„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brüllen immer am Monatsfünften. Es soll die alte Tradition des Tagebuchbloggens zumindest für einen Tag im Monat beleben. Im Blog von Frau Brüllen werden die Beiträge dann immer gesammelt. Hier ist der aktuelle Monat.
Es ist ein Donnerstag.
[4:10] Senile Bettflucht. Das erwähne ich nicht nur aus den gleichen exhibitionistischen Gründen, die mich überhaupt ein Blog führen lassen, sondern auch, weil das für mich ein (noch) völlig untypisches Phänomen ist, das vermutlich mit meiner Erkrankung seit Anfang der Woche zusammenhängt, die mich sehr, sehr viel trinken lässt.
[5:15] Ich bin nicht der Einzige im Haushalt, der krank ist. Klein-Lea hatte gestern Abend – zum ersten Mal überhaupt in ihrem Leben – Fieber. Entsprechend schlecht hat sie geschlafen. Viel zu früh ist sie jetzt auch wach. Die Mutter steht leicht entnervt auf, sie hätte immerhin noch eine gute halbe Stunde schlafen können. Sie hat aber eine gute Idee: Sie legt die Kleine zu mir ins Bett. Die schläft tatsächlich wieder ein. Ich leider nicht.
[6:30] Über eine Stunde lag ich da also, konnte mich kaum bewegen, sonst wäre Klein-Lea ja aufgewacht, und hing meinen Gedanken nach. Ich dachte über alles nach, was ich heute noch arbeiten muss, was ich alles noch nachholen muss, weil mir zwei Tage dieser pickepackevollen Woche fehlen und ärgerte mich, dass ich nicht wenigstens die Gelegenheit wahrnahm, noch ein wenig zu dösen. Vermutlich eine selbsterfüllende Prophezeiung. Naja, jetzt ist die Kleine endlich wach und will ihre Morgenmilch, die sie dann auch begierig austrinkt. Ein gutes Zeichen.
[8:00] Weil Klein-Lea heute natürlich nicht zur Tagesmutter geht, geht mein Tag nahtlos vom Aufstehen über zum Frühstücken über zum Arbeiten. Ich werfe jetzt mal den Zeitraffer an, denn die nächsten Stunden werden so verlaufen: Die Kleine schläft ein paar Mal, aber nie länger als dreißig Minuten. Die restliche Zeit ist sie mal mehr, mal weniger leidig und will vor allem ganz viel Nähe. Einerseits erwärmt es mir wirklich das Herz, dass dieses Überhaupt-nicht-Kuschelkind verständlicherweise so viel Körperkontakt sucht. Andererseits komme ich arbeitstechnisch zu nichts. Also zu noch weniger als in den gesunden Zeiten, wenn ich versuchte, Kind und Karriere miteinander zu vereinbaren. Das ist natürlich richtig klasse, wenn man eh schon hinterher ist. Erwähnte ich schon, dass eine Kollegin längerfristig ausgefallen ist?
[17:00] Endlich. Endlich kommt die Mutter nach Hause und übernimmt das arme Wesen. Ich ackere im Akkord, um wenigstens das Wichtigste zu erledigen.
[20:00] Feierabend, Essen fassen, Tagesschau, Bachelorette, Hirn aus.
[22:00] Bett.
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[…] Ich versuche wieder einmal, zu arbeiten und gleichzeitig auf das jetzt fiebernde Kind aufzupassen. Kein Spaß. Aber das wisst ihr ja alle schon von meinem WDMDEDGT-Eintrag. […]
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