#WMDEDGT am 5. November 2020

Was machst du eigentlich den ganzen Tag?

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Was machst du eigent­lich den gan­zen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brül­len immer am Monats­fünf­ten. Es soll die alte Tra­di­ti­on des Tage­buch­blog­gens zumin­dest für einen Tag im Monat bele­ben. Im Blog von Frau Brül­len wer­den die Bei­trä­ge dann immer gesam­melt. Hier ist der aktu­el­le Monat.

Es ist ein Donnerstag.

[4:10] Seni­le Bett­flucht. Das erwäh­ne ich nicht nur aus den glei­chen exhi­bi­tio­nis­ti­schen Grün­den, die mich über­haupt ein Blog füh­ren las­sen, son­dern auch, weil das für mich ein (noch) völ­lig unty­pi­sches Phä­no­men ist, das ver­mut­lich mit mei­ner Erkran­kung seit Anfang der Woche zusam­men­hängt, die mich sehr, sehr viel trin­ken lässt.

[5:15] Ich bin nicht der Ein­zi­ge im Haus­halt, der krank ist. Klein-Lea hat­te ges­tern Abend – zum ers­ten Mal über­haupt in ihrem Leben – Fie­ber. Ent­spre­chend schlecht hat sie geschla­fen. Viel zu früh ist sie jetzt auch wach. Die Mut­ter steht leicht ent­nervt auf, sie hät­te immer­hin noch eine gute hal­be Stun­de schla­fen kön­nen. Sie hat aber eine gute Idee: Sie legt die Klei­ne zu mir ins Bett. Die schläft tat­säch­lich wie­der ein. Ich lei­der nicht.

[6:30] Über eine Stun­de lag ich da also, konn­te mich kaum bewe­gen, sonst wäre Klein-Lea ja auf­ge­wacht, und hing mei­nen Gedan­ken nach. Ich dach­te über alles nach, was ich heu­te noch arbei­ten muss, was ich alles noch nach­ho­len muss, weil mir zwei Tage die­ser picke­pa­ckevol­len Woche feh­len und ärger­te mich, dass ich nicht wenigs­tens die Gele­gen­heit wahr­nahm, noch ein wenig zu dösen. Ver­mut­lich eine selbst­er­fül­len­de Pro­phe­zei­ung. Naja, jetzt ist die Klei­ne end­lich wach und will ihre Mor­gen­milch, die sie dann auch begie­rig aus­trinkt. Ein gutes Zeichen.

[8:00] Weil Klein-Lea heu­te natür­lich nicht zur Tages­mut­ter geht, geht mein Tag naht­los vom Auf­ste­hen über zum Früh­stü­cken über zum Arbei­ten. Ich wer­fe jetzt mal den Zeit­raf­fer an, denn die nächs­ten Stun­den wer­den so ver­lau­fen: Die Klei­ne schläft ein paar Mal, aber nie län­ger als drei­ßig Minu­ten. Die rest­li­che Zeit ist sie mal mehr, mal weni­ger lei­dig und will vor allem ganz viel Nähe. Einer­seits erwärmt es mir wirk­lich das Herz, dass die­ses Überhaupt-nicht-Kuschelkind ver­ständ­li­cher­wei­se so viel Kör­per­kon­takt sucht. Ande­rer­seits kom­me ich arbeits­tech­nisch zu nichts. Also zu noch weni­ger als in den gesun­den Zei­ten, wenn ich ver­such­te, Kind und Kar­rie­re mit­ein­an­der zu ver­ein­ba­ren. Das ist natür­lich rich­tig klas­se, wenn man eh schon hin­ter­her ist. Erwähn­te ich schon, dass eine Kol­le­gin län­ger­fris­tig aus­ge­fal­len ist?

[17:00] End­lich. End­lich kommt die Mut­ter nach Hau­se und über­nimmt das arme Wesen. Ich acke­re im Akkord, um wenigs­tens das Wich­tigs­te zu erledigen.

[20:00] Fei­er­abend, Essen fas­sen, Tages­schau, Bache­lo­ret­te, Hirn aus.

[22:00] Bett.

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