Im Herbst 2003 war ich neu bei meinem damaligen Arbeitgeber, der seine Büros auf dem MMC-Gelände in Hürth hatte (eigentlich immer noch, aber die MMC gibt es dort nicht mehr). Zu diesem Zeitpunkt war in den Räumen gegenüber die Maske der Kabel-1-Sendung „Was bin ich?“. Damals war ich außerdem noch Raucher und folglich alle fünf Minuten ab und zu vor der Tür und bekam so Gelegenheit, Moderator und Rateteam öfter zu treffen.
Fester Bestandteil des Rateteams war Vera Int-Veen und ich kann ohne Übertreibung sagen, dass sie eine der nettesten Personen war, die ich in einem solchen Rahmen kennenlernen durfte. Das ist ein Grund, warum ich ihre Arbeit im Fernsehen in den Jahren danach intensiver und wohlwollender verfolgte. Ich bedauerte die Einstellung ihrer Sat.1-Talkshow „Vera am Mittag“, auch wenn sie sich im Lauf der Zeit nicht unbedingt verbessert hatte. Noch mehr bedauerte ich ihren späteren Wechsel zu RTL 2 und anschließend zu RTL, weil das sie oder zumindest ihre Arbeitsweise verändert hat. Endgültig vom Glauben fiel ich jedoch ab, als es vor zwei Jahren den Eklat um die Mietpreller-Sendung gab. Ihr und ihrem Team wurde vorgeworfen, sich gegen den Willen eines Mieters Zugang zu seiner Wohnung verschafft und sein Einverständnis im Fernsehbeitrag durch kreativen Schnitt herbeigerufen zu haben. Als der Mieter aus der Wohnung flüchtete, befahl Int-Veen ihrer Crew: „Hinterher, Leute, hopp, hopp, hopp!“
Ich möchte immer noch daran glauben, dass diese zuvorkommende Frau, die immer lächelte und stets ein freundliches Wort parat hatte, nur für das Fernsehen in diese Rolle schlüpft. Ich fürchte allerdings, dass sie die vielen Jahre im Privatfernsehen verändert haben.
Wie bin ich? http://t.co/6ZPxtWH5jE
Kommentarfunktion ist geschlossen.