Dieser Tagebucheintrag kommt wieder ein wenig später. Dieses Mal aber nicht nur aus Zeitmanagementgründen, sondern auch, weil die Zeiten schwierig sind. Manchmal frage ich mich schon, wie ich meinen banalen Alltag und mein unbekümmertes Leben im Internet ausbreiten kann, wenn anderswo Menschen durch Fremdeinwirkung oder Verzweiflung sterben.
Und dann denke ich an Aufrufe wie den von Sozial-PR-Christian. Man solle nicht nur die schrecklichen Dinge berichten, sondern auch von den schönen reden. Johannes Korten wird immer im Gedächtnis bleiben mit seinem Satz: „Das Netz ist ein guter Ort, wenn wir es gemeinsam dazu machen.“
Ob mein Tagebuch das Netz tatsächlich zu einem besseren Ort macht, glaube ich nicht. Immerhin erhoffe ich mir jedoch, dass ich in diesen Zeiten meinen klitzenkleinen Teil dazu beitragen kann, zu zeigen, dass man immer noch ein normales, gutes Leben führen kann. Wenn man das will.
Praktikum. Mit Marcel, der das eigentlich gar nicht nötig hätte, es aber freiwillig macht, haben wir unseren ersten „richtigen“ Praktikanten, nachdem wir schonen einen Tag lang einen Schülerpraktikanten hatten. Ich finde das toll. Nicht nur, weil Marcel ein netter Typ ist, sondern auch, weil es zeigt, dass unser kleiner Laden vorankommt.
Sarah Connor. Und weil wir gerade vom Laden sprechen: Aus (wirklich, ehrlich!) beruflichen (!) Gründen waren wir auf dem Kunstrasen-Konzert von Frau Connor. Wie so gemeines Fußvolk haben Sascha und ich uns erst mit einem überteuerten Humpen Bier am erstbesten Stand versorgt und waren kurz davor, uns in die Schlange am Pommesstand einzureihen, bis uns einfiel, dass wir ja VIP-Tickets zur Verfügung hatten. Neben allerlei Lokalprominenz gab es dort auch einen besseren Blick und kostenlose Verpflegung. – Ach so, Frau Connor bot eine musikalische Aufführung ihrer aktuellen und frühen Werke dar. Sie wurde von einer Kapelle und drei Sängerinnen begleitet. Es gab ein Klavier.
Bierbörse. Da war ich auch. Glaube ich. Es muss nass gewesen sein.