Ich berichte ja hier über zwei Wochen, aber die erste davon könnte man als „Ruhe vor dem Sturm“ bezeichnen. Die ersten Tage waren angenehm unaufgeregt, es floss so vor sich hin.
Am Samstag machten wir noch einen kleinen Ausflug zum Rodderberg. Abends klagte die Frau über Halsschmerzen, am Sonntag war ihr Selbsttest positiv. Die Kleine und ich hatten weder Symptome, noch einen zweiten Strich auf dem Test. Dass wir den überhaupt machten, lag daran, dass wir aus der Tagesmuttergruppe erfuhren, dass es schon Vorfälle gab. Und am Montagmorgen war dann auch mein Selbsttest (leicht) positiv. Pflichtbewusst gingen wir zur Hausärztin und ließen einen PCR-Test machen, der dann am Folgetag positiv zurückkam.
Glück im Unglück: Wir hatten in der fraglichen Zeit nur mit einem einzigen Menschen außerhalb des Haushaltes Kontakt. Und den hat es nicht getroffen. Und wir haben uns natürlich sofort isoliert und nicht erst, als der Test positiv zurückkam. Oder – noch schlimmer – erst, als der Brief vom Gesundheitsamt kam, denn da war die Infektion schon fünf Tage ausgebrochen. Aber nach zwei Jahren Pandemie kann man ja auch nicht mehr ahnungslos tun, es ist ja allen völlig klar, was man tun muss, wenn man vermutet, dass man coronapositiv ist.
Wenig überraschend war auch, woher die Infektion kam. Wir Erwachsenen schützen uns seit zwei Jahren so gut wie möglich. Klein-Lea kann das aber nicht. Sie ist ungeimpft und unbemaskt und war daher ein perfektes Ziel in einer perfekten Umgebung für das fiese Virus. Welch ein Glück, dass sie es fast unbemerkt überstand. Ja, sie hatte ein paar Tage rote Bäckchen, aber kein Fieber. Sie hatte Schnupfen und schlief mehr als sonst. Aber ansonsten war sie quietschfidel und benötigte eine Menge Unterhaltung.
Die Eltern hat es härter getroffen; vor allem die Mutter, die drei Tage komplett flach lag. Ich selbst merkte es auch, hatte einige Tage Watte im Kopf, Schnupfen aus der Hölle und eine komplette Woche lang Gliederschmerzen. Am schlimmsten ist aber die Kurzatmigkeit, die sich bald einstellte und bis zum Berichtszeitpunkt anhält. Das alles war gepaart mit der Notwendigkeit, ein Kind zu bespaßen, das fit und zuhause eingesperrt ist, und nebenbei auch noch ein wenig zu arbeiten, denn ich bin selbstständig.