Die ganze Woche kränkelnd mit zeitweisem Gefühl, innerlich zu verglühen. Montag blieb ich zuhause und legte mich nach einer Telefonkonferenz und ein paar anderen Dingen am Nachmittag auf die Couch. Freitag war ich im Homeoffice, aber das zählt nicht zur Entspannung.
Zwischendrin erhielt ich einen Karnevalsorden …
… was ich immer noch ganz toll finde. Ich habe dafür nicht viel mehr getan, als anwesend zu sein, aber man muss ja immerhin als „Zivilist“ erst einmal eingeladen werden.
Diese Karnevalswelt fasziniert mich. Es sind völlig andere Menschen, eine ganz andere „Community“ in Bonn mit fast keinen Überschneidungen zu den Gruppen, in denen ich mich sonst bewege. Ich strebe zwar dennoch nicht an, Prinz Karneval zu werden, aber ich wurde auch nicht von der Gesellschaft abgeschreckt, sondern im Gegenteil nett aufgenommen. Rheinland halt.
In der Woche haben wir auch Freunde wieder getroffen, die wir aus dem Studium kennen, aber für einige Jahre aus den Augen verloren hatten. Sie wohnen mittlerweile mit den zwei Söhnen im eigenen Neubaugebiet-Haus und es war auch sonst interessant, was es alles nachzuholen gab. Zum Nachdenken anregend waren für mich Gespräche, die sich um die berufliche Situation drehten. Beamte wie die Freunde haben vielleicht nicht den größten Spaß im Job und vermissen manchmal die Sinnhaftigkeit ihres Tuns, andererseits haben sie viel Sicherheit und können langfristig planen. Bei mir ist es eher andersrum. Verstehen kann ich es trotzdem, dass man Sicherheit und klare Abgrenzung zwischen Berufs- und Privatleben gegen Freiheit und Selbstverwirklichung tauscht.
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In Bonn ist eine Schweinetransporter umgekippt. 19 Tiere starben. Jetzt hört man allerorts das Bedauern über „die armen Tiere“. Wahrscheinlich, während die gleichen Personen ins Salamibrot beißen. Sie reflektieren nicht, dass das eigene Verhalten eventuell dafür ursächlich sein könnte, warum lebendige Tiere in einen Lkw gepresst werden, um in einer Fabrik industriell umgebracht werden zu können. Auch der „Biometzger des Vertrauens“ schlachtet nicht selbst, er bezieht seine Tierstücke von der gleichen Fabrik wie alle anderen. (Jaja, „meiner nicht, der fährt jeden Morgen zum Bauer Hinz in der Eifel“, schon klar.)
Du willst im Klimaschutz aktiv werden? Du bist für artgerechte Tierhaltung? Iss weniger Fleisch!
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Talking of which. Danke für die Spenden mittels Knopf unten! Wie versprochen habe ich die Summe verdoppelt, ein wenig aufgerundet und an Laut gegen Nazis überwiesen.
Weil es mir gerade ein Anliegen ist, geht die nächste Spendenrunde an das Tierheim Bonn. Wie immer gilt: Spende über den Knopf unter dem Beitrag (oder über diesen Link), dann verdopple ich!