa­men Kraft­akt den Klei­nen ins Bett, wäh­rend par­al­lel auch noch die Rewe-Lieferung ankommt und weg­ge­packt wer­den muss.

[19:15] Es geht heu­te nicht anders, es muss die TK-Pizza sein, wäh­rend wir Klein-Lea in den Schlaf­an­zug diri­gie­ren. Mit dem letz­ten Bis­sen sprin­ge ich auf und brin­ge sie in die Heia.

[20:00] Ich gesel­le mich zur Ehe­frau auf das Ter­ras­sen­so­fa. Wir genie­ßen noch den Son­nen­un­ter­gang und schau­en dabei in Geräte.

[21:30] Bett­geh­zeit. Ach nein, heu­te ist ja der Monats­fünf­te, ich klap­pe den Lap­top noch­mal auf.

[22:00] Jetzt aber: Bett­geh­zeit! Nachti!

PS: Von heu­te gibt es kein Foto, des­halb habe ich als Bei­trags­bild eines von unse­rem Aus­flug am Sams­tag auf den Dra­chen­fels genom­men; genau­er gesagt von Schloss Dra­chen­burg und einem Raum, in dem ich auch ger­ne mal ein Käff­chen trin­ken würde.

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