Gleich zwei Barcamps an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durfte ich in der vergangenen Woche mitmachen. Das eine war in physischer Präsenz, das andere rein digital. Beide waren auf ihre Art sehr gelungen.
Barcamp VUKA-Welt
Vor Ort war das Erlebnis ziemlich intensiv, man hatte auch keine wirkliche Gelegenheit, mal durchzuatmen. Selbst in den Pausen führte ich Gespräche. Aber es war auch total schön, mal wieder mit 3D-Menschen zu tun zu haben, ganz neue Leute kennenzulernen und halt auch wirklich mit voller Aufmerksamkeit in den Sessions zu sein.
Inhaltlich war das Barcamp VUKA-Welt wie jedes Mal sehr interessant. Meine Aufgabe an dem Tag war vor allem das Moderieren, aber ich habe auch versucht, aktiv an den Sessions teilzunehmen. Das Barcamp kommt eigentlich aus der Coaching-, Trainer-, Unternehmensberatungsecke, es wurde (aber) sehr viel über Befindlichkeiten und Gefühle geredet, gerade was die aktuelle Situation aus Pandemie und Krieg anbelangt. Natürlich dann auch gerne mal mit dem Dreh in die Unternehmensrichtung, also beispielsweise, wie eine Firma Mitarbeitenden aus der Ukraine helfen kann.
Es war also in interessanter, lehrreicher und anstrengender Tag, den ich selig lächelnd beendete.
Barcamp Köln
In vielerlei Hinsicht war das Barcamp Köln am Folgetag ein Kontrastprogramm. Es war – nach vielen Jahren Pause – endlich mal wieder ein Treffen einiger Barcamper:innen, die ich sonst nicht sehe. Es war aber vor allem rein digital und – wie es sich für ein Städtebarcamp gehört – themenoffen, also sehr bunt. Es fehlte allerdings das Whisky-Tasting am Ende. Die digitale Durchführung hatte aber auch ihre Vorteile. So konnte ich mir mal eine Stunde Pause nehmen, ohne mich groß erklären zu müssen, hatte kurze Wege zur Toilette, bestes WLAN und konnte auch zwischendurch noch meine Tochter bespaßen. Nicht zu unterschlagen war auch die kurze An- und Abreise. Ein wenig vermisst habe ich allerdings schon die Gespräche am Sessionboard, aber was will man machen.
Ich bot eine eigene Session an. Seit wenigen Tagen habe ich eine VR-Brille (reiner Zufall) und wollte mir ein paar Tipps abholen. Das war mal so eine richtige Barcamp-Session, wie ich sie immer in meinen Moderationen verlange: Stell einfach mal eine Frage, dann kommen die zusammen und können sich austauschen, die Antworten haben und die, die diese Frage auch haben. Und genauso war es. Ich habe die Tipps ein wenig protokolliert, sieh einfach selbst.
Und damit war das schon ein gewinnbringender Tag. War er aber auch sonst, denn wenn dieses Barcamp, das ganz einfach auf Zoom stattfand, eines gezeigt hat, dann dass ein Barcamp mit den Teilnehmenden steht und fällt. Dank der anfänglichen Abfrage weiß ich, dass der Anteil an „Barcampprofis“ sehr hoch war, der größte Teil hat schon bei mehr als zehn Barcamps teilgenommen. Das erklärt vermutlich, warum alles trotz der Lockerheit und der freien Rahmenbedingungen gut funktionierte, warum die angebotenen Sessions eine angenehme Mischung aus Druckbetankung und freier Diskussion waren und warum da so viele sympathische Expert:innen dabei waren, die ihr Wissen ohne Furcht, etwas zu „verlieren“, weitergegeben haben und Fragen ohne Angst vor einem „Reputationsverlust“ stellten.
Das Barcamp Köln hat mal wieder bewiesen, dass es eines der wichtigsten seiner Art ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn es nächstes Jahr wieder stattfindet. Egal, ob in Präsenz oder wieder digital.
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