Gelesen: Screen Teens – Wie wir Jugendliche in die digitale Verantwortung begleiten

von Jessica Wawrzyniak

Das Cover des Buchs ist dunkelgrün und zeigt zwei weibliche Teenager mit Kopfhörern, die gerade sitzend zu einem Selfie posieren. Drumherum fliegen Emojis herum.

Das Werk „Screen Teens“ der Medi­en­päd­ago­gin Jes­si­ca Wawr­zy­ni­ak1 lie­fert einen effek­ti­ven Weg­wei­ser für alle, die Jugend­li­che auf ihrem Weg in die digi­ta­le Ver­ant­wor­tung beglei­ten wol­len. Wawr­zy­ni­ak bie­tet detail­lier­tes, fach­kun­di­ges Wis­sen und behan­delt eine Fül­le von The­men rund um Social Media, Gam­ing und Daten­schutz, die in einer zuneh­mend digi­tal ver­netz­ten Welt von größ­ter Bedeu­tung sind.

Der schlich­te, aber den­noch nach­denk­lich stim­men­de Schreib­stil lei­tet die Leser:innen durch die kom­ple­xen Aspek­te des The­mas. Der per­sön­li­che Ton der Autorin, ein­ge­führt durch die Dar­stel­lung ihrer pri­va­ten Vor­ge­schich­te, ver­ein­facht die Ver­bin­dung mit den Leser:innen und ermög­licht ein tie­fe­res Ver­ständ­nis für die bespro­che­nen Themen. 

Die Defi­ni­tio­nen und Erläu­te­run­gen von Schlüs­sel­be­grif­fen im gesam­ten Buch sind eine wert­vol­le Res­sour­ce für sol­che, die weni­ger ver­traut mit dem digi­ta­len Jar­gon sind. Aller­dings fehlt es an einem Stich­wort­ver­zeich­nis, was das Buch als Nach­schla­ge­werk weni­ger nutz­bar macht.

Wawr­zy­ni­aks Ansatz ist zwar umsich­tig, doch in eini­gen Aspek­ten erscheint sie über­mä­ßig vor­sich­tig. Ins­be­son­de­re in Bezug auf den Daten­schutz ver­tritt sie eine stren­ge Posi­ti­on, die eini­ge Leser:innen als zu restrik­tiv emp­fin­den könn­ten. Trotz­dem sind ihre Beden­ken begrün­det und bie­ten eine nütz­li­che Per­spek­ti­ve in einer oft zu wenig dis­ku­tier­ten Debatte.

Die Kern­bot­schaft des Buches geht jedoch über die eher tech­ni­schen Aspek­te hin­aus. Es han­delt davon, Ver­trau­en zu haben und die rich­ti­ge Balan­ce zu fin­den. Die Autorin ruft zu einem ver­ständ­nis­vol­len Auf­ein­an­der­zu­ge­hen und einem kon­struk­ti­ven Dia­log zwi­schen den Gene­ra­tio­nen auf, anstatt die digi­ta­len Medi­en zu dämo­ni­sie­ren. Es geht um die Erzie­hung zu einer ver­ant­wor­tungs­vol­len Nut­zung der digi­ta­len Medi­en – ein star­ker Appell, der in der heu­ti­gen Zeit wich­ti­ger denn je ist.

Ins­ge­samt ist „Screen Teens“ ein klug geschrie­be­nes und durch­dach­tes Buch, das Eltern und viel­leicht auch Pädagog:innen geschick­te Stra­te­gien und soli­des Wis­sen an die Hand gibt, um die Her­aus­for­de­run­gen der digi­ta­len Lebens­welt von Teen­agern zu bewäl­ti­gen. Obwohl es klei­ne Ver­bes­se­rungs­punk­te gibt, ist es eine emp­feh­lens­wer­te Lek­tü­re für alle, die mehr dar­über erfah­ren wol­len, wie man Jugend­li­che sicher in die digi­ta­le Welt begleitet.

Offen­le­gung: Das Buch wur­de mir zu Rezen­si­ons­zwe­cken kos­ten­los zur Ver­fü­gung gestellt.

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  1. Kösel Ver­lag, Paper­back, Klap­pen­bro­schur, 224 Sei­ten, 18,00 € (Print) bzw. 12,99 € (E-Book)