Fast pünkt­lich zum Geburts­tag wird aus Klein-Lea Vorschulkind-Lea. Wahn­sinn, wie ist das pas­siert? Gera­de eben noch brab­bel­te sie ihre ers­ten Wor­te und nun beschäf­ti­gen wir uns schon damit, in wel­che Schu­le sie gehen wird.

Im letz­ten Jahr ist Lea sehr gewach­sen. Und das mei­ne ich nicht kör­per­lich, auch wenn sie natür­lich ein paar wei­te­re Zen­ti­me­ter zuge­legt hat. Aus ihr ist ein rich­tig den­ken­der Mensch gewor­den, der sich an Din­ge erin­nert, die schon lan­ge zurück­lie­gen, der logisch schluss­fol­gert und Fra­gen stellt, auf die man auch mal ein ehr­li­ches „Äääh…“ ant­wor­ten muss. Oder was wür­dest du ant­wor­ten, wenn dich dein Kind fragt, war­um der Him­mel so hoch ist?

Als „Mit­tel­kind“ in der Kita-Gruppe hat­te Lea im ver­gan­ge­nen Jahr ein bes­se­res Stan­ding als das Jahr zuvor. Es mach­te ihr deut­lich mehr Spaß, in die Kita zu gehen. Dazu trägt auch bei, dass sie tol­le Freund:innen fand – eine ist wohl so etwas wie die bes­te Freun­din, wenn man das in die­sem Alter schon hat. Die bei­den hän­gen auf jeden Fall stän­dig mit­ein­an­der her­um, machen Unsinn und lachen, manch­mal strei­ten sie sich auch und ver­söh­nen sich dann wie­der. Und – was ein Glück – hat die­ses Mäd­chen auch net­te Eltern, mit denen man eben­falls ger­ne Zeit verbringt.

Ein Mädchen in einem roten Kleid mit weißen Querstreifen Klettert eine Hüpfburg-Kletterwand hoch, die blau mit weißen Sternen verziert ist.

Sport­lich ist Lea immer noch. Das wöchent­li­che Kin­der­tur­nen, das ich selbst sehr anstren­gend fin­de, ist ihr High­light. Eine ihrer Freun­din­nen ist da auch oft dabei, das macht dann dop­pelt so viel Spaß. Aber weil das Kin­der­tur­nen eher ein gro­ßer Spiel­platz in einer Turn­hal­le ist, auf dem sich die Kin­der frei aus­to­ben kön­nen, dach­te ich, man könn­te ihre Sport­lich­keit viel­leicht auch in Bah­nen len­ken. Wir gin­gen ein paar Mal zum Schnup­pern zur Leichtathletik-Nachwuchsgruppe des ört­li­chen Sport­ver­eins. Das gefiel Lea so gut, dass sie Mit­glied wur­de. Auch hier wird man spie­le­risch an Sport her­an­ge­führt, aber sie trai­nie­ren schon im Sta­di­on und Dis­zi­pli­nen, die Leicht­ath­le­tik ver­mu­ten las­sen. Je öfter wir jedoch hin­gin­gen, des­to weni­ger Spaß hat­te sie. Es ist ihr zu anstren­gend, die Spie­le sind oft doof, viel­leicht ist sie auch ein­fach zu fer­tig an einem Mon­tag­abend nach einem anstren­gen­den Kita-Tag. Jeden­falls war kurz vor der Som­mer­pau­se erst ein­mal Schluss. Seit­dem arbei­ten wir dar­an, eine ihrer Freun­din­nen zu akqui­rie­ren, denn ich habe die Ver­mu­tung, dass ihre Unlust sich aus dem feh­len­den Anschluss an die sich stän­dig wech­seln­de Grup­pe speist.

In die­ser Sache zeigt sich auch ein Wesens­merk­mal von Lea, das immer stär­ker zum Vor­schein kommt. Lea ist ein sehr vor­sich­ti­ges Kind, das sich nicht kopf­los in neue Din­ge hin­ein­stürzt. Und wenn etwas Neu­es nicht sofort klappt, wird es sehr schwer, sie von einem neu­en Ver­such zu über­zeu­gen. Fahr­rad­fah­ren ist so ein Ding. Obwohl sie noch nie bei einem Ver­such gestürzt ist, hat sie so gro­ße Angst davor, dass die Fahr­übun­gen stets in Geheu­le und Geschrei ende­ten. Bis heu­te kann sie nicht Fahr­rad­fah­ren und aktu­ell kann man sie noch nicht ein­mal mehr zu einem neu­en Ver­such über­re­den. Und das ist nur ein Bei­spiel von eini­gen, bei denen Lea sich selbst im Weg steht. (Zur Cau­sa Fahr­rad­fah­ren gibt es aller­dings schon einen Tag nach ihrem Geburts­tag ein Update.)

Ganz anders ist sie in Situa­tio­nen, die sie beherr­schen kann. Zu Hau­se, bei mei­nen Schwie­ger­el­tern oder der ande­ren Oma ist sie eine super-liebe und super-freche Lea, die ohne Ende for­dern kann, die weiß, was sie will und das auch arti­ku­lie­ren kann, die aber auch ohne Scheu ihre Zunei­gung aus­drückt. Und sport­lich ist sie ja trotz­dem. Spiel­plät­ze liebt sie, aber auch das Sofa ist Trai­nings­ge­län­de und unser Bett das Übungstrampolin.

Ein Mann hält ein kleines Mädchen auf einem Balkon und lächelt glücklich in die Kamera.

Und, ach ja, für­sorg­lich ist sie. Um ihren klei­nen Bru­der küm­mert sie sich hin­ge­bungs­voll. Zu Hau­se zeigt sie ihm jeden Unsinn, aber natür­lich auch die schö­nen Din­ge. Sie spielt mit ihm fast die gan­ze Zeit und passt auch meis­tens auf, dass ihm nichts pas­siert. Nur manch­mal kann es im Über­schwang pas­sie­ren, dass sie ein wenig über­treibt oder kurz ihre selbst auf­er­leg­ten Pflich­ten ver­gisst. Auch in der Kita – wenn sie im Außen­ge­län­de zusam­men­tref­fen – spie­len die bei­den meis­tens zusam­men. Manch­mal holt Lea ihren klei­nen Bru­der auch mit zu den ande­ren Mädels. Als sie ein­mal mit ihm zu wild auf einem Fahr­zeug um die Ecke fuhr und er mit dem Kopf auf den Boden auf­schlug (nur eine klei­ne Beu­le), war sie untröst­lich, bis zur Ver­zweif­lung bestürzt, dass sie nicht bes­ser auf­ge­passt hatte.

In die­sen Zei­ten um ihren Geburts­tag, wenn gera­de wie­der ein biss­chen Umbruch in ihrem Leben ist, braucht Lea beson­ders viel Zunei­gung und Nähe. Abends beim Zubett­ge­hen ver­langt sie bei­spiels­wei­se, dass ich sie noch ein­mal ganz fest in den Arm neh­me. Wenn ich das nächs­te Mal in die­ser Form hier berich­te, wird sie gera­de seit ein paar Tagen ein Schul­kind sein. Ich bin gespannt, wie die­ser dann noch viel deut­li­che­re neue Lebens­ab­schnitt für sie wird. Sicher ein wenig furcht­ein­flö­ßend, aber ver­mut­lich auch mit viel Vor­freu­de und Span­nung. Immer­hin inter­es­siert sie sich schon seit ein paar Wochen sehr stark dafür, wie das rund um die Ein­schu­lung und die Schu­le an sich läuft.

Es bleibt auch für mich span­nend, wie sich die­ses fan­tas­ti­sche Kind wei­ter­ent­wi­ckelt. Tag für Tag gehen wir gemein­sam neue Wege, ent­de­cken neue Din­ge und haben ganz viel Freu­de anein­an­der. Ist das Leben nicht schön!

📧 Lass dich über neue Bei­trä­ge per E-Mail infor­mie­ren!
🐖 Du fin­dest das hier gut? Wirf was ins Spar­schwein mei­ner Kin­der! Vie­len Dank! 🫶

Vorheriger ArtikelUrlaub, ein Konzert und ein Kindergeburtstag
Nächster ArtikelKommentar #FCNFCM: Desaströs

KOMMENTIEREN

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein