„Baustellen der Nation“ ist das Buch zum bekannten Politik-Podcast „Lage der Nation“ von Philip Banse und Ulf Buermeyer. Kritisch durchleuchtet es den Ist-Zustand Deutschlands. Die Autoren zeigen klipp und klar, wo wir Defizite haben – von der Infrastruktur über das Bildungsbudget bis hin zur Energiewende. Dabei erklären sie, wo wir bei wichtigen Reformen und Investitionen geschlafen haben.
Banse und Buermeyer belassen es nicht bei Kritik. Sie zeigen uns auch, wie wir Probleme lösen können. Wie kriegen wir die Windkraft ausgebaut? Wie können wir in der Digitalisierung aufholen? Was braucht es, um marode Straßen und Schulen zu retten, die Bahn in den Griff zu kriegen und die Rente zu sichern?
Zusätzlich werfen die Autoren einen genauen Blick auf die Arbeit der aktuellen Ampel-Koalition. Ihre Einschätzungen setzen sie in den Kontext der behandelten Herausforderungen. „Baustellen der Nation“ will dem Leser also nicht nur Wissen über Deutschlands größte Problemzonen vermitteln, es regt auch zum Nachdenken an und ermutigt zu einem stärkeren gesellschaftlichen Einsatz.
Das Buch liest sich informativ, fesselnd und prägnant, ganz im Stil der „Lage der Nation“, auch wenn sich manches innerhalb der Kapitel wiederholt. Im letzten Teil, dem „abschließenden Appell an die Weiße Mehrheit“, bricht der Stil etwas. Gleichberechtigung und Rassismus sind zweifellos große und wichtige Themen, sie beeinflussen alle Bereiche unserer Gesellschaft. Aber dieses Kapitel passt stilistisch nicht richtig rein. Gut, dass die Autoren auch diese Themen angehen, aber weniger wäre hier mehr gewesen.
Trotzdem zählt am Ende der Gesamteindruck: „Baustellen der Nation“ ist ein wirklich gutes Buch und ich habe es gern gelesen.
Philip Banse, Ulf Buermeyer: Baustellen der Nation. Ullstein-Verlag 2023, 384 Seiten, 22,99 € [D] (Hardcover), 18,99 € [D] (E-Book).