Nicht zwingend, weil es gerade bei Bloggerinnen Trend ist, sondern weil unser Team das jährliche „Event“ auf diese Weise verbringen wollte, war ich nach Jahren mal wieder klettern. Mag an meiner leichten Erkältung gelegen haben, vielleicht auch an meiner generellen Unfitness, man weiß es nicht, jedenfalls schaffte ich es nur zweimal bis ganz nach oben auf einer Übungs- und einer 4er-Strecke. Das gilt allgemein als schwach, selbst für Anfänger. Jedenfalls glaube ich das. Meine Kolleginnen und -en waren nett genug, mir gute Leistung zu bescheinigen. Die meisten von ihnen waren mindestens genauso gut wie ich und sahen dabei auch noch besser aus als der schwarze Fleck an der Wand.
Ob’s Spaß gemacht hat? Nö, kann man so nicht sagen. Es war anstrengend. Noch heute, zwei Tage später, tut mir alles weh.
Das alles hielt mich dennoch nicht davon ab, beim anschließenden Umtrunk im Brauhaus ordentlich zuzuschlagen. Also, bei den Getränken, nicht bei dem einzigen vegetarischen Essen. Dass es für sechs Euro nur drei Reibekuchen gibt – immerhin mit Apfelkompott, Schwarzbrot und Butter, aber bitte, ich war stundenlang körperlich aktiv –, das hätte ich mir denken können. Hätte. Als nach ewigen Stunden Wartezeit endlich das Essen kam, war es zu spät für eine Nachbestellung. Reibekuchen gibt es nämlich im Gegensatz zu echtem rheinischen Sauerbraten, Haxen und kurz gesagt allem anderen nur bis 20 Uhr. Ich kompensierte durch noch mehr Kölsch und einen Veggie-Burger am Bonner Hauptbahnhof, wie ich gestehen muss.
Alles in allem wäre es ein guter Tag gewesen, hätte ich nicht nur wenige Stunden nach meiner Rückkehr wieder einer ganztägigen Vorlesung lauschen müssen, was mir irgendwie schwerer fiel als sonst.