Ihr wisst noch, dass es diese peinliche Liste gab, die ich Anfang des Jahres gepostet hatte. Die mit den Büchern, die es bis dato geschafft hatten, unter meinem Radar durchzufliegen. Ja? Gut.
Ich habe mit 19841 angefangen. Einfach, weil es mich interessierte, das Buch quasi Allgemeinwissen ist (sein sollte) und ich endlich einmal aus erster Hand wissen wollte, worum es eigentlich wirklich geht. Jetzt weiß ich es und ich bin geflasht, wie gut das Buch ist. Es beinhaltet so viel Denkstoff, dass ich immer wieder innehielt und nicht nur über Gesellschaftstheorien nachdachte, sondern diese Theorien mit den heutigen Verhältnissen abglich. Mit manchmal erschreckenden Ergebnissen, wie sehr unser Weg schon 1948 vorgezeichnet werden konnte. Andererseits bin ich froh, dass George Orwell am Ende nie vollständig Recht haben wird, denn er sah nicht voraus, dass sich die ganze Welt irgendwann vernetzen können würde.
★★★★★
Die besten Zitate (Spoiler Alert!)
Und wenn alle anderen die von der Partei oktroyierte Lüge akzeptierten – wenn alle Berichte gleich lauteten –, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit.
Woher wissen wir denn schon, daß zwei und zwei vier ist? Oder daß die Gravitationskraft funktioniert? Oder daß die Vergangenheit unveränderbar ist? Wenn sowohl die Vergangenheit als auch die äußere Realität nur in der Vorstellung existieren und die Vorstellung selbst kontrollierbar ist – was dann?
Auf lange Sicht war eine hierarchische Gesellschaft nur auf der Basis von Armut und Unwissenheit möglich.
Die besten Bücher, stellte er fest, sind die, die einem sagen, was man bereits weiß.
In primitiveren Zeitaltern, als eine gerechte und friedliche Gesellschaft tatsächlich nicht möglich war, war es ganz leicht gewesen, an sie zu glauben.
Die Massen revoltieren nie aus eigenem Antrieb, und sie revoltieren nie, nur weil sie unterdrückt werden.
Wo Gleichheit herrscht, kann Vernunft walten.
Beinhaltete nicht die Behauptung „Sie existieren nicht“ einen logischen Widerspruch?
Wir wissen, daß niemand die Macht je in der Absicht ergreift, sie wieder abzugeben. Macht ist kein Mittel, sondern ein Endzweck.
- George Orwell, Michael Walter (Übersetzer); Ullstein Taschenbuch, 33. Auflage 2009, 384 Seiten, 9,95 €; Kindle-E-Book 8,99 € (alle Links sind Amazon-Partner-Links). ↩
Gelesen: 1984 http://t.co/McWTqh6EQ1
1984 ist wirklich gut, aber bei Brave New World (Schöne neue Welt) von Aldous Huxley war mein Unbehagen während des Lesens über die beschriebene Entwicklung noch viel größer, denn dort gefällt der totalitäre Zustand fast allen Personen im Buch.
Ha! Noch ein Buch mehr auf meiner Leseliste.
(sorry)
Du hast es ja nur gut gemeint.
Geflasht ist genau das richtige Wort. Tatsächlich fand ich den Sog des Buches so unglaublich bedrückend, dass sich das Gefühl heute noch, über sechs Jahre später, 1:1 reproduziert, wenn ich nur daran denke.
[...] 1984, George Orwell (erledigt) [...]
[…] Hätte ich das Buch nicht gelesen (hier meine Rezension), ich hätte nichts von dem Film (UK, 1984) verstanden. Das Werk wird sehr frei, sehr […]
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