Bamberg

Lie­bes Tagebuch,

wäre ich aber­gläu­bisch – ach, was soll’s: Kalen­der­wo­che drei­zehn. Drei-zehn! Da kann doch nichts pas­sie­ren! Oder etwa doch?

(Effekt­vol­le Pause.)

Das Auto ist kaputt. Pünkt­lich zum Streik am Don­ners­tag hop­pel­te es Mitt­woch­abend kurz vor sei­nem Ziel auf der Auto­bahn her­um und ein viel sagen­des Licht­lein blink­te („Motor­stö­rung, bit­te bald­mög­lichst eine Werk­statt auf­su­chen“). Wir also schön Don­ners­tag­mor­gen ange­ru­fen: „Sach­ma, nächst­ge­le­ge­ne Händ­ler­werk­statt, die wir nur auf­su­chen wer­den, weil wir nicht zur Werk­statt unse­res Ver­trau­ens über die Auto­bahn hop­peln wol­len: Isses sinn­voll an einem Streik­don­ners­tag mal spon­tan bei euch vor­bei­zu­se­hen oder ist das eher unglück­lich, weil wir weder eine Dia­gno­se, noch ein Ersatz­fahr­zeug bekom­men wür­den?“ „Ja, rich­tig, gut, dass Sie mit­den­ken! Kom­men Sie lie­ber Frei­tag­mor­gen, 8 Uhr, dann neh­men wir Ihr Fahr­zeug an und Sie kön­nen sich fei­ni­fein einen Leih­wa­gen mit­neh­men.“ „Okay, dann bis Frei­tag! Tschüs­s­ikow­ski!“ „Bis dan­ni­man­ski!“ 1

Frei­tag sind wir um 8:05 Uhr im Auto­haus. Schon andert­halb Stun­den spä­ter erhiel­ten wir auf Fra­ge nach dem Ser­vice­mit­ar­bei­ter, der uns eigent­lich abho­len woll­te, die fol­gen­de Aus­kunft: „Ach? Der war noch nicht da?“ Lan­ge Geschich­te kurz: Auto wur­de von der Emp­fangs­mit­ar­bei­te­rin ent­ge­gen­ge­nom­men (also von der, die uns schon um 8:05 Uhr emp­fing), unser für acht Uhr reser­vier­ter Miet­wa­gen war schon weg, ein ande­rer war gera­de beim Waschen, wir war­te­ten noch ein­mal 45 Minu­ten und just kurz bevor wir unser kaput­tes Fahr­zeug wut­schnau­bend ein­fach wie­der mit­neh­men woll­ten, klapp­te auf ein­mal alles wie geschmiert. Also, von der Tat­sa­che abge­se­hen, dass wir vier Tage Miet­wa­gen bezah­len müs­sen, weil sich selbst­ver­ständ­lich kei­ner mehr am Frei­tag um die Dia­gno­se geküm­mert hat. (Das hat ein Nach­spiel!, sprach er mit dro­hend wedeln­dem Zeigefinger.)

Es gab zum Glück auch noch Licht­bli­cke in der Woche. So waren wir am Don­ners­tag bei den Drei Fra­ge­zei­chen in der Köln­are­na (Anne berich­te­te dan­kens­wer­ter­wei­se schon davon) und ich habe mir nach vie­len Besu­chen im Speck­gür­tel end­lich mal auch die Innen­stadt von Bam­berg ange­se­hen (sie­he Foto). Bam­berg sieht aus wie mei­ne klei­ne Hei­mat­stadt in groß und mit vie­len Tou­ris­ten. Ich hat­te ein wenig Heimweh.

Die Woche, lie­bes Tage­buch, war opti­mier­bar und anstren­gend, hat­te aber auch Highlights. ★★★★✩✩✩

  1. Gespräch über­lie­fert, könn­te even­tu­ell leicht von den tat­säch­li­chen Inhal­ten abwei­chen.
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