Ich weiß leider gar nicht mehr, wo ich den Tipp für das Buch her hatte, aber die Rezension sagte mir zu und so erwarb ich ein Exemplar davon. „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ erzählt aus der Ich-Perspektive eines sechzehnjährigen Mädchens, das krebskrank ist und in einer Selbsthilfegruppe einen Jungen kennenlernt. Hazel weiß, dass ihre Zeit auf Erden begrenzter ist, als bei „normalen“ Mädchen, und wehrt sich gegen Gus‘ Avancen, um ihn nicht zurücklassen zu müssen. Der gibt aber nicht nach. Er erfüllt ihr einen großen Traum, als er mit ihr nach Amsterdam fliegt, um den Autor ihres Lieblingsbuchs zu treffen.
Ich erzähle ihm nicht, dass die Diagnose genau drei Monate nach meiner ersten Periode kam. So in etwa: Herzlichen Glückwunsch! Du bist eine Frau. Und jetzt stirb.
Das Buch ist kein typisches, bedeutungsschwangeres Krebsbuch. Es erhebt keine moralischen Ansprüche, ist stattdessen genauso schonungslos wie die Hauptfiguren. Die sind keine Helden, sie haben ihre schwachen Phasen. Sie machen das Beste aus ihren Situationen.
(…) und sofort bekam ich Angst, dass die Leute über mich, wenn ich starb, auch nichts anderes zu sagen hätten, außer dass ich tapfer gekämpft hätte, als wäre das Einzige, was ich je getan hatte, Krebs zu haben.
Das Buch glänzt mit den hervorragenden Dialogen, dem eindringlichen Erzählstil und der ganz eigenen Art von Humor und Lebensfreude. An wenigen Stellen wird die Erzählung rührselig, zum Heulen reicht es aber eher nicht. Es ist lebensbejahend, gerade weil es so schonungslos ist. Ein ganz, ganz feines Buch, ich kann es sehr empfehlen.
★★★★★
John Greene, Sophie Zeitz (Übersetzerin): Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Carl Hanser Verlag, 288 Seiten, 16,90 €. (Kindle-Version 12,99 €; alle Links Amazon-Partnerlinks.)