Behördengang: Zweite von zwei Wochen Urlaub. Am Montag hatten die Kinder auch noch frei, während die Mutter wieder schuften musste. Wir gingen zuerst zum Bezirksrathaus, weil der junge Mann einen neuen Ausweis benötigte. Wir waren eine halbe Stunde zu früh dran. Konnte ja keiner ahnen, dass die Kinder so gut mitmachen und wir problemlos aus dem Haus kommen. Während wir im Rathaus dann brav warteten, bis wir aufgerufen werden, kam ein junger Mann dazu, der fragte, wo man sich anmelden müsse, dass man auch wirklich vor Ort sei. Nirgendwo, entgegnete ich, hier wäre alles noch ein wenig dörflicher. „Ah! Ich ziehe gerade aus Troisdorf um (das irgendwie noch dörflicher ist, Anm. des Autors), da muss man das machen.“ Wenig später rief eine Frau vom Amt eine Nummer auf und als sich niemand rührte, fragte sie nach: „Eine Ummeldung?“ Dafür, dass ich urlaubte, war ich erstaunlich gedankenschnell und holte den jungen Mann heran, der gerade um die Ecke verschwunden war. Kurz danach waren wir dran. Die Beantragung ging rasend schnell. Wir waren fünf Minuten, bevor der Termin überhaupt stattfinden sollte, schon wieder vor Tür.
KoЯnzert: Am Abend ging ich dann auf das voraussichtlich letzte Konzert des Jahres: Korn. Ich freute mich schon länger darauf, mal so richtig ehrliche, ordentliche Musik auf dem Kunstrasen zu hören und wurde nicht enttäuscht. Korn waren zwar schon nach gut achtzig Minuten fertig, deutlich vor dem ordnungsamtlich festgelegten Zapfenstreich um 22 Uhr, aber das fand ich gar nicht so schade. Bis sich die zehntausend Besucher:innen durch den einen Ausgang durchgequetscht hatten, dauerte es trotzdem lang genug – ich war nicht früher zuhause als bei anderen Kunstrasen-Konzerten. Korn waren zusammen mit Mika meinen beiden Highlights der diesjährigen Saison.
Kita-Saisonstart: Dienstag ging dann der Kita-Alltag wieder los. Klein-Lea ist jetzt ein Vorschulkind, was sie schon viele Tage zuvor bewegt hat. Sie wusste, dass sich ihr Status ändert: eine der „Großen“ zu sein ist natürlich toll. Andererseits sind auch ein paar Freundinnen nicht mehr da, die eingeschult werden sollten. Für Klein-Tyler begann auch schon das zweite Kita-Jahr und in seiner U3-Gruppe ist er nun ebenfalls einer der Großen. Da muss er sich auch mal umgewöhnen, nachdem er ein Jahr lang der Jüngste der ganzen Kita war, was ihm immer einen Sonderstatus verlieh. Beide Kinder kamen aber überraschend gut wieder rein. Ihnen scheint der Alltag und die damit einhergehende Struktur sogar richtig gutzutun.
Urlaub sonstso: Dienstag und Mittwoch ließ ich es mir gutgehen, während die Kinder weg waren. Ich las ein komplettes Buch durch (Giulia Becker: Das Leben ist eines der Härtesten; war gut, Rezension folgt). Vom Donnerstag verbrachte ich dann einen nicht unwesentlichen Teil mit einem Zahnarzttermin. Aus familiären Gründen habe ich einen Zahnarzt, für den ich insgesamt über anderthalb Stunden im Auto sitzen muss. Aber das lohnt sich trotzdem, nicht nur finanziell, sondern auch, weil ich mich besonders gut behandelt fühle bei dem Freund der Schwiegerfamilie.
Kindergeburtstag: Freitag packte ich dann Geschenke und machte Erledigungen für den Samstag. Da wurde Klein-Lea nämlich schon ganze fünf Jahre alt (Rezension folgt) und hatte zu diesem Anlass nicht weniger als sechs Kinder eingeladen. Letztes Jahr haben von sechs Eingeladenen vier abgesagt – dieses Mal nicht. Es war überhaupt nicht schlimm. Anstrengend: ja. Aber es machte auch viel Spaß, die – mit den eigenen zwei – insgesamt acht Kinder zu bespaßen. Die haben jetzt auch ein Alter, in dem sie nicht Dauerbetüdelung brauchen. Die dreieinhalb Stunden mit den Programmpunkten Kuchenessen, basteln, Schatzsuche und Abendessen waren wie im Flug vergangen. Als die Frau und ich dann abends auf der Dachterrasse den Tag ausklingen ließen, merkte ich erst, wie weh mir die Füße taten und wie fertig ich wirklich war.
Fahrradfahren: Am Sonntag schließlich feierten wir noch einen weiteren Meilenstein mit Klein-Lea. Nach über einem Jahr Zögern, Furcht und Tränen platzte der Knoten und sie traute sich endlich, ohne Hilfe Fahrrad zu fahren. Das Fahrrad hatte sie schon ein paar Wochen vor ihrem vierten Geburtstag bekommen, weil sie unbedingt fahren wollte. Die Furcht, umzufallen und sich wehzutun, blockierte sie aber bei jedem Versuch. Das frustrierte sie natürlich ungemein, sie wollte es in den letzten Wochen schon gar nicht mehr probieren. Nun ist sie aber fünf Jahre alt und offenbar braucht sie manchmal solche externen Anlässe, um sich noch einmal richtig reinzuhängen. Nachdem es jetzt geklappt hatte, war sie so wahnsinnig euphorisiert und von sich selbst begeistert, dass wir nicht nur den ganzen Vormittag, sondern auch noch einmal den ganzen Nachmittag im Wendehammer verbrachten, wo sie ein ums andere Mal von links nach rechts und von rechts nach links fuhr. Ich hatte Tränen der Freude in den Augen, ich freute mich so sehr mit ihr, dass sie diesen für sie riesigen Schritt bewältigt hat.
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