Der große kleine Mann ist schon ein halbes Jahr alt! Das geht ja alles wieder viel zu schnell. Gerade hatte ich doch noch ein kleines Würmchen im Arm und jetzt ist es ein schon über 70 Zentimeter großer, wohlgenährter kleiner Mann. Hach.
Wie das bei einem zweiten Kind so ist, muss er sich leider die Aufmerksamkeit mit der großen Schwester teilen. Das klingt dann ungefähr so: „Ja, ein wunderschönes Bild hast du da gemalt, Lea! Ganz toll! Och, guck mal, dein Bruder hat sich gerade zum ersten Mal auf den Bauch gedreht HEY NICHT MIT DER SCHERE RUMRENNEN!“
Davon abgesehen entwickelt sich Tylerchen prächtig. Allerdings ist er mit neuen Fertigkeiten meistens einen Tick später dran als Klein-Lea. Aber das ist ja auch klar, wenn man fast einen Monat Rückstand hat. Er kann sich mittlerweile nicht nur auf den Bauch drehen, er hat es auch schon einmal zurück geschafft. Ein Mal. Das reichte ihm aber bis jetzt auch. Momentan ruft er lieber lautstark nach Unterstützung, wenn es ihm genug ist mit der Bauchlage.
Richtig spannend ist zu sehen, wie er immer mehr von der Welt entdeckt. Schon lange nimmt er seine Familienmitglieder wahr und lächelt sie breit an. Mama steht natürlich hoch im Kurs, seine größte Liebe ist jedoch seine Schwester. Ihr könnte er stundenlang zusehen. Er freut sich richtig, wenn er sie wahrnimmt. Und sie freut sich auch über ihn, streichelt ihm über den Kopf, gibt ihm ein Gute-Nacht-Küsschen und will ihn immer mal wieder im Arm haben (was wir gerne gestatten, wenn sie sich auf das Sofa setzt und ihn auf den Schoß nimmt).
Ungeduldig wird Klein-Tyler vor allem bei zwei Umständen. Der eine ist Hunger, klar. Oft fällt ihm von einer Sekunde auf die andere ein, dass er gerne was zwischen die Kiemen hätte. Dann wird es stressig, will man sein Gehör behalten. Der andere Umstand ist noch relativ neu: Er möchte mit am Tisch sein, wenn der Rest der Familie daran sitzt. Es reicht ihm nicht mehr, daneben im Laufstall zu kullern. Auch das kann in Stress ausarten. Es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis er seinen Babystuhl bekommt.
Die Nächte schläft er schon länger meistens durch. Aber nicht immer ganz ruhig. In den Morgenstunden wird er gerne etwas lauter und unterhält mit seinem Gebrabbel gerne den Rest des Raumes. Es ist aber nicht so, dass er ungeduldig wäre, er ist halt einfach wach und hat der Welt etwas zu erzählen. Und wenn sich dann jemand erbarmt und ihn aus dem Schlafsack befreit, ist die Freude beinahe grenzenlos. (Kurz danach fällt ihm jedoch regelmäßig ein, dass er Hunger hat.)
Kurzum: Klein-Tyler ist ein großartiger Junge, der sich wunderbar entwickelt und viel zusätzliche Freude in den Haushalt gebracht hat. Ich bin auf die weiteren Quartale sehr gespannt.
(Ich danke Alex Matzkeit für die Idee des Quartalsberichts. Hier gibt es alle von Klein-Tyler. Und hier zum Vergleich die seiner Schwester.)