Eben erreich­te mich die Nach­richt, dass Vic­co von Bülow, bes­ser bekannt als Lori­ot, im Alter von 87 Jah­ren gestor­ben ist. Mit ihm geht der bes­te Komi­ker, Sati­ri­ker und Gesell­schafts­kri­ti­ker von Bord, den Deutsch­land hatte.

Er hat Mei­len­stei­ne in der Humo­ris­tik gesetzt und bis ins hohe Alter stets ver­schmitzt und vol­ler Intel­li­genz jedem noch so erns­ten The­ma die nöti­ge Por­ti­on Leich­tig­keit abge­run­gen. Ohne ihn wären meh­re­re Gene­ra­tio­nen Deut­sche ohne die eng­li­sche Ansa­ge (Tran­skript), dem Lot­to­ge­win­ner Erwin Lin­de­mann, der Nudel oder der Stein­laus auf­ge­wach­sen. Es wäre nicht das glei­che Deutschland.

Bis heu­te bin ich der Mei­nung, dass Per­so­nen, die Lori­ots Sket­che und Fil­me nicht amü­sant fin­den, ent­we­der kei­nen Humor haben oder ihn ein­fach nicht verstehen.

Zum Anlass sei­nes Todes möch­te ich noch ein­mal einen Aus­zug aus dem Text wie­der­ge­ben, dem ich ihm zum 80. Geburts­tag im JC-Log geschrie­ben hatte.

Was muss man über – wie er mit vol­lem Namen heißt – Bern­hard Vic­tor (Vic­co) Chris­toph Carl von Bülow, der als Lori­ot bekannt wur­de, wissen?

Sei­ne Kar­rie­re begann 1950 mit Kar­ri­ka­tu­ren für den Stern. Für sei­ne TV-Serie CARTOON (von und mit ihm) bekam er 1968 den Adolf-Grimme-Preis und 1969 die Gol­de­ne Kame­ra. Rich­tig berühmt wur­de er mit dem Ent­wurf von Wum, dem Zeichentrick-Hund der ZDF-Sendung Akti­on Sor­gen­kind, zu dem spä­ter auch noch der Ele­fant Wen­de­ling stieß. Lori­ot erhielt in den Jah­ren unzäh­li­ge Aus­zeich­nun­gen, unter ande­ren 1974 das Gro­ße Ver­dienst­kreuz und schließ­lich 1998 das Gro­ße Ver­dienst­kreuz mit Stern. 2001 erhielt er zudem die Ehren­dok­tor­wür­de der Uni­ver­si­tät Wuppertal.

Als Deutsch­lands bes­ter Komi­ker und Sati­ri­ker trat er in unzäh­li­gen Sen­dun­gen auf, die fast alle auch von ihm gelei­tet wur­den. Sei­ne TV-Serien „Lori­ot“ dreh­te er ab 1976. Mit „Ödi­pus­si“ wag­te er 1988 schließ­lich auch erfolg­reich den Schritt auf die gro­ße Lein­wand. Mit „Pap­pa ante por­tas“ folg­te 1991 sein zwei­ter Kinofilm.

Es gibt wohl kaum jeman­den in Deutsch­land, der Lori­ot oder wenigs­tens sei­ne Zei­chen­trick­fi­gu­ren nicht kennt.

Lori­ot wird nie ver­ges­sen werden.

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