Ich deutete es im letzten Tagebucheintrag an: Wir hatten viel Spaß bei der Renovierung des Kinderzimmers und dem Aufbau der Möbel. Einen Großteil haben wir schon am Wochenende davor gemacht und dabei besonders großen Spaß an der Verlegung der Fußleisten. Ich hatte das vorher noch nie selbst gemacht und ohne die Hilfe der weltbesten Innenarchitektin-Freundin wäre ich nicht nur verweifelt, sondern vermutlich heute noch nicht fertig. Ohne sie wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, Lücken, Unebenheiten und schiefe Wände mit einem Zaubermittel auszugleichen: Acryl. Acryl ist kühl, Verzeihung, der musste sein.
Dann haben wir Schränke, Kommoden und eine Gästecouch aufgebaut. Natürlich alles beste Ikea-Qualität, aber es waren wenigstens alle Teile in ausreichender Zahl vorhanden. Wir bohrten Löcher in die Wand, damit alle Möbel kinder- und erdbebensicher stehen. Wir hängten einen Pterodaktylus an die Decke. Und zum Schluss verstauten wir die fünftausend Dinge, die wir schon für die Kleine besorgt hatten und die uns besorgt wurden, sodass wir in anderen Teilen der Wohnung wieder den Fußboden sehen können.
Es war eine elendige Plackerei, aber es fühlt sich danach auch gut an, ein Ergebnis zu sehen. Ein Zwischenergebnis, so ist es vielleicht besser ausgedrückt, es wird sich sicher noch was tun.
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Es war elendig heiß in der Woche. Drei Tage hintereinander um die 40 Grad Celsius.
Regelmäßige Leser/innen wissen, ich bin ein großer Sommer-Fan, von mir aus könnte es das ganze Jahr warm und sonnig und lange hell sein. Ich muss aber zugeben, 40° sind sogar mir zu viel.
Und wenn es dann Gewitter gibt, es ein bisschen abkühlt, dabei aber auch die Luftfeuchtigkeit immens steigt, während man noch körperlich arbeiten muss (siehe oben), wünscht man sich doch kurz das Jahrzehnt zurück, als Rudi Carrell Zeiten wie diese herbeisehnte:
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Ach kommt, ich bin gerade im Schwung, ich beantworte noch mal ein paar der 1000 Fragen.
715. Was würdest du servieren, käme die Königin von England zum Tee?
Die völlig naheliegende Antwort ist natürlich: Kaffee. Da ich aber einen Vollautomaten habe und für die Queen vielleicht doch was Besonderes bieten wollte, würde ich mir noch einen guten Kuchen aus der Konditorei besorgen.
728. Welcher Geruch erinnert dich sofort an früher?
Wald und Wiese. Ich war als Kind viel im Wald unterwegs, eine schöne Zeit. Später war ich oft auf dem Bolzplatz, der besonders gut roch, wenn er frisch gemäht war.
729. Was würdest du anders machen, wen du auf niemanden Rücksicht nehmen
müsstest?
Mehr verreisen und öfter allein sein. Vielleicht sogar beides zusammen.
735. Was müsste in der Gebrauchsanweisung zu deiner Person stehen?
Bitte nicht vor 10 Uhr ansprechen. Bei Füllstandsmangel Bier nachkippen. Kein Tier verfüttern.
749. Was machst du, wenn du dich irgendwo verlaufen hast?
Mich an die wunderbare Lektüre „Verirren: Eine Anleitung für Anfänger“ von Kathrin Passig und Aleks Scholz erinnern und den Zustand als gegeben hinnehmen, als Chance begreifen, Neues entdecken zu können. Gegebenenfalls weiß ich grob die Himmelsrichtung, in die ich muss, dann kann ich durch Micky-Maus-Hefte angelernte Navigationsmethoden nutzen, um mich dorthin zu orientieren. – In 98 Prozent aller Fälle hole ich aber einfach mein Smartphone raus und mache Google Maps auf.
Die Fragen stammen übrigens übrigens ursprünglich mal aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF gemacht. (Fußnote von Christian geklaut.)