2023 ist einfach durchgerauscht. Und deshalb ist es gut, dass es diesen Jahresendfragebogen gibt, den auszufüllen ich mich jedes Jahr zwinge. So kann ich mal ein bisschen reflektieren, was im Alltagsstress untergegangen ist.
Beruflich ging das Jahr zunächst noch so verhalten weiter wie das Vorjahr. Nach dem Sommer, nach dem zweiten Teil der Elternzeit, wurde dann aber alles mehr als nachgeholt. Schon vorher war der private Stress dank zweikindtauglichem Wohnungsumbau und temporärem Auszug außerhalb der Messbarkeitsgrenze. Dann wurde Klein-Tyler in die Kita eingewöhnt und die Ehefrau fing wieder an zu arbeiten, was die Neujustierung der häuslichen Abläufe bedeutete.
Am Ende des Jahres blicke ich also auf stressreiche Monate zurück. Ein Jahr, in dem ich kaum Zeit zum Durchatmen hatte und wo mir mehr als einmal alles über den Kopf gewachsen ist. Zurück bleibt der Wunsch nach Normalität, nach einer Verflachung der Lebenskurven, die nun schon seit vier Jahren Kapriolen fahren.
The Fragebogen
Und damit zum Jahresendfragebogen, wie ich ihn als Blogger ausfüllen muss, damit das Jahr auch wirklich vorbei ist.
Zugenommen oder abgenommen?
Immer noch um die 840 Newton, die auf die Waage drücken, aber dank Radfahren und (viel zu wenig) Sport wurde weiterhin Fett- in Muskelmasse konvertiert.
Haare länger oder kürzer?
Mal so, mal so. Im September nach einem Friseurwechsel so unerwartet kurz, dass ich nie wieder zum Haareschneiden möchte.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Keine merkbaren Veränderungen.
Mehr Kohle oder weniger?
Wieder etwas mehr, wurde aber familienübergreifend durch die Elternzeit der Ehefrau mehr als aufgehoben.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Hell of mehr dank Umbau der Wohnung.
Mehr bewegt oder weniger?
Mehr.
Der hirnrissigste Plan?
Fünf Wochen eine Wochenendbeziehung ohne Sorgerecht führen, während man sich mit Handwerkern rumschlägt.
Die gefährlichste Unternehmung?
Auf der Autobahn fahren und einem Geisterfahrer begegnen.
Die teuerste Anschaffung?
Eine umgebaute und renovierte Wohnung.
Am meisten telefoniert mit …?
Sascha, wie immer.
Erkenntnis des Jahres?
Was der Mensch nicht alles erträgt.
Beste Idee/Entscheidung des Jahres?
Nicht mehr damit hadern, zu wenig Schlaf zu bekommen. Macht einen auch nicht wacher, aber lässt einen nicht mehr so verbittern.
Schlimmstes Ereignis?
Die Abfahrt der Familie zu mehreren Wochen bei den Schwiegereltern.
Schönstes Ereignis?
Jedes Wiedersehen der Familie – vor allem das nach gleich zwei Wochen Abwesenheit.
Stadt des Jahres?
Frankfurt – aus Kundengründen.
Getränk des Jahres?
Coke Zero.
Essen des Jahres?
Seit meinem zeitweisen Singledasein bin ich vom Pizzabestellen geheilt.
TV-Serie des Jahres?
Ich habe fast kaum richtig ferngesehen in diesem Jahr. Manchmal schaue ich im Bett noch eine Folge The Office, wenn ich nicht dabei einschlafe.
Das beeindruckendste Buch?
Die GeoGuessr-Novelle hat mich kurz vor Jahresende noch richtig gepackt. Und Max-Jacob Osts Werk über Uli Hoeneß war auch ein großartiges Buch.
Der ergreifendste Film?
Ich glaube, ich habe keinen einzigen Film gesehen.
Der fesselndste Podcast?
Die einzigen Podcasts, die ich zuverlässig und zeitnah höre: Baywatch Berlin und Lage der Nation. Nachtrag: Meine Güte, ich habe die Neuentdeckung des Jahres vergessen: Haken dran.
Die beste Musik?
2023 hatte ich auch viel zu wenig Zeit für Musik und zufällig hat sich auch nichts reingeschlichen, das ich auf meine All-time-favourite-fünf-Sterne-jederzeit-wieder-Liste packen würde.
Am meisten gespielt in diesem Jahr habe ich Christine And The Queens mit To Be Honest. Ein Song, der mich nach ihrem Auftritt bei Neo Magazin Royale sofort gepackt hatte.
Das schönste Konzert?
Ich war nicht auf vielen Konzerten, vielleicht war deshalb auch nichts Großartiges dabei. Placebo auf dem Bonner Kunstrasen waren jedoch die größte Enttäuschung, dabei hatte ich mich auf sie am meisten gefreut. Aber sie waren sehr lustlos und spielten fast keine ihrer großen Hits, wegen der ich eigentlich gekommen war.
Wort des Jahres?
Wann?
Die meiste Zeit verbracht mit …?
… meinem Handy.
Die schönste Zeit verbracht mit …?
… meiner Familie.
Verliebt?
Ja.
Vorherrschendes Gefühl 2023?
Überforderung.
2023 zum ersten Mal getan?
Mit einem bis in den letzten Winkel vollgepackten Auto wie so eine deutsche Familie an den Gardasee gefahren.
2023 nach langer Zeit wieder getan?
Einen kompletten Tag lang mit niemandem geredet (außer dem Pizzaboten).
Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Umbaustress. Streitereien. Sorgen.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
„Ihr könnt wiederkommen, Wohn-, Kinder- und Schlafzimmer haben jetzt einen Boden!“
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Geduld.
2023 war mit einem Wort …?
… schwierig.
(Alle Jahresendfragebögen seit 2011 gibt es hier. 2002–2010 im Archiv.)
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