Im März wurde ich phasenweise Strohwitwer. Ich zog in ein kleines Apartment am Hauptbahnhof (am Hauptbahnhof!) während der Rest der Familie sich in Schwiegerelternhausen breit machte. Der Grund ist folgender: Umbau. Wir brauchen noch ein Kinderzimmer. Genau genommen glauben wir, dass der kleine Mann bald eines benötigen wird. Also muss die Küche mit ins Wohnzimmer, damit wir einen zusätzlichen Raum gewinnen. Ein kleines Bad für die Kinder wird auch noch von unserem Schlafzimmer abgeknapst. Und da eh schon die Böden und Wände aufgestemmt werden, sollen die auch gleich noch neu gemacht werden. Und die Türen dann natürlich auch, wenn wir schon dabei sind. Man könnte auch kurz sagen: Einmal alles raus (bis auf das ursprüngliche Bad).
Es ist ein seltsames Gefühl, ohne Zuhause zu sein und plötzlich niemand mehr neben sich zu haben. So viel Ruhe, aber auch Einsamkeit. Die ersten Abende und Morgen schaltete ich noch den Fernseher ein, damit wenigstens irgendwo Ton her kommt. Später fing ich aber an, diese Zeit, die ich für mich geschenkt bekomme, auszukosten. Es ist sowieso viel weniger als gedacht. Morgens habe ich ständig frühe Termine, nicht selten auf der Baustelle. Ausschlafen ist also schon mal nicht. Und abends kann ich ja jetzt auch viel mehr Veranstaltungen und Verabredungen wahrnehmen, ich muss ja keine Kinder ins Bett bringen.
Die Kinder und die Frau vermisse ich dafür aber auch ganz schön. Am GestaltWas-Wochenende (siehe unten) war ich sogar gar nicht bei den Leuten aus dem Familienstammbuch, ich sah sie also zwei Wochen lang nicht. Das war schon nicht leicht. Umso toller ist jeweils das Wiedersehen.
Die Umbauarbeiten gehen noch deutlich in den April rein, insgesamt werden wir fünf Wochen voneinander getrennt gewesen sein. Aber dann werden wir in einem schönen quasi-neuen Familiennest wieder zusammenfinden.
Highlights
FuckUp Nights Bonn – Female Edition
Weil wir die FuckUp Nights für den 8. März geplant hatten, also am Weltfrauentag, hingen wir uns einfach an eine Gründerinnen-Veranstaltung im Digital Hub dran und machten eine Female Edition daraus. Drei Frauen berichteten von ihrem Scheitern. Das war sehr emotional und an der einen oder anderen Stelle auch amüsant. Einige konnten sich später nochmal im Deutschlandfunk hören, in einer meiner Lieblingssendungen, nämlich „Campus & Karriere“.
GestaltWas-Camp
Ein zweites Mal in diesem Monat durfte ich beim GestaltWas-Camp der Telekom Stiftung moderieren. Das hat eine Menge Spaß gemacht! Siehe dazu auch meinen separaten Beitrag:
Makerspace Bonn
Und dann war ich noch einen (sehr langen) Abend lang zum ersten Mal im Makerspace Bonn. Schlimm, dass das so lange gedauert hat. Denn es ist ein beeindruckender, inspirierender Ort, von dem ich allen, die nicht weglaufen konnten, erzählte. Dort kann man von der Stichsäge bis zur CNC-Fräse alles, was mit Basteln zu tun und/oder ein Stromkabel hat, kostenlos verwenden. Zum Ausprobieren sowieso und als Mitglied für derzeit zehn Euro im Monat unbegrenzt und jederzeit. Ich war drauf und dran, sofort einen Mitgliedsantrag auszufüllen. Dann ist mir allerdings wieder eingefallen, dass ich eine Baustelle zuhause habe und da schon zu wenig bastelbegeistert war, um auch nur einen kleinen Teil der Arbeiten selbst zu übernehmen. Aber wenn ich wollte, wüsste ich jetzt, wo ich uns ein Namensschild fräsen könnte!
Wer das Makerspace mal kennenlernen möchte: Am 18. Oktober werden wir dort für das Meetup Digitales Bonn eine Führung erhalten. Hier kann man sich anmelden.
Ausstellung #DeutschlandDigital im Haus der Geschichte
Früher nannte man solche Veranstaltungen Tweetup. Aber egal, wie man es nennen will, ich fand es sehr schön, nach Jahren mal wieder so eine Veranstaltung unter Digitalmenschen zu haben. Am Ende gab es Bier und Brezeln, perfekt. Ansonsten schrieb ich ja schon darüber:
Geisterfahrer auf der A3
Mein größtes Highlight diesen Monat war jedoch, dass ich überlebt habe. Denn auf der Heimfahrt vom Familienbesuch sah ich zum ersten Mal in meinem Leben, was es bedeutet, wenn die Leute im Radio vor Geisterfahrern warnen. Hier hatte sich nach Medienberichten ein 87-Jähriger in der Auffahrt geirrt und sauste auf der von mir aus gesehen linken Spur an mir vorbei. Ich hatte Glück, fünf Sekunden vorher war ich wieder auf die Mittelspur gewechselt. Ein anderer Autofahrer musste ausweichen und verlor dabei die Kontrolle über seinen Wagen. Glücklicherweise wurde er nur leicht verletzt. Heidewitzka, das brauche ich alles nicht noch einmal.
Foto des Monats
Interessante Webfundstücke
Tagfrisch aufgebrüht immer unter links.1ppm.de.
What is the difference between fragrance and perfume?
Wieder was gelernt.
EuGH-Gutachten: Schufa-Scoring verstößt gegen EU-Recht
„Laut eines Gutachters am Europäischen Gerichtshof verstoßen Score-Werte der Schufa gegen Europarecht. Auch das Speichern von Insolvenzeinträgen wird kritisiert. Ein Urteil wird erwartet.“
Medienkonsum
Keine Zeit für Medienkonsum. ¯\_(ツ)_/¯
Legende:
⭐ Nicht mein Geschmack, abgebrochen
⭐⭐ Immerhin durchgehalten
⭐⭐⭐ Gute Unterhaltung
⭐⭐⭐⭐ Fantastisches Werk
⭐⭐⭐⭐⭐ Außergewöhnliche Spitzenklasse
*) Werke von befreundeten/persönlich bekannten Autor:innen bewerte ich nicht öffentlich
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🐖 Du findest das hier gut? Wirf was ins Sparschwein meiner Kinder! Vielen Dank! 🫶