Ich war am vergangenen Donnerstag Teilnehmer am Business Run Köln. Fünf Kilometer rund um das Müngersdorfer Stadion. Vor zwei Wochen nahm ich am Firmenlauf Köln teil, sechs Kilometer um den Fühlinger See. Und ich bin es leid.
Wir haben uns heute mehrfach gefragt, wieso man sich das antut:
- Geld ausgeben. Der Firmenlauf kostete schlanke 14, der Business Run sogar 25 Euro pro Teilnehmerin. Es freut sich, wer einen Sponsor, also zahlenden Arbeitgeber hat. Sollte selbstverständlich sein bei einem Firmenlauf bzw. Business Run, ist es aber nicht immer. Hinzu kommen eventuell Ausgaben an den Ständen rundherum, insbesondere für das obligatorische Bier danach.
- Stress auf Arbeit, damit man rechtzeitig los kommt. Und man muss rechtzeitig los, denn es herrscht …
- Stau und Hektik rund um den Veranstaltungsort. Egal, ob mit Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln – wenn mehrere tausend Menschen zur gleichen Zeit zum gleichen Ort wollen, wird es einfach eng.
- Und diese Menschen sind dann auch noch alle auf der Laufstrecke. Man wird überrannt von hunderten Personen. Auch mehrere Startblocks können nicht verhindern, dass Menschen mit höchst unterschiedlichen Geschwindigkeitsniveaus gleichzeitig auf einem schmalen Weg zu rennen versuchen. Man ist also ständig damit beschäftigt, nicht Vorderleuten in die Hacken zu treten, muss aber gleichzeitig aufpassen, beim Ausweichen nicht von hinten überrannt zu werden. Anständige Geschwindigkeit aufnehmen oder gar ein konstantes Tempo laufen – nicht machbar.
- Schließlich ist man komplett K.O., hat sich wegen der Ausweicherei vollständig verausgabt. Am Rahmenprogramm – so es denn überhaupt interessant ist – kann man sich nicht erfreuen. Man ist ja erstens K.O. und zweitens verschwitzt. Duschen – wollte man sie tatsächlich nutzen – gibt es nur für einen kleinen Teil der Menschen.
Warum, haben wir uns heute gefragt, treffen wir uns nicht einfach so, ohne Rahmenprogramm, Sponsoren und Massenbewegung? Warum laufen wir nicht nach Feierabend eine Runde den Rhein rauf? Welche Vorteile hat es, bei einem Firmenlauf teilzunehmen? Die Gewinne werden es nicht sein (der Firmenlauf hat nicht einmal eine Zeitmessung), der Spaß am Laufen ist es sicher auch nicht. Und die Wundertüte, der Turnbeutel mit Sponsoreninhalt (immer drin: ungesunde Dickmacher und eine Zeitschrift, die keiner liest) ist es sicher auch nicht.
Ich weiß es nicht. Aber ich werde mich nächstes Jahr bestimmt wieder anmelden. Dann werde ich diesen Beitrag hier aufgreifen und versuchen, das Positive an Firmenläufen herauszuarbeiten. Mal sehen, ob mir das gelingt.