Ich bin großer Fan von Kikis Illustrationen und ganz besonders hat es mir die Batman-Reihe angetan. Als Kiki vor einiger Zeit darauf hinwies, das man einen Druck davon bestellen könne und das noch versandkostenfrei, schlug ich zu.
Ich würde es nicht mehr tun. Das liegt weder daran, dass mir das Bild doch nicht gefiele (ganz im Gegenteil!), noch dass ich Kiki nicht mehr unterstützen wollte. Es liegt am Versandhändler und am Versand an sich. Hier zeigten sich einmal mehr die Hürden, die ein internationaler Versand außerhalb der EU hat.
Aber von vorne. Ich bestellte in diesem amerikanischen Online-Shop, über den Kiki ihre Illustrationen vertreibt. Der Druck kostete einen erschwinglichen Preis und weil ich eh schon dabei war, bestellte ich den Rahmen auch gleich noch mit dazu. Insgesamt kostete der Einkauf damit 38 US-Dollar, rund 29 Euro. Fand ich okay, zumal ich hoffte, dass davon der eine oder andere Euro bei Kiki hängen bleiben würde.
Die Bestellbestätigung, die mich anschließend erreichte, summierte sich auf 55 Dollar. Es waren darauf noch einmal schlanke 17 Dollar für Versandkosten aufgeführt. Ich wunderte mich über unsere unterschiedlichen Vorstellungen des Begriffs „versandkostenfrei“, also schrieb ich dem Support, der aber natürlich erst reagierte, nachdem ich mit der Stornierung meiner Kreditkartenzahlung drohte, sollte ich nicht innerhalb von zwei Tagen eine Antwort erhalten:
Framed Prints, Canvases and Throw Pillows with Inserts are not eligible for Free Shipping.
Nun, vielleicht war ich zu unaufmerksam im Bestellprozess. Das hinderte mich jedoch nicht daran, mich zu ärgern, dass dieses Versandkostenfrei-Angebot nur für eine bestimmte Warengruppe galt, nämlich nur für den Druck. Ich hätte den Druck nicht ohne Rahmen bestellt, was soll ich denn damit? Aber egal, die Kröte musste ich noch schlucken.
Und dann vergingen viele Tage, bis ich irgendwann einen Zettel von DHL im Briefkasten hatte, dass ich mein Paket doch gerne in der nächsten Filiale abholen könnte („heute jedoch nicht“). Wenn ich das Paket noch verzollte. Für fast acht Euro extra durfte ich das Paket dann in Empfang nehmen.
(Das heißt, nicht ich, sondern meine Freundin, die sich freundlicherweise bereit erklärte, mal vorbeizufahren. Wir konnten ja beide nicht ahnen, dass dieses kleine Bild in einem mehr als doppelt so großen Paket geliefert würde, das sich nur schlecht auf dem Fahrrad transportieren ließ. Sie musste ihr Rad also stehen lassen und den ganzen Weg zu Fuß das Paket schleppen. Das kostet mich zusätzlich Wiedergutmachung, aber das nur am Rande.)
Ich fasse also zusammen: Die rund 29 Euro wurden – analog zur Paketgröße – fast zum Doppelten aufgeblasen, weil ich a) einem Lockangebot erlegen bin und b) außerhalb der EU bestellte. Und genau deshalb mache ich das nie wieder.
Immerhin macht sich das Bild sehr gut in unserer Wohnung. Das versöhnt.
Puh.
OK, first things first: vielen lieben Dank für Deine Bestellung, ich habe mich sehr darüber gefreut – es war nämlich die erste, aber ich hätte ich natürlich auch darüber gefreut, wenn es die hunderttausendunderste gewesen wäre. :)
Second things next: Vielen lieben Dank für Dein ehrliches und umfassendes Feedback. Das ist ungemein wertvoll für mich.
Daß Free Shipping nicht für alle Produkte gilt, habe ich bis dahin auch nicht gewusst. My bad, das hätte ich vorab herausfinden sollen und entsprechend anmerken, als ich auf die Free Shipping Aktion hinwies. Das werde ich künftig beachten und vermerken und ich würde Dir die Differenz gern ersetzen, wenn Du mir Deine Bankverbindung oder PayPal Adresse anvertraust. Es kann nicht angehen, daß Du für Deine Freundlichkeit und meine Schusseligkeit bezahlst.
Ich habe Society6 als Partner für meine „Drucksachen“ gewählt, weil es in Deutschland keinen adäquaten Anbieter gibt, so sehr ich auch danach fahnde. Die Druckergebnisse des einzigen solchen Berliner Anbieters Artflakes.com – wo ich ebenfalls einige Motive anbiete – entsprechen nicht meinen qualitativen Standards und es gibt NULL Möglichkeit, den eigenen Shop dort auch nur minimal zu personalisieren bzw. dem gewünschten Look and Feel anzupassen. Man kann weder die Motive in die gewünschte Reihenfolge bringen noch sonst etwas machen, was den Laden ansatzweise attraktiv aussehen lässt. Der Support dort ist auch suboptimal, belassen wir es mal bei diesem Euphemismus.
Also bleibe ich zunächst für Drucksachen bei Society6, wohl ahnend – und nun wissend – daß die lange Versandzeit ein Manko ist und viele meiner deutschen oder europäischen Freunde und Fans von einer Bestellung abhält. Parallel dazu suche ich natürlich weiter nach einem deutschen oder EU Partner. Tipps nehme ich herzlich gerne entgegen.
Ein Shop für Shirts etc. bei Spreadshirt ist im Aufbau und soll noch diesen Monat live gehen. Darauf freue ich mich schon (zumal ich den wirklich personalisieren und auch auf meiner Website einbinden kann), aber löst natürlich nicht das Problem mit den Grusskarten, Grafiken etc. Die Alternative wäre, ich bastelte mir ein Shopsystem in WordPress oder bezahlte einen externen Dienstleister dafür, kaufte mir einen A3 Tintenstrahldrucker für irgendwo um 2.500€ plus Druckertinte (120€/8 Patronen pro Ladung; trocknen rapide aus wenn mal drei Wochen nicht benutzt) qualitativ hochwertiges Papier dazu (300€/100 Blatt), Versandrollen bzw. -material und kümmere mich selbst um Druck, Verpackung und Fulfillment via DHL. Das kann ich zeitlich und finanziell aktuell nicht leisten, nicht für im Schnitt 3 Bestellungen im Monat. Und der Rahmen wäre dann auch nicht mit drin.
Die Unterstützung moralischer Art ist priceless. Wie gesagt, ich habe mich riesig über die Bestellung gefreut und war tagelang high. :)
Die Unterstützung finanzieller Art ist, äh, überschaubar. Die gerahmte Grafik bringt mir 2 US $ ein – vor Steuern. Und diese 2 US $ werden frühestens nach 30 Tagen ausgezahlt (bei Spreadshirt übrigens nur quartalsweise, es sei denn, die Umsätze sind super, dann geht es wohl auch monatlich.)
Das Thema „Smart Passive Income“ ist für Kreative sehr groß und wird minütlich wichtiger. Mit der „on demand“-isierung dank Internet haben wir erstmals die Möglichkeit, unsere Projekte zu verwirklichen und zu vertreiben ohne uns in den finanziellen Ruin zu stürzen und in Vorleistung zu gehen, z.B. Bücher drucken zu lassen und dann auf Halde liegen zu haben, bei vier verkauften Exemplaren, oder unterm Bett Schuhkartonweise produzierte CDs zu stapeln, die vertickt werden wollen. Umso unverständlicher, daß es in Deutschland und Europa neben Spreadshirt (Textilien), blurb (Bücher), Artflakes (Grafiken) eigentlich noch kaum einen Anbieter gibt, der das Fulfillment übernimmt. In den USA ist man da deutlich weiter, aber das hilft uns hier ja nicht.
Nochmals vielen lieben Dank in jeder Hinsicht. Und bitte nimm mein Angebot ernst, ich würde mich freuen.
Danke für deinen ausführlichen Kommentar!
Das war überhaupt nicht und in keiner Weise meine Intention, dir Vorwürfe zu machen oder gar noch Geld zurück haben zu wollen. Ich hoffe, das ist auch nicht so angekommen.
Ich fürchtete schon, dass du so etwas antworten wirst. Es ist eine Schande, dass man in Deutschland Künstlern keine Plattform bietet, die das leistet, was Society6 leistet.
Das ist eine noch viel größere Schande. Das nächste Mal frage ich vorher nach und überweise dir das Geld einfach direkt. Davon haben wir beide mehr.
Dafür hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Und wie gesagt (und gezeigt), das Bild macht sich sehr gut in der Wohnung.
Nein, natürlich ist das nicht so angekommen. Ich möchte nur nicht, daß Du a) mein Lehrgeld bezahlst und Dich b) ärgerst, wenn Du das Bild anschaust. Aber okay, ich denk’ mir etwas aus. ;-)
Und vielleicht kriegt Artflakes ja langsam den A… hoch oder halt Konkurrenz, das wäre schön. Bis dahin muss ich wohl entweder zunächst nur auf Textilien via Spreadshirt setzen oder es halt doch irgendwie selbst hinkriegen, bei größeren Projekten ggf. mit Kickstarter oder so.
(Sagte ich schon, daß ich mich riesig freue, daß Dir das Bild gefällt?)
Es ist echt krass, wie absolut nervig Bestellen aus den USA mittlerweile geworden ist. War es früher „nur“ das dämliche Hingefahre zum Zoll, weil der Verkäufer das Paket nicht richtig beklebt hat, sind jetzt auch noch die Versandkosten so extrem gestiegen, dass sich nicht einmal mehr Zusammenbestellen lohnt, weil pro Teil gerechnet wird. Du liegst mit deinen 17 Dollar durchaus im Schnitt ... ich habe jetzt echt Probleme, an Merchandise von Hardcore-Bands zu kommen, die man hauptsächlich in US kennt. Für ein Shirt nochmal den Preis des Shirts für den Versand zu zahlen, ist einfach nervig. Und das Fahren zur Post kommt ja noch hinzu, da kann man ja schlecht die Packstation angeben ...
(ja, passt hier nur bedingt. so ein bisschen aber schon!)
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