5. Oktober 2019: #WMDEDGT

Was machst du eigentlich den ganzen Tag?

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Was machst du eigent­lich den gan­zen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brül­len immer am Monats­fünf­ten. Es soll die alte Tra­di­ti­on des Tage­buch­blog­gens zumin­dest für einen Tag im Monat bele­ben. Im Blog von Frau Brül­len wer­den die Bei­trä­ge dann immer gesam­melt. Hier ist der aktu­el­le Monat.

Da fällt der Fünf­te also auf einen Sams­tag. Einen lang­wei­li­gen Sams­tag, der in einem lan­gen Wochen­en­de aus­ge­rech­net auf den Tag fällt, an dem wir kei­nen Besuch erwar­ten, nichts zu erle­di­gen haben, ja nicht ein­mal einen Fern­seh­ter­min haben.

[7:20] Klein-Lea been­det ihre Nacht­ru­he. Ich gehe sie wickeln, wäh­rend die Mut­ter sich für die Füt­te­rung bereit macht.

[8:00] Nach dem Baby­früh­stück nut­zen wir die Zeit für ein Nicker­chen. Das heißt, das Baby schläft auf Papas Brust wei­ter, die Mut­ter neben­dran, der Vater ist wach und liest das Inter­net leer.

[9:30] Die Damen haben ein Nach­se­hen mit mir, wir ste­hen auf und auch die Eltern bekom­men Früh­stück. Das hät­te mir vor einem Jahr nie­mand erzäh­len kön­nen, dass ich an einem Sams­tag um 9:30 Uhr früh­stü­cke. Seit ich Teen­ager war, galt für freie Wochen­end­ta­ge die Ansa­ge: Nicht vor einer zwei­stel­li­gen Uhr­zeit wecken!

[11:00] Die Damen machen einen Spa­zier­gang und ich nut­ze die Zeit sinn­voll. Ich spie­le das ers­te Mal seit Äonen mal wie­der zwei Lie­der auf dem Kla­vier. Danach gehe ich aufs Klo und das erzäh­le ich nur des­halb, weil es natür­lich genau der Zeit­punkt des Tages ist, die­ser ein­zi­ge Zeit­punkt des Tages, an dem außer mir nie­mand in der Woh­nung ist und ich indis­po­niert bin, an dem der Paket­bo­te klingelt.

[12:00] Klein-Lea und ich machen es uns auf dem Sofa bequem und wir wer­den es bis zum Abend nicht mehr ver­las­sen. Neben­bei läuft Fuß­ball, aber in Wirk­lich­keit lesen wir lese ich Zei­tung. Unter­bro­chen wer­den wir von Hun­ger­at­ta­cken. „Wir.“

[17:30] Wie so Rent­ner essen wir zu Abend, bevor die Kirch­turm­uhr sechs geschla­gen hat. Das hat man nun davon, den Tag zu früh zu beginnen.

[18:30] Alle Fami­li­en­mit­glie­der, also auch Kind und Kater, sind satt und zufrie­den. Wir kon­su­mie­ren zwei Fol­gen How to Get Away with Mur­der, dann Lokal­zeit, dann Tages­schau, dann irgend­ei­ne 80-iger-Jahre-Sendung im WDR, wir sind echt zu faul zum Umschalten.

[22:00] Nach­dem Klein-Lea gefüt­tert wur­de, gespuckt hat, noch­mal nach­ge­füllt wur­de, noch­mal ein wenig zurück­floss, einig­ten wir uns dar­auf, dass die Damen schon ein­mal ins Bett gehen. Papa pro­to­kol­liert noch eben den Tag für WMDEDGT, dann folgt er.

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