Gelesen: #TollerPapa – Erziehen ist (auch) Männersache

von Benjamin Wockenfuß, Stefanie Messing (Ill.), Stephanie A. Kowalski (Ill.)

0
Cover des Buchs. Neben dem Titel sind mehre Fotos von Vätern mit ihrem Kind bzw, ihren Kindern.

Den Autor ken­ne ich nun schon ein paar Jah­re. Sei­nen Erst­ling („Lot­ta und Klicks“) habe ich mit mei­ner Toch­ter schon Dut­zen­de Male durch­ge­blät­tert. Ehren­sa­che also, dass ich auch die­ses Buch1 lese, zumal ich ein­hun­dert Pro­zent die Ziel­grup­pe bin. Ange­spro­chen wer­den näm­lich Väter jun­ger Kin­der, die heut­zu­ta­ge – bit­te selbst­mit­lei­di­ges Oooh hier ein­fü­gen – eine Rol­le fin­den müs­sen, für die sie meis­tens kei­ne Vor­bil­der haben. Heu­ti­ge Väter wol­len sowohl beruf­lich erfolg­reich sein, als auch eine wich­ti­ge Rol­le im Leben ihrer Kin­der spie­len. Sie wol­len so viel Zeit wie mög­lich mit dem Nach­wuchs ver­brin­gen, ohne sich selbst dabei auf­ge­ben zu müs­sen. Und das alles am bes­ten noch im Ein­klang mit der Mut­ter, die oft ähn­li­che Plä­ne verfolgt.

Ben schreibt sehr locker, nah und authen­tisch. Die Bar­rie­re zwi­schen Autor und Lesen­dem ist schnell durch­bro­chen, man kann sich also mit dem Inhalt beschäf­ti­gen. Und da war ich über­rascht. Ich hat­te einen wei­te­ren Rat­ge­ber erwar­tet, wie ich mög­lichst stark die Mut­ter ent­las­ten kann, um eine gleich­be­rech­tig­te Part­ner­schaft zu füh­ren. Das ist aber gar nicht der Fokus des Werks. Hier geht es tat­säch­lich um mich, um den Vater. Klar agiert der nicht im luft­lee­ren Raum, aber der Fokus liegt dar­auf, wie man die­se Rol­le gut in den All­tag bekommt.

Um ein #Tol­ler­Pa­pa zu sein, braucht es eigent­lich nur ein wenig Wis­sen, eine Por­ti­on Refle­xi­on und ein paar Werk­zeu­ge (im über­tra­gen­den Sin­ne). All das lie­fert der Autor. „Sei der Vater, den du gebraucht hät­test“ lau­tet bei­spiels­wei­se einer der Merk­sät­ze, die – wie alles im Rat­ge­ber­teil – von Ste­pha­nie A. Kowal­ski schön und tref­fend illus­triert wur­de. Sie lie­fert auch nach jedem Kapi­tel eine Über­sichts­sei­te mit allen wesent­li­chen Bestand­tei­len. Theo­re­tisch könn­te man das Buch also auch in einer hal­ben Stun­de erfas­sen. Aber war­um soll­te man.

Nach dem soge­nann­ten Impuls­teil kommt auch noch ein „Tol­ler­Pa­pa­Pla­ner“, mit dem man sich die Tage acht­sam und ziel­ge­rich­tet gestal­ten kann. Und damit nicht genug, ein­mal her­um­ge­dreht gibt es auch noch eine schö­ne Geschich­te „Power-Papa & Kreativ-Kind“, illus­triert von Ste­fa­nie Mes­sing, die man zusam­men mit sei­nem Kind bzw. sei­nen Kin­dern erle­ben und erar­bei­ten kann.

#Tol­ler­Pa­pa ist also vor­ne wie hin­ten ein sehr schö­nes und lesens­wer­tes Buch. Ich kann es jedem Vater nur emp­feh­len. Macht sich bestimmt auch gut unter dem Weih­nachts­baum, zwinker-zwinker.

Offen­le­gung: Der Autor hat mir ein Rezen­si­ons­exem­plar zur Ver­fü­gung gestellt. Natür­lich hat er mir nicht gesagt, ob und was ich schrei­ben soll.

  1. Erschie­nen im Oeting­er Verlag/migo. 144 Sei­ten, 18,99 € (Paper­back) bzw. 9,99 € (E-Book).
Vorheriger ArtikelKommentar #SVSFCN: Club dreht Spiel in letzter Minute
Nächster ArtikelKommentar #FCNSTP: Zu ineffizient für den Spitzenreiter