Manchmal werde ich ja gefragt, weshalb ich überhaupt ein Blog führe. In meiner Über-Sektion beantworte ich die Frage so: „Ich habe einen Drang, mich mitzuteilen, auch wenn es keinen interessiert.“ Und das trifft es ziemlich gut, denn ein eigenes Blog ist die logische Folge einer Reihe von Veröffentlichungen, die ich seit der Grundschulzeit tätige. Allerdings bis 1998 fast immer unter Ausschluss der nicht-familiären Öffentlichkeit.
Alles begann in der dritten oder vierten Klasse. Ich war ein großer Micky-Maus-Leser und wollte auch sowas, also brachte ich ein eigenes Heft heraus. Es hieß einfallsreich „Micky Mack“ und beinhaltete in liebevoller Bastelarbeit zusammengestellte und -geschnippelte, collagenartige Einzelblätter, ergänzt um Filzstifttexte, die abschließend gelocht und mittels Faden zusammengebunden wurden. Leider sind mir diese Hefte irgendwann zwischen den Umzügen verloren gegangen. Ich glaube, es gab um die zehn solcher Ausgaben, die außer meiner Mutter wohl nie jemand gelesen hat. Aber die Aufgabe des Chefredakteurs, der sich jedesmal wieder Gedanken um die Inhalte machen musste, die lag mir.
Dann bekam ich einen Computer. Ich begann, zunächst mit Freunden, später auch alleine, kleine Progrämmchen zu schreiben. Die virtuelle Firma dazu hieß Johnsoft und natürlich gab auch dieses Unternehmen ein Magazin heraus, die „Johnsoft News“. Die erschienen einige Monate lang sehr regelmäßig und es gab sogar ein, zwei Gastbeiträge, was gleichzeitig bedeutete, dass ich mehrere Exemplare ausdrucken und zusammentackern musste. Die „Johnsoft News“ wurden gegen Ende ihrer Laufzeit zum „Johnsoft Magazin“ mit Spieletests, weil ich im jungen Teenageralter viele Computerspielmagazine las (wenngleich ich mir gar keine Computerspiele leisten konnte; diese Lebensphase wäre tatsächlich mal einen eigenen Eintrag wert). Auch diese Magazine sind leider alle weg.
Ja, und dann kam 1998 und damit mein Internetanschluss zuhause. Eine der ersten Amtshandlungen, gleich nach dem Besuch von ChatCity, war meine eigene Homepage. So gesehen der Vorläufer meines Blogs, das ich 2001 startete.
Die Frage also, warum ich ein Blog führe, ist schnell beantwortet: Ich kann wirklich nicht anders. Gäbe es kein Internet, würde ich wahrscheinlich heute ein zusammenkopiertes Magazin zu irgendeinem Computerthema in der Fußgängerzone verteilen. Ich bin dem Internet aber unendlich dankbar, dass ich mit vergleichsweise wenig Mühe so viele Menschen erreichen kann, die sich sogar in Austausch mit mir begeben und mir so helfen, besser zu werden.
[…] Nicht nur deshalb danke ich euch für die Treue und das alles. Wie ich jüngst zwar schrieb, würde ich auch ohne Leserinnen und Leser das Blog führen, aber es macht dann doch viel […]
[…] habe im Mai 2001 mit dem JC-Log angefangen. Zu meinen Gründen habe ich schon einmal ausführlich Stellung bezogen. Kurz gesagt: Ich kann es und ihr […]
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