„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brüllen immer am Monatsfünften. Es soll die alte Tradition des Tagebuchbloggens zumindest für einen Tag im Monat beleben. Im Blog von Frau Brüllen werden die Beiträge dann immer gesammelt. Hier ist der aktuelle Monat.
Da fällt der Fünfte also auf einen Samstag. Einen langweiligen Samstag, der in einem langen Wochenende ausgerechnet auf den Tag fällt, an dem wir keinen Besuch erwarten, nichts zu erledigen haben, ja nicht einmal einen Fernsehtermin haben.

[7:20] Klein-Lea beendet ihre Nachtruhe. Ich gehe sie wickeln, während die Mutter sich für die Fütterung bereit macht.
[8:00] Nach dem Babyfrühstück nutzen wir die Zeit für ein Nickerchen. Das heißt, das Baby schläft auf Papas Brust weiter, die Mutter nebendran, der Vater ist wach und liest das Internet leer.
[9:30] Die Damen haben ein Nachsehen mit mir, wir stehen auf und auch die Eltern bekommen Frühstück. Das hätte mir vor einem Jahr niemand erzählen können, dass ich an einem Samstag um 9:30 Uhr frühstücke. Seit ich Teenager war, galt für freie Wochenendtage die Ansage: Nicht vor einer zweistelligen Uhrzeit wecken!
[11:00] Die Damen machen einen Spaziergang und ich nutze die Zeit sinnvoll. Ich spiele das erste Mal seit Äonen mal wieder zwei Lieder auf dem Klavier. Danach gehe ich aufs Klo und das erzähle ich nur deshalb, weil es natürlich genau der Zeitpunkt des Tages ist, dieser einzige Zeitpunkt des Tages, an dem außer mir niemand in der Wohnung ist und ich indisponiert bin, an dem der Paketbote klingelt.
[12:00] Klein-Lea und ich machen es uns auf dem Sofa bequem und wir werden es bis zum Abend nicht mehr verlassen. Nebenbei läuft Fußball, aber in Wirklichkeit lesen wir lese ich Zeitung. Unterbrochen werden wir von Hungerattacken. „Wir.“

[17:30] Wie so Rentner essen wir zu Abend, bevor die Kirchturmuhr sechs geschlagen hat. Das hat man nun davon, den Tag zu früh zu beginnen.
[18:30] Alle Familienmitglieder, also auch Kind und Kater, sind satt und zufrieden. Wir konsumieren zwei Folgen How to Get Away with Murder, dann Lokalzeit, dann Tagesschau, dann irgendeine 80-iger-Jahre-Sendung im WDR, wir sind echt zu faul zum Umschalten.
[22:00] Nachdem Klein-Lea gefüttert wurde, gespuckt hat, nochmal nachgefüllt wurde, nochmal ein wenig zurückfloss, einigten wir uns darauf, dass die Damen schon einmal ins Bett gehen. Papa protokolliert noch eben den Tag für WMDEDGT, dann folgt er.
[…] am Samstag war die Kleinfamilie ganz für sich. Über diesen Tag bloggte ich bereits im Rahmen von […]
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